Industrie zu IWF: Länderbericht ist klares Signal für Reformen
IV-GS Neumayer: Faktor Arbeit entlasten und Lohnnebenkosten senken - Steuerreform umsetzen, Beiträge bei FLAF und AUVA senken - Familienleistungen optimieren
Wien (OTS/PdI) - "Der aktuell veröffentlichte Länderbericht des IWF weist auf die Notwendigkeiten einer Lohnsteuerreform in Österreich hin", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, heute, Mittwoch. Der IWF unterstreicht neuerlich den dringenden Handlungsbedarf zur Senkung der Arbeitszusatzkosten in Österreich: "Wir brauchen dringend wirksame Reformschritte zur Entlastung des Faktors Arbeit. Die hohen Lohnnebenkosten wie Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und sonstigen lohnabhängigen Abgaben der Dienstgeber und Dienstnehmer sind mit 48,9 Prozent weit über dem OECD-Durchschnitt, der nur bei 35,6 Prozent liegt. Spielräume bestehen hier etwa bei der Unfallversicherung. Der hohe Abgabenkeil ist extrem schädlich für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes und wirkt massiv wachstumshemmend. Das Potenzialwachstum in Österreich liegt heute bereits bei nur mehr 1,3 Prozent pro Jahr. Jede weiteren standortschädigenden Maßnahmen wie Steuererhöhungen würden für weitere strukturelle Wachstumseinbußen sorgen und unseren Wohlstand dauerhaft in Gefahr bringen", warnte Neumayer.
Die Industriellenvereinigung hat bereits im vergangenen Jahr ein umfassendes Steuerkonzept erarbeitet, welches zu mehr Wachstum beitragen und zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich schaffen soll. Das IV-Steuermodell umfasst eine Senkung der Abgabenquote auf 38 Prozent des BIP und, wie vom IWF gefordert, eine Entlastung über eine Reform des Einkommensteuertarifs. "Darüber hinaus sind auch beim Budget weitere Konsolidierungsbemühungen unumgänglich. Wie von uns gefordert, bestätigt auch der IWF Einsparungspotenziale bei den Staatsausgaben", so der IV-Generalsekretär.
Der Länderbericht des IWF unterstreicht zudem den Reformbedarf bei den Familienleistungen. "Das System der Familienförderung muss optimiert werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Frauenbeschäftigung zu fördern", so Neumayer. Das 3-Säulen-Modell der Industriellenvereinigung sieht eine Reform der bestehenden Familienbeihilfe, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und die Zusammenlegung von steuerlichen Leistungen zu einem "Kinderbildungsbonus" vor. Diese steuerliche Leistung unterstützt alle Eltern, die in Kinderbildung und die eigene Erwerbstätigkeit investieren, und würde - im Gegensatz zu anderen Vorhaben - keine Mehrkosten verursachen. "Unsere Vorschläge entsprechen im Wesentlichen den Empfehlungen des IWF, der sich auch stärkere Beschäftigungsanreize für Frauen sowie defizit-neutrale Reformen bei der Familienförderung für Österreich wünscht."
"Der Länderbericht zeigt klar auf. wo in Österreich Handlungsbedarf besteht. Konzepte liegen genügend vor, wir müssen sie endlich umsetzen!" forderte Neumayer.
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