Weidenholzer: "Schule ist kein Geschäftsfeld"
SPÖ-Europaabgeordneter: Datensammler wie Google, Apple und Microsoft buhlen aktiv um die Daten unserer SchülerInnen und Studierenden - und Schulen spielen mit
Wien (OTS/SK) - Bei der deutschen Bildungsmesse "Didacta" haben die Branchengrößen der Datenindustrie - Google, Apple und Microsoft -Angebote für einen IT-gestützten Unterricht vom Kindergarten bis zur Berufsschule vorgestellt. Vor allem Apps, digitale Bücher und Online-Kurse stehen im Vordergrund und im Hauptinteresse der Lehrerinnen und Lehrer. Die damit verbundenen Risiken für SchülerInnen und Studierende bekommen nur wenig Aufmerksamkeit. "Mit Angeboten von kostenlosen Apps, digitalen Büchern und Online-Kursen werden die Jüngsten unserer Gesellschaft zu profitorientierten Datensammlern gelockt. Diese kontrollieren dann nicht nur den Informationsfluss und die Privatsphäre unserer Kinder, sondern entscheiden auch noch, was unsere Gesellschaft zu lernen hat", erklärt der Datenschutzexperte und SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Konsumentenschutz, heute, Mittwoch, gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. ****
Die Diskussion um die Datensammlung von SchülerInnen und Studierenden ist in den vergangenen Wochen voll entbrannt, da in den USA Studierende gegen die Zwangsverpflichtung zu "Google Mail" an deren Uni geklagt haben. Mit dem weltweiten Programm "Google Apps for Education" bietet Google Universitäten kostenlose Dienste wie E-Mail, Kalender und diverse andere Werkzeuge an - Profiling des Nutzungsverhaltens inklusive. Auch in Österreich wird das Angebot genutzt, etwa an der Uni Salzburg.
Weidenholzer: "Es kann nicht sein, dass sich SchülerInnen und Studierende selbst die Privatsphäre einklagen müssen. Gerade in Zeiten des NSA-Überwachungsskandals sollte es klar sein, dass sensible Daten - wie Forschungsergebnisse - nicht auf amerikanischen Servern gehortet werden sollten. Der Staat und die Bildungseinrichtungen sollten lieber gemeinsam in Open-Source-Systeme und Open Data investieren. Das schützt nicht nur die Privatsphäre unserer Kinder und Jugend, sondern schafft neben Arbeitsplätzen auch einen starken österreichischen IT-Sektor." (Schluss) mb/mp
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