- 18.09.2013, 13:10:45
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ÖGB-Achitz: Wahl der Krankenkasse nützt nur Jungen, Gesunden und BesserverdienerInnen
Ärztekammer soll mangelhafte Qualitätskontrollen in Griff bekommen, statt in gut funktionierendes Sozialversicherungssystem einzugreifen
Utl.: Ärztekammer soll mangelhafte Qualitätskontrollen in Griff
bekommen, statt in gut funktionierendes
Sozialversicherungssystem einzugreifen =
Wien (OTS/ÖGB) - "Die Ärztekammer will offensichtlich mit
Diskussionen über die Sozialversicherung von ihrem Kontrollversagen
in den Arztpraxen ablenken", kommentiert Bernhard Achitz, Leitender
Sekretär des ÖGB und stv. Vorsitzender des Hauptverbandes der
Sozialversicherungsträger, die Forderung nach freier Wahl zwischen
den Krankenkassen. "Dadurch würden alle Kassen um die jungen,
gesunden BesserverdienerInnen gieren und sie mit Zusatzleistungen
locken, während ältere und kranke Menschen schauen müssten, wo sie
überbleiben", kritisiert Achitz: "Unser Ziel muss aber sein: Nicht
nur gleiche Beiträge, sondern auch gleiche Leistungen für alle."
Wettbewerb um KundInnen treibt die Kosten in die Höhe
Dass das von ÄK-Präsident Wechselberger vorgeschlagene
Versicherungspflicht-Modell ineffizient ist, zeig das Beispiel
Deutschland, wo die Versicherungspflicht dazu geführt hat, dass die
Krankenversicherung für viele Menschen nicht mehr leistbar ist - "und
dazu, dass die Verwaltungskosten der Versicherungen in die Höhe
gegangen sind, weil der permanente Wettbewerb um die KundInnen zu
zusätzlichen Kosten führt", sagt Achitz. Während die heimischen
Gebietskrankenkassen im Schnitt auf einen Verwaltungskostenanteil von
2,5 Prozent kommen - gemessen am Gesamtaufwand -, liegt der Wert in
Deutschland bei über fünf Prozent.
Ein Würstelstand wird besser kontrolliert als eine Arztpraxis,
sagt PatientInnenanwalt
Die Forderung der Ärztekammer nach Verbleib der Gesundheitsagenden in
einem eigenen Ressort will Achitz inhaltlich nicht kommentieren. "Die
Ärztekammer veranstaltet hier ein politisches Wunschkonzert, mit dem
sie von ihrem Versagen bei der Qualitätskontrolle ablenken will.
Immerhin wird laut PatientInnenanwalt Gerald Bachinger sogar ein
Würstelstand besser kontrolliert als eine Arztpraxis."
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