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Grüne Wien/Klaus Werner-Lobo: Gut, dass SPÖ kulturpolitische Ideen der Grünen übernimmt

Wien (OTS) - "Manchmal dauert es seine Zeit, aber immer öfter findet die SPÖ Gefallen an den kulturpolitischen Ideen der Grünen und macht sie zu ihren", begrüßt der Kultursprecher der Grünen Wien, Klaus Werner-Lobo, die Ankündigung von Stadtrat Mailath im morgigen NEWS, die Errichtung einer neuen Musicalhalle zu prüfen.

Allerdings müsse zuerst sichergestellt werden, dass das Kulturbudget und damit andere Kulturinitiativen nicht zusätzlich belastet werden. Deshalb möge man auch prüfen, ob nicht private Anbieter den für Tourismus und Stadtentwicklung relevanten Bereich des kommerziellen Musicals besser abdecken können.

"Im Mai hat die SPÖ noch verkündet, dass Wien keinen Bedarf an weiteren Musicalbühnen habe", freut sich Werner-Lobo über den Gesinnungswandel. Zur Grünen Idee der Errichtung eines neuen Musiktheaters am Hauptbahnhof hat die SPÖ damals darauf verwiesen, "dass es derzeit in Wien keinen Mangel an Infrastruktur für das Genre Musical gibt". "Im Wahlkampf erinnert man sich offenbar an die Ideen des Koalitionspartners", freut sich Werner-Lobo.

"Nach meinem Vorstoß im Mai haben sich mehrere Unternehmer mit langjähriger Erfahrung im kommerziellen Musicalbereich bei mir gemeldet und Interesse an einem solchen Neubau, zum Beispiel im Quartier Belvedere, angemeldet. Das würde die Stadt nicht nur keinen Euro kosten, es brächte auch eine hohe Umwegrentabilität und die auch vom Bürgermeister gewünschte kulturelle Belebung des Areals am neuen Hauptbahnhof. Zum Unterschied von einem Museum, das um 18h schließt, fände diese Belebung am Abend statt, wovon unter anderem auch die Gastronomie profitieren würde. Für die Stadt wäre das eine Win-win-Situation", so Werner-Lobo.

"Angesichts des stagnierenden Kulturbudgets und der prekären Situation so gut wie aller Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden Wiens sehe ich es jedenfalls nicht als Aufgabe städtischer Kulturpolitik, auch noch kommerzielle Mainstream-Musicals zu finanzieren und die Vereinigten Bühnen in neue Abenteuer zu stürzen, die ohnehin heute noch die Folgen des Millionengrabs Ronacher-Umbau zu tragen haben. Das geschieht auf dem Rücken der Belegschaft, aber auch aller anderen Kulturschaffenden dieser Stadt, die unter kurzsichtigen kulturpolitischen Entscheidungen der Vergangenheit zu leiden haben."

Zu den im NEWS zitierten Aussagen über die Kunsthalle Wien merkt Werner-Lobo an: "Betrüblich ist allenfalls, wenn Kulturpolitik ihre Verantwortung an die Gerichte abgibt. Wenn die Grünen hier nicht die Notbremse gezogen hätten, wären Kontrollamtsempfehlungen heute noch nicht umgesetzt und noch immer könnte ein egomanisch agierender Direktor mit Erlaubnis seines Freunderlvereins legal private Geschäfte auf Kosten der Institution und der SteuerzahlerInnen vornehmen. Wäre früher agiert worden, hätte sich die Stadt viele hunderttausend Euro erspart. Ich freue mich, dass die Kunsthalle nun auf neuen Beinen steht und bin schon gespannt auf die morgige Eröffnung der ersten großen Ausstellung des neuen Leiters."

Abschließend bemerkt Werner-Lobo: "Wir haben nicht das geringste Problem damit, wenn sich die SPÖ im Wahlkampf grüne kulturpolitische Ideen - etwa die von uns durchgesetzte verstärkte Förderung von MigrantInnen, das Deserteursdenkmal, die Umbenennung des Luegerrings, die Sanierung jüdischer Friedhöfe, das Fest zum Tag der Befreiung am 8. Mai oder Projekte wie 'Eine Stadt - Ein Film' - auf die Fahnen heftet, solange es der Sache dient. Aber man möge unsere Ideen bitte zu Ende denken und sich der Verantwortung für die vielfältige Kulturlandschaft Wiens bewusst sein."

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