Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm:
Zweite Einladungswelle an 67.000 Österreicherinnen wird am 03.02. verschickt
Wien (OTS) - Am 3. Februar wird die zweite Einladungswelle im Rahmen des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms verschickt. 67.000 Frauen der Geburtenjahrgänge 1945-1946 in allen Bundesländern erhalten damit eine Einladung zur Früherkennungsmammographie.
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist Anfang 2014 gestartet. In der ersten Einladungswelle erhielten ab 2. Jänner 2014 rund 63.000 Österreicherinnen der Geburtenjahrgänge 1944-1945 ihre persönliche Einladung zur Mammographie. Mit dem 3. Februar startet in Kürze der Versand der zweiten Tranche für die Geburtenjahrgänge 1945-1946.
Durch die automatische Einladung per Post soll ein niederschwelliger Zugang für alle Frauen der Zielgruppe zur Früherkennungsmammographie angeboten werden. Eine ärztliche Zuweisung ist damit nicht mehr notwendig. Die Frau kann mit dem Brief, dem eine Liste der radiologischen Standorte in ihrem Wohnbundesland beiliegt, direkt einen Termin für die Untersuchung vereinbaren. "Der niederschwellige Zugang durch persönliche Einladungen ist uns besonders wichtig. Wir erreichen nun auch Frauen, für die Brustkrebs-Früherkennung bisher kein Thema war - und das in strukturierter, qualitätsgesicherter Art und Weise durch systematische Einladungen", so Mag.a Karin Eger, Programmleiterin des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms. Das Interesse am neuen Programm ist groß. Bei der Telefon-Serviceline gehen jeden Tag rund 600 Anrufe ein.
Automatische Einladung und Selbsteinladung zur Früherkennungsuntersuchung
Frauen zwischen 45 und 69 Jahren werden automatisch alle zwei Jahre per Post zur Mammographie eingeladen. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren sowie zwischen 70 und 74 Jahren können auf Wunsch bei der Telefon-Serviceline eine Einladung anfordern. Im Gegensatz dazu orientieren sich viele europäische Länder an der Empfehlung der EU und laden ausschließlich Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr ein. "Wir sind stolz darauf, dass wir im Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm die Zielgruppe weiter gefasst haben, und dadurch mehr Frauen erreichen als international üblich", so Dr.in Marianne Bernhart, programmverantwortliche Medizinerin.
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ersetzt alle bisherigen Mammogaphie-Angebote und bietet verbesserte Qualitätsstandards. Es richtet sich an gesunde, symptomlose Frauen. Bereits erkrankte Frauen, Frauen mit genetisch erhöhtem Risiko und anderen Indikationen werden wie bisher von ihren Ärztinnen und Ärzten betreut. Zur Abklärung von Beschwerden, Veränderungen und/oder eines Verdachts auf Brustkrebs bzw. andere Brusterkrankungen gibt es selbstverständlich weiterhin (diagnostische) Mammographien. Eine Mammographie mittels ärztlicher Zuweisung ist hier altersunabhängig und jederzeit möglich.
Einladungen gestaffelt nach Geburtsjahrgängen
Die Einladungen zur Früherkennungsmammographie werden monatlich gestaffelt nach Geburtsjahrgängen verschickt. Insgesamt werden 2014 und 2015 rund 1,5 Millionen Frauen österreichweit eingeladen. Begonnen wurde im Jänner 2014 mit Einladungen an Frauen der Jahrgänge 1944-1945. Im Februar folgen die Jahrgänge 1945-1946. Eine Übersicht, wann eine Frau eines bestimmten Geburtsjahrganges voraussichtlich eine Einladung erhält, findet sich auf der Programm-Website www.frueh-erkennen.at. Durch die Inanspruchnahme einer Mammographie in den letzten 24 Monaten kann es vereinzelt auch Ausnahmen bezüglich des Einladungsdatums geben. Den genauen Termin für den Einladungsversand kann jede Frau bei der Telefon-Serviceline erfragen.
Keine Überweisung mehr nötig - Vorverlegung der Einladung möglich
Seit Programmstart sind keine ärztlichen Zuweisungen zur Früherkennungsmammographie mehr möglich. Der Einladungsbrief ersetzt nun die Zuweisung und ist drei Monate gültig. Hat sich eine Frau vor Start des Programms, also zum Beispiel im Herbst oder Winter 2013, eine ärztliche Zuweisung ausstellen lassen, so kann sie mit dieser weiterhin die Vorsorge-Mammographie in Anspruch nehmen. Diese vor dem Programmstart ausgestellten Zuweisungen bleiben bis zum Ende der Übergangsfrist am 30.06.2014 gültig.
Es ist des Weiteren möglich im Rahmen des Programms den Einladungstermin vorzuverlegen oder nach hinten zu verschieben. Hat eine Frau beispielsweise schon drei Jahre nicht mehr oder noch nie eine Früherkennungsmammographie durchführen lassen, so kann sie bei der Telefon-Serviceline eine Vorverlegung der Einladung veranlassen. Sie bekommt die Einladung dann zum nächstmöglichen Versandtermin, das kann zwischen fünf und acht Wochen dauern.
Das neue Brustkrebs-Früherkennungsprogramm richtet sich an gesunde Frauen ohne Symptome einer Brusterkrankung. Selbstverständlich wird es weiterhin diagnostische Mammographien zur Abklärung von Auffälligkeiten und/oder Veränderungen mit Verdacht auf Brustkrebs oder andere Brusterkrankungen geben. Eine diagnostische Mammographieuntersuchung mittels ärztlicher Zuweisung ist in solchen Fällen jederzeit und altersunabhängig möglich.
Mehrsprachige Informationen unter www.frueh-erkennen.at Telefon-Serviceline: 0800 500 181 (Mo-Fr 8:00-18:00 Uhr)
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm bietet einen qualitätsgesicherten, systematischen Ablauf für Frauen in Österreich. Es ersetzt alle bisherigen Mammographie-Angebote zur Früherkennung von Brustkrebs. Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren erhalten alle 24 Monate eine persönliche Einladung zugesandt, die als direkte Berechtigung für eine Mammographie gilt; eine Zuweisung zur Untersuchung ist nicht mehr notwendig. Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren sowie von 70 bis 74 Jahren können einen Einladungsbrief über die kostenlose Telefon-Serviceline anfordern.
Das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening gilt derzeit als die verlässlichste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Umfassende Qualitätskriterien für die Untersuchung - wie eine standardisierte Doppelbefundung nach dem 4-Augen-Prinzip sowie neueste technische Geräte - und verbindliche Zertifizierungen für die am Früherkennungsprogramm teilnehmenden Radiologinnen und Radiologen sichern die hohe Qualität des Programms. Die Möglichkeit zur "diagnostischen Mammographie", die der Abklärung von Beschwerden oder eines Krankheitsverdachts dient, wird nicht verändert.
Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Sozialversicherung, Ländern und Österreichischer Ärztekammer.
Rückfragen & Kontakt:
Kontakt Koordinierungsstelle Brustkrebs-Früherkennungsprogramm
Mag.a Katrin Gastgeb
Wiener Gebietskrankenkasse
Wienerbergstraße 15-19
A- 1100 Wien
Tel.: +43 1 601 22 3877
E-Mail: katrin.gastgeb@wgkk.at
Kontakt Agentur
Mag.a Susanne Hudelist
ikp Wien
Museumstraße 3/5
A-1070 Wien
Tel.: +43 1 524 77 90 19
E-Mail: frueh-erkennen@ikp.at