- 31.03.2014, 12:34:15
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Neue Lehrmaterialen gegen Homo- und Transphobie
Gemeinsames Projekt der Stadt Wien mit Jakob Lena Knebl
Utl.: Gemeinsames Projekt der Stadt Wien mit Jakob Lena Knebl =
Wien (OTS) - Heute Montag präsentierten Stadträtin Sandra
Frauenberger und der/die Künstler_in Jakob Lena Knebl die
Schulunterlagen "Orientierungen, Identitäten und Kunst". Ausgehend
von Jakob Lena Knebls Projekt "Schwule Sau", einer Kunstinstallation
am Morzinplatz, ist eine Sammlung künstlerischer Arbeiten und Texte
entstanden, die als pädagogische Hilfestellung für den
Kunstunterricht in der Oberstufe gedacht ist.
Die für Antidiskriminierung zuständige Stadträtin Sandra
Frauenberger dazu: "Passend zu unserem Schul- und
Pädagogik-Schwerpunkt stellen wir diese Plakat- und Textmappe zur
Verfügung, um LehrerInnen ein weiteres konkretes Unterrichtsmittel
für den Einsatz in der Schule in die Hand zu geben. Mit dieser
Sammlung können Themen wie gleichgeschlechtliche Beziehungen und
transgender Lebensweisen diskutiert werden. Besonders schön ist, dass
das temporäre Mahnmal "Schwule Sau" so weiterbesteht und durch die
vielfältigen Sujets sogar noch inhaltlich erweitert wurde."
Im Projekt involviert war der/die Künstler_in Jakob Lena Knebl:
"Ich wollte ein breites Spektrum an KünstlerInnen zeigen, die sich
mit "Anders"-Sein und Diversität im weiteren Sinne auseinandersetzen.
Die Intention dieses Schulbuches ist eine Einladung zur
Auseinandersetzung an Jugendliche und Lehrende auszusprechen."
Zur Notwendigkeit Schulen beim Thema Antidiskriminierung zu
unterstützen, meldet sich Wolfgang Wilhelm (WASt) zu Wort: "Homophobe
Beleidigungen, Ausgrenzung und Gewalt erleben Schwule, Lesben und
Transgenderpersonen in ganz Europa immer wieder. Aus
Vergleichsstudien wissen wir, dass Österreich hier leider nur im
europäischen Mittelfeld liegt. Die erarbeitete Poster- und Textmappe
ist ein künstlerisches konkret einsetzbares Instrument für Schule und
Jugendarbeit, um die Themen sexuelle Orientierungen,
Geschlechtsidentitäten, Homophobie und Transphobie mit Jugendlichen
ansprechbar zu machen. Das künstlerische Sichtbarmachen von
marginalisierten Gruppen und die Beschäftigung mit oft tabuisierten
Themen ist wichtig im Kampf gegen Homophobie und Transphobie, daher
stellen wir die Plakatsammlung allen Wiener Schulen kostenfrei zur
Verfügung."
Temporäres Mahnmal am Morzinplatz
Fast schon ein Jahr lang weist das temporäre Mahnmal am
Morzinplatz auf Homo- und Transphobie hin. "Seit 2010 werden hier am
Morzinplatz temporäre Mahnmale für die im Nationalsozialismus
verfolgten und ermordeten Schwulen, Lesben und Transgenderpersonen
installiert. Jakob Lena Knebls Mahnmal "Schwule Sau" spannt deutlich
einen Bogen von der NS-Verfolgung zur leider auch heute noch
vorhandenen Homophobie, die sich oft in Schimpfworten wie "schwule
Sau" ausdrückt", betont Frauenberger.
Jakob Lena Knebl beschreibt die Intention des Kunstwerkes: "Mit
dem Aufgreifen des verbreiteten Schimpfwortes "Schwule Sau" ist es
mir wichtig, die Thematik nicht nur als historische Vergangenheit zu
sehen, sondern sie in einen aktuellen Diskurs einzubringen."
Unterstützt wird das Projekt, wie auch das Mahnmal von Kunst im
öffentlichen Raum KÖR. Geschäftsführerin Martina Taig dazu: "Die
Möglichkeiten der Erscheinungsformen von Kunst im öffentlichen Raum
ist im Hinblick auf die bereits realisierten drei Projekte am
Morzinplatz überaus vielfältig, wie eindrucksvoll. Die Installationen
ermöglichen bzw. erschaffen einen Raum der zum Nachdenken anregt, zum
Erinnern auffordert und nicht zuletzt den unmittelbaren Kontakt
zwischen Kunst und Menschen fördert. Jakob Lena Knebls Projekt
"Schwule Sau" hinterfragt die Funktionen und Verquickungen von
Sichtbarkeit, Öffentlichkeit und gesellschaftspolitischer Teilhabe an
queer-/feministischer Theorie und Praxis. Konflikte werden sichtbar
dargestellt und dabei ihrer Tabuisierung entzogen."
Das gemeinsame Projekt von Kunst im öffentlichen Raum (KÖR), der
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen (WASt), der Akademie der bildenden Künste
Wien und Wien Kultur kann gerne bestellt werden: Schulunterlagen
"Orientierungen, Identitäten und Kunst", Wiener
Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender
Lebensweisen: 1080 Wien, Auerspergstraße 15, Tel. (01) 4000 81449,
wast@gif.wien.gv.at
Bildmaterial zu dieser Aussendung ist in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss) grs
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