- 16.01.2014, 09:29:43
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Abschließende Kyoto-Bilanz: GLOBAL 2000 fordert Neustart der Klimapolitik in Österreich
Hohe Erwartungen an neuen Umweltminister Rupprechter, wieder Vorreiterrolle einzunehmen
Utl.: Hohe Erwartungen an neuen Umweltminister Rupprechter, wieder
Vorreiterrolle einzunehmen =
Wien (OTS) - Gestern Abend wurde die Treibhausgasbilanz Österreichs
2012 vom Umweltbundesamt und Umweltminister Andrä Rupprechter
vorgestellt, die damit den Abschluss der Kyoto-Periode darstellt.
Obwohl die CO2-Emissionen gegenüber 2011 um 2,7 Mio. Tonnen gesenkt
werden konnten, wurden in der Kyoto-Periode zwischen 2008 und 2012
insgesamt um knapp 70 Mio.Tonnen CO2 mehr ausgestoßen als vorgesehen,
CO2-Zertifikate um etwa eine halbe Milliarde Euro mussten deshalb
zugekauft werden. GLOBAL 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller:
"Österreich hat die Kyoto-Ziele verfehlt, weil die Politik
Klimaschutz nicht ernst genug genommen hat. Umweltminister Andrä
Rupprechter ist jetzt gefordert, ein Klimapaket zu schnüren, damit
die 2020-Ziele der EU erreicht werden können und sich eine derart
desaströse Bilanz nicht wiederholen kann. Die Zweckbindung der
Wohnbauförderung, ein Paket für sanfte Mobilität und die konsequente
Förderung erneuerbarer Energie bei gleichzeitigem Ausstieg aus der
Kohleverstromung sind die zentralen Punkte, damit Österreich beim
Klimaschutz wieder eine Vorreiterrolle einnehmen kann!" GLOBAL 2000
hat mit einer Online-Petition bereits tausende UnterstützerInnen für
eine ambitionierte Klimapolitik gewonnen. Rupprechter hat in einer
Aussendung seinen Willen zur verstärkten Zusammenarbeit mit
Umwelt-NGOs klar gemacht. GLOBAL 2000 nimmt die Einladung gerne an.
Wahlmüller: "Österreich braucht ein ambitioniertes Klimapaket, an
welchem wir sehr gerne mitarbeiten werden!"
Konkret konnten im Bereich der Raumwärme durch thermische Sanierung
und ansteigende Standards im Neubau zwar erste Erfolge erzielt
werden, allerdings ist die thermische Sanierungsrate nach wie vor bei
etwa einem Prozent stecken geblieben: "Die Pionierrolle, die Dänemark
bei der Windenergie spielte, kann Österreich im Gebäudebereich
einnehmen, dafür muss die Sanierungsrate aber auf mindestens drei
Prozent gesteigert werden. Damit hohe Anforderungen an die Effizienz
der Gebäude und eine Steigerung der thermischen Sanierungsrate im
Einklang mit der Schaffung von leistbarem Wohnraum erfolgen können,
muss aber die Wohnbauförderung wieder zweckgebunden werden und der
Bundes-Sanierungsscheck ausgebaut werden", fordert Wahlmüller.
Die Bilanz des Umweltbundesamtes zeigt auch, dass mit der Industrie
und der E-Wirtschaft in Sachen Klimaschutz sehr großzügig umgegangen
wurde: Im Rahmen des Emissionshandels teilte die Bundesregierung fünf
Millionen CO2-Zertifikate mehr zu, als diese Sektoren tatsächlich
benötigten: "Mit der übermäßigen Zuteilung von Gratiszertifikaten
wurden in der Industrie und der E-Wirtschaft kaum Anreize gesetzt, in
Klimaschutz zu investieren. Sichtbare Folge dieser Entwicklungen ist,
dass auch in Österreich immer noch Kohle zur Stromerzeugung verwendet
wird. Wir brauchen einen Ausstieg aus der Kohle-Verstromung in den
nächsten fünf Jahren und einen fairen Beitrag von Industrie und
E-Wirtschaft im Rahmen des künftigen Energieeffizienzgesetzes, dann
kann auch in diesem Bereichen Klimaschutz wieder Fuß fassen", betont
Wahlmüller.
Handlungsbedarf sieht GLOBAL 2000 auch im Bereich der Mobilität. In
diesem Sektor war mit einer Abweichung von 15,9 Mio. Tonnen vom
Kyoto-Zielpfad die stärkste Zielverfehlung zu verbuchen: "Die
Bundesregierung muss jetzt ein Paket für sanfte Mobilität schnüren.
Im Zentrum stehen dabei Investitionen in den öffentlichen Verkehr und
eine öko-soziale Steuerreform, die umweltschädliche Subventionen, wie
die umfangreichen Dienstwagenprivilegien für Manager, abbaut." Im
Rahmen der Allianz "Wege aus der Krise" wurden bereits umfangreiche
Vorschläge in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, Sozial- und
Umweltorganisationen erarbeitet und im Rahmen des
"Zivilgesellschaftlichen Zukunftsbudgets 2014" präsentiert.
"Umweltminister Andrä Rupprechter muss es rasch schaffen, ein
Klimapaket zu schnüren, nur dann kann es gelingen, dass Österreich
wieder eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz spielen kann", so
Wahlmüller abschließend.
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