- 05.11.2013, 13:27:38
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Jungbauern: Sinnlose Bodenverbauung zerstört die Zukunft der jungen Landwirtschaft
Hochkarätige Besetzung bei Jungbauern-Regionalkonferenz in der LFS Schlierbach
Utl.: Hochkarätige Besetzung bei Jungbauern-Regionalkonferenz in der
LFS Schlierbach =
Wien (OTS) - 20 ha an wertvoller landwirtschaftlicher Nutzfläche
gehen Tag für Tag irreversibel verloren. In den letzten 60 Jahren
wurden rund 300.000 ha Böden versiegelt - das entspricht mehr als der
Größe der Ackerfläche Oberösterreichs. Diese Zahlen waren Grund genug
für die Österreichische Jungbauernschaft - Bauernbund Jugend,
gemeinsam mit den Landesorganisationen aus Oberösterreich, der
Steiermark und Kärnten zu einer hochkarätigen Diskussion unter dem
Titel "Gehen uns bald die Ackerflächen aus?" in die
Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Schlierbach, OÖ, zu laden. Die
verschiedenen Sichtweisen zu diesem aktuellen Thema erläuterten neben
Markus Brandmayr, Bundesobmann-Stellvertreter der Jungbauern, die
geladenen Referenten Kurt Weinberger, Generaldirektor der
Österreichischen Hagelversicherung, und Tarek Leitner, "Zeit im
Bild"-Anchorman und Autor des Buches "Die Verschandelung
Österreichs".
Wie akut ist diese Problematik wirklich? Wie schauen die Prognosen
bis zum Jahr 2050 aus? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus?
Und wie kann man gegensteuern? Der Tenor der Diskutanten und des
Publikums: Das Thema Bodenverbauung ist aktueller denn je, da mit der
rasch wachsenden Weltbevölkerung ein stark steigender
Lebensmittelbedarf einhergeht. Und dieser nur mit ausreichend
vorhandenen Produktionsflächen gedeckt werden kann.
Jungbauern erwarten sich einschneidende Maßnahmen
Mit den anwesenden Jungbauern-Mitgliedern diskutierte unter
anderem Bundesobmann-Stellvertreter Brandmayr. Er betonte in seinen
Grußworten vor den knapp 100 anwesenden Jungbauern, dass gerade für
junge Landwirte die zunehmende Verbauung und die damit einhergehende
Flächenkonkurrenz mit Berufskollegen immer problematischer wird. "Es
gibt viele junge Menschen, die gerne ihren Betrieb ausbauen und
erweitern möchten. Das können sie aber meist nur mit einer Ausweitung
ihrer Flächenausstattung. Je mehr Feldstücke für die Produktion
verloren gehen, umso weniger Rohstoffe können in der Folge erzeugt
werden", so Brandmayr.
Lebensmittelversorgung wird gefährdet
Er hob in seinem Statement die Wichtigkeit von rasch umzusetzenden
Maßnahmen hervor, "diese sind entscheidend für eine stabile
Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln. Wenn diese
nicht bald getroffen werden, sehen wir uns in ein paar Jahrzehnten
mit steigenden Lebensmittelimporten konfrontiert, um den inländischen
Bedarf decken zu können." Er berichtete weiters, dass am 05.12. im
Rahmen des alljährlichen "Tag der jungen Landwirtschaft" eine eigene
Broschüre zu diesem Thema präsentiert wird. Mit dieser will man in
Schulen und auch unter den eigenen Mitgliedern verstärkt auf diese
Problematik aufmerksam machen.
Groß war natürlich auch das Interesse rund um die beiden
Referenten Tarek Leitner und Kurt Weinberger. Beide stimmten in ihren
Ausführungen zwar überein, dass die Bodenverbauung eine der großen
Fehlentwicklungen in der Gegenwart darstellt, brachten jedoch ganz
unterschiedliche Herangehensweisen zum Ausdruck. Während Zeit im
Bild-Moderator Leitner nicht nur den Flächenfraß an sich, sondern
auch die falsche Bebauungsweise und die unzähligen Werbetafeln
anprangerte - also das Ergebnis der Verbauung -, schilderte
Weinberger die sich daraus ergebenden Folgen wie
Lebensmittelknappheit und die vielen Bauernhöfe, die dadurch
verschwinden.
Beide sind der Meinung, dass einer der wichtigsten Lösungsansätze
die Verlagerung der Raumordnungskompetenz auf eine überregionale
Ebene sei, denn "damit würde man den Bürgermeistern den großen Druck
bezüglich Umwidmung von Flächen für Wohn- und Gewerbezwecke nehmen".
Sie appellierten in der abschließenden, umfangreichen Diskussion an
die zukünftige Bundesregierung, das Thema Bodenverbauung als eines
der Zukunftsprojekte einzustufen, denn "wer die Böden verbaut,
zerstört auch die Zukunft der jungen Landwirtschaft".
(Schluss)
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