- 18.09.2013, 11:34:17
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Biomasse-Verband: Im Raumwärmebereich hat Öl nichts verloren!
Innerhalb von zehn Jahren stiegen die Heizölkosten um 78%
Utl.: Innerhalb von zehn Jahren stiegen die Heizölkosten um 78% =
Wien (OTS) - Der durchschnittliche österreichische Haushalt
konsumiert rund 59% der jährlich verbrauchten Energie in Form von
Wärme, 33% machen Treibstoffe aus und nur 9% Strom für Beleuchtung,
EDV und Haushaltsgeräte. Betrachtet man die politischen und medialen
Diskussionen, wird aber ein anderer Eindruck über die Bedeutung der
Sparten erweckt. "Energiewende bedeutet nicht nur 100% Ökostrom,
sondern insbesondere eine Abkehr von fossilen Energieträgern in der
Wärmebereitstellung", fordert der Vorsitzende des Österreichischen
Biomasse-Verbandes, Horst Jauschnegg, von der künftigen
Bundesregierung. Am sinnvollsten und einfachsten ist hierfür der
Austausch der rund 700.000 Ölheizungen in den privaten Haushalten.
Diese könnten bis 2030 vollständig durch moderne Biomasse-Heizsysteme
ersetzt werden. Der Marktanteil der Biomasse im Wärmebereich würde
bei gleichbleibendem Energieverbrauch von 39% auf über 60% steigen -
bei verbesserter Gebäudedämmung läge dieser noch weit darüber.
Österreich würde von der Energiewende im Wärmebereich mehrfach
profitieren: verminderte Ölimporte, geringere
Treibhausgas(THG)-Emissionen, höhere heimische Wertschöpfung und
Versorgungssicherheit.
Jetzt die Rahmenbedingungen schaffen!
Biogene Brennstoffe sind zurzeit um rund 50% günstiger als Heizöl.
"Wenn es uns gelingt, die Hürde der höheren Investitionskosten bei
Holzheizungen zu überspringen, dann wird deren Anteil deutlich und
noch schneller steigen", erklärt Jauschnegg. "Deshalb fordern wir ein
Verbot von Ölheizungen im Neubau ab 2015 und in der Sanierung ab
2016, damit bis 2030 alle Ölheizungen ausgemustert werden können.
Gleichzeitig soll eine Kesseltauschprämie als Anreiz ausgeschüttet
werden." Diese soll für den Tausch einer Ölfeuerung (2014: 2.000
Euro), aber auch einer veralteten Festbrennstoffheizung (2014: 1.500
Euro) gelten. Bis Ende 2018 sollen damit 150.000 alte Heizkessel
getauscht werden. Die Maßnahme könnte durch eine Anhebung des
Förderzinses auf inländische Öl- und Gasförderung finanziert werden.
Der Verband rechnet mit Mehreinnahmen von etwa 150 Mio. Euro.
520 Mio. Euro mehr für Heizöl als noch 2003
Derzeit werden im Raumwärmebereich etwa 1,3 Mrd. Liter Heizöl im
Jahr aus zum Teil politisch instabilen Regionen eingesetzt. Die
Rechnung an die Volkswirtschaft beträgt 1,2 Mrd. Euro. Die
CO2-Emissionen aus der Verbrennung des Heizöls liegen bei 3,4 Mio.
Tonnen CO2. Obwohl die österreichischen Haushalte ihren Heizölbedarf
im vergangenen Jahrzehnt (trotz steigendender Haushaltsanzahl) um
etwa 25% gesenkt haben, wird die Heizölrechnung heuer um geschätzte
520 Mio. Euro höher sein als noch 2003. Das entspricht einem Plus von
78%. Für einen Haushalt mit einem Heizölbedarf von rund 3.000 Litern
bedeutet dies Mehrkosten von 1.650 Euro im Jahr. Bei Umstieg auf eine
Holzheizung hätte sich der Haushalt seit 2003 im Falle von Hackgut
14.000 Euro, bei Scheitholz 12.000 Euro und bei Pellets 10.000 Euro
Brennstoffkosten erspart.
Haushalte als Hauptverursacher von Emissionen
Die österreichischen THG-Emissionen sind von 1990 bis 2011 um 6%
gestiegen. Die wichtigsten Verursacher im Wärmebereich sind private
Haushalte mit einem Anteil von rund 70%. "Die Bemühungen der
heimischen Kessel-Industrie, ihre weltweite Vorrangstellung in der
Entwicklung emissionsarmer Biomasseheizungen auszubauen, tragen
Früchte. Trotz einer Vervierfachung der installierten Biomassekessel
zwischen 2001 und 2010 sind die Feinstaubemissionen insgesamt um 16%
zurückgegangen", erläutert Jauschnegg. Auch an der nächsten
Generation von Kleinanlagen wird in Österreich erfolgreich geforscht,
mit dem Ziel, die Staubemissionen durch höhere Jahresnutzungsgrade
weiter zu reduzieren. Beim Austausch einer alten
Festbrennstofffeuerung gegen eine moderne Biomasseheizung ist eine
Verringerung der Feinstaubemissionen um 95% möglich.
Zusehends globaler Pelletshandel
Der Energieträger Biomasse (hierzu insbesondere Pellets) wird
zunehmend zum weltweit standardisierten und gehandelten Gut. Sowohl
das Angebot als auch der Handel steigen jährlich. "Dieser Trend wird
mittel- und langfristig auch auf Österreich übergreifen. Pellets-
werden Heizöl-Importe ersetzen", erklärt Jauschnegg. Zurzeit werden
aber in Österreich mehr Pellets produziert als verbraucht. "Es wäre
der falsche Weg, sich nur auf steigende Importmöglichkeiten zu
verlassen und den Ausbau der heimischen Bio-energiepotenziale - mit
hoher Wertschöpfung in den ländlichen Regionen - zu vernachlässigen",
mahnt Jauschnegg. Potenziale liegen in Kleinwald, Landwirtschaft und
der Nutzung von Abfällen.
Basisdaten Bioenergie Österreich 2013 - Alle Daten und Fakten
zur Biomasse
Weitere Informationen über das Energiesystem und die
Biomasse-Nutzung kann ab sofort in der neuen ÖBMV-Publikation
"Basisdaten Bioenergie Österreich 2013" nachgelesen werden. Mit mehr
als 70 Grafiken und Tabellen beinhaltet sie die wichtigsten
Energiekennzahlen Österreichs. Das Druckwerk im Taschenkalenderformat
enthält aktuelle Daten zur Energie allgemein, zu Wärme aus Biomasse,
Ökostrom und Biotreibstoffen sowie zur Preisentwicklung am
Energiesektor. Gegenüber der vorherigen Ausgabe hat sich der Umfang
fast verdoppelt - neu hinzugekommen sind Kapitel zu den Themen Klima,
fossile Energien, Wald und Holz sowie Biomasse-Potenziale bis 2020.
Die Broschüre im Format DIN A6 umfasst 52 Seiten und ist
durchgehend in Farbe gehalten. Kurze Texte erläutern die Abbildungen
und tragen zum Verständnis bei. Die Basisdaten Bioenergie Österreich
2013 bieten für jedermann einen guten Überblick in Sachen Bioenergie
und halten für die Experten die gängigsten Kennzahlen immer
griffbereit. Einige Highlights: Es wird mehr Energie aus Biomasse
gewonnen, als aus allen anderen erneuerbaren Energien zusammen; Fast
jeder zweite Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren ist dem Sektor
Biomasse zuzuordnen; Bioenergie ist mit Abstand der wichtigste
Raumwärme-Lieferant für Österreichs Haushalte; 2012 wurde eine
Rekordzahl von 12.000 Pelletskessel neu installiert. Die
Bioenergiestatistik im Kleinstformat wird alle zwei Jahre neu
herausgegeben und mit fachlicher Unterstützung der Österreichischen
Energieagentur aktualisiert. Eine komplette, digitale Version der
Broschüre können Sie unter folgendem Link herunterladen:
www.biomasseverband.at/publikationen/broschueren
Die Presseaussendung samt Abbildungen und Grafiken finden Sie hier:
www.biomasseverband.at/presse/aktuelles
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