Die Neueinführung der Ambulanzgebühr hätte einen sinnvollen Lenkungseffekt
Wien (OTS) - Wie bereits mehrfach berichtet, werden die Spitalsambulanzen nicht widmungsgemäß in Anspruch genommen, sondern werden in Benutzung der für schwere Krankheitsfälle und vitale Erkrankungen apparativ extensiv ausgelegten Ambulanzinfrastruktur auch von Patienten frequentiert, die Bagatellerkrankungen maximal und zu jeder Tageszeit abklären lassen wollen. Mitverantwortlich ist auch die glamouröse Berichterstattung aus diversen discovery channels, die den Laien science-fictionartige Möglichkeiten vorgaukelt. Daraus resultiert eine Blockierung der Spitalsambulanzen für jene Kranken, die das Potential dieser Ambulanzen wirklich benötigen, während den niedergelassenen Hausärzten die Existenzgrundlage genommen wird.
Auch ist es nicht notwendig, die Kraft von Ärzten in der Nacht für Befindlichkeitsstörungen zu strapazieren, die ohne weiteres bis zu den regulären Ordinationszeiten warten könnten.
Ein für alle Beteiligten gut verständliches Korrektiv wäre die Wiedereinführung der Ambulanzgebühr, die dem Patienten vor Augen führt, dass erhebliche Leistungen erbracht werden, die auch einen Gegenwert haben, sodass verantwortungsvoller Umgang mit dieser wertvollen Ressource induziert würde.
Das Desaster der letzten Ambulanzgebühr lag aber am mangelnden politischen Willen zur Umsetzung und nicht am Wesen der Ambulanzgebühr! Die jüngsten Aussagen von BM Stöger weisen darauf hin, dass eine Umlenkung der Patientenströme aus den Ambulanzen in Richtung niedergelassene Ärzteschaft gar nicht wirklich gewollt wird - der Niedergang unseres Gesundheitssystems wird wieder aus politischen Gründen in Kauf genommen!
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MR. Dr. WERNER Wolfgang
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