Telekom Austria/Carlos Slim: Betriebsrat fordert von Finanzministerin Fekter ein klares Bekenntnis zur Telekom
Das Übernahmeangebot des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim für den niederländischen Telekomkonzern KPN könnte ein Vorbote für die Entwicklung bei der Telekom Austria sein.
Wien (OTS) - Carlos Slim will den niederländischen Telekomkonzern KPN zur Gänze schlucken. America Movil, das Unternehmen des mexikanischen Multimilliardärs, legte am Freitag ein Übernahmeangebot für den gesamten Konzern vor und bietet EUR 2,40 pro Aktie für die Komplettübernahme von KPN. Der Vorstoß von Carlos Slim kommt nicht unerwartet. Erst vor kurzem hat America Movil ein Stillhalteabkommen aufgekündigt, welches die Mexikaner auf unter 30% der KPN-Anteile limitierte.
Spannend könnte es auch in Österreich werden. America Movil ist nach der ÖIAG der zweitgrößte Eigentümer an der Telekom Austria. Nach dem 25. September könnte es durchaus möglich sein, dass Carlos Slim auch ein Übernahmeangebot für die Telekom Austria legt. Mit dem Tag läuft für den mexikanischen Milliardär die 12-Monats-Frist im Zusammenhang mit dem Übernahmegesetz aus, die es America Movil ermöglicht, ein für die Mexikaner günstiges Pflichtangebot an die anderen Aktionäre zu legen. TA-Holding-Betriebsrat Alexander Sollak dazu: "Nachdem unser Aktienkurs seit einiger Zeit sehr niedrig ist, wäre eine Übernahme für America Movil durchaus günstig. Konkrete Informationen oder Anhaltspunkte für ein Übernahmeangebot haben wir derzeit zwar keine. Wenn wir aber die Entwicklung bei der KPN sehen, ist solch ein Szenario auch für die Telekom Austria möglich. Es bleibt abzuwarten, wie sich Carlos Slim nach dem 25. September verhalten wird."
Die Belegschaftsvertreter haben in der Vergangenheit immer wieder auf die Wichtigkeit der Telekom Austria für den Wirtschaftsstandort Österreich hingewiesen. Die ÖIAG ist derzeit mit 28,42% der bestimmende Aktionär. Ob sich die Kräfteverhältnisse zukünftig Richtung America Movil verschieben werden, zeigen die kommenden Monate. Die Telekom Betriebsräte haben dazu eine klare Position. A1-Zentralbetriebsrat Walter Hotz fordert daher von der Finanzministerin ein klares Bekenntnis zur Telekom Austria ein: " Der Staat kann zwar schwer beeinflussen, was die Mexikaner machen, jedoch ist es wichtig, dass der Staat als starker Eigentümer der Telekom auch langfristig erhalten bleibt. Am liebsten wäre mir, wenn die ÖIAG die Anteile aufstocken würde." "Die Telekom Austria ist standort- und sicherheitspolitisch ein sehr wichtiges Infrastrukturunternehmen für Österreich! Daher ist es notwendig, dass die ÖIAG von Finanzministerin Fekter einen klaren Auftrag bezüglich der Zukunftsstrategie bekommt." so Walter Hotz abschließend.
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