• 10.12.2013, 12:32:57
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Leitl und EU-Kommissar Oettinger: Hohe Energiekosten gefährden Europas Industrie

Kommissar Oettinger misst der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs große Bedeutung bei

Utl.: Kommissar Oettinger misst der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs
große Bedeutung bei =

Wien (OTS/PWK885) - Im "World Energy Outlook 2013" warnt die
Internationale Energieagentur, dass die etwa im Vergleich zu den USA
sehr hohen Strom- und Gaspreise der Wettbewerbsfähigkeit der
europäischen energieintensiven Industrie in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten massiv schaden werden. So wird die EU fast ein Drittel
ihres Exportanteils für energieintensive Produkte verlieren - was
einer De-Industrialisierung gleichkommt. "Es ist fünf vor zwölf. Wenn
wir es nicht schaffen, wettbewerbsfähige Energiepreise
sicherzustellen, werden wir im internationalen Wettbewerb nicht
bestehen können", unterstrich WKÖ-Präsident Christoph Leitl bei
seinem Gespräch mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel.

Als Freund Österreichs, so Oettinger, sorge er sich um die
Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Es müssten entschieden richtige
Weichenstellungen gesetzt werden, um Österreich weiter wirtschaftlich
zu stärken.

"Europa muss den Weckruf der internationalen Energieagentur ernst
nehmen. Ich habe Kommissar Oettinger bei seinen Bemühungen, durch
konkrete Maßnahmen die Energiepreise für Unternehmen und Bürger zu
senken, meine volle Unterstützung zugesagt", so Leitl. Doch auch die
Klimapolitik ist gefordert, die ungeachtet der schwierigen
Wirtschaftslage weitere Belastungen plant. Das sorgt bei Leitl für
Unverständnis: "Wenn nur europäische Unternehmen für ihre
CO2-Emissionen zahlen müssen, ist das ein gravierender
Wettbewerbsnachteil. Jeder Schritt, der den Alleingang der EU durch
unrealistische Ziele weiter verschärft, verstärkt die Abwanderung
energieintensiver Produktionsbetriebe in Länder mit geringeren
Umweltschutzauflagen."

Für Leitl hat der Energiekommissar den Hebel an den richtigen
Stellen angesetzt, um die Energiepreise zu senken. Der
Energiebinnenmarkt muss endlich Realität werden und der
Infrastrukturausbau noch schneller voranschreiten, um die nationalen
Märkte stärker miteinander zu verbinden. Der
Wirtschaftskammer-Präsident appelliert auch an die
EU-Mitgliedstaaten, den notwendigen Ökostromausbau endlich europäisch
zu organisieren, um die Förderkosten möglichst gering zu halten. "Wir
brauchen in der Energiepolitik mehr zwischenstaatliche Kooperation
und mehr europäische Koordination."

Um Wachstum und Beschäftigung in Europa zu garantieren, bedarf es
einer starken Wirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Ein Wegbrechen ganzer Industriezweige auf Grund hoher Energiepreise
und überambitionierter Klimapolitik wäre für den Standort Europa
fatal. "Wir müssen auf europäischer Ebene die Re-Industrialisierung
schaffen. Klima- und Energiepolitik müssen ihren Beitrag dazu leisten
und endlich die Wettbewerbsfähigkeit - und damit Beschäftigung und
Wachstum in Europa - unterstützen, anstatt sie zu limitieren", so
Leitl abschließend. (SR)

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