Gynmed feiert 10. Geburtstag
Als Schwangerschaftsabbruch zu einer normalen medizinischen Dienstleistung wurde
Wien (OTS) - Über Jahrzehnte gab es in Österreich nur eine einzige Einrichtung zum Schwangerschaftsabbruch - eine Massenabfertigung, wenig patiennenfreundlich. Erst mit der Gründung des Gynmed Ambulatoriums wurden neue Standards in diesen ideologisch umkämpften Medizinbereich eingeführt. Das Team des Gynmed hat z.B. den medikamentösen Abbruch als patientinnenfreundliche Alternative zum chirurgischen Eingriff in Österreich eingeführt und ihn von Beginn an angeboten. Im Mittelpunkt stehen stets die Bedürfnisse von Frauen in einer schwierigen Situation: Bereits die Webseite enthält alle Informationen, die Frauen benötigen - in acht Sprachen. Auch am Telefon wird - ungewöhnlich für medizinische Einrichtungen - eine ausführliche Beratung angeboten. Die Inneneinrichtung des Gynmed Ambulatoriums am Mariahilfer Gürtel vermittelt: hier sind Sie willkommen. Es ist hell, freundlich und ästhetisch-funktional. Auf Wunsch gibt es eingehende psychologische Krisenberatung "Unser Ziel ist, Frauen in dieser schwierigen Lebenssituation zu stärken" erklärt Klinikgründer DDr. Christian Fiala. "An erster Stelle steht für uns die Würde der Frau."
Schwangerschaftsabbruch wurde aus Tabu-Zone geholt "Wir sind sowohl eine medizinische Dienstleistungseinrichtung, als auch eine Lobby für die Selbstbestimmungsrechte von Frauen und Paaren", bekräftigt Gynäkologe Fiala. Durch sein sozialpolitisches Engagement hat er zu einem Paradigmenwechsel in Österreich beigetragen: Der Schwangerschaftsabbruch wurde aus der Tabuzone geholt und zu einer normalen medizinischen Behandlung auf hohem Niveau. Zwei Jahre nach der Eröffnung in Wien wurde eine weitere Gynmed Ambulanz am Universitätsklinikum Salzburg eröffnet. Seither hat sich der unzumutbare Anfahrtsweg für Patientinnen aus dem Westen Österreichs verkürzt, denn nach wie vor verweigern die meisten öffentlichen Spitäler österreichweit Frauen und Mädchen diese medizinische Basisversorgung. Die Gynmed ebnete auch den Weg für die der Einführung eines Wegweiserechtes in Wien - zum Schutz der Patientinnen vor Übergriffen katholischer Fundamentalisten vor den Türen der Klinik.
Ziel: Prävention ungewollter Schwangerschaften Auch in der Prävention ungewollter Schwangerschaften hat das ExpertInnenteam zahlreiche Initiativen gesetzt. Zuletzt den "ersten österreichischen Verhütungsreport", der großes Interesse im Gesundheitsbereich sowie bei Medien erregte. Bereits 2007 gründeten Christian Fiala und sein Team das weltweit einzigartige "Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch". Dort wird anhand historischer Beispiele die Notwendigkeit für wirksame Verhütung aufgezeigt. Die Schicksale von Frauen, die früher unter lebensgefährlichen Bedingungen ungewollte Schwangerschaften abbrechen ließen, vermittelt eindrücklich, dass es keine vernünftige Alternative zu einem legalen Abbruch gibt. Der Besucheransturm - vor allem von Schulklassen - ist enorm. Im Rahmen der Führungen thematisieren die Jugendlichen vieles, was im Schulunterricht tabu bleibt. Das Museum wurde für seine Innovationskraft und seine hohen wissenschaftlichen Ansprüche mit dem "Kenneth Hudson Preis" des "European Museum Forum" ausgezeichnet. www.muvs.org
Die Politik ist gefragt
Trotz der zahlreichen Verbesserungen gibt es noch viel zu tun, um die unnötig vielen ungewollten Schwangerschaften zu reduzieren. Die Gynmed-Forderung nach Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein, wie in allen anderen West-Europäischen Ländern üblich, ruft in Österreich immer noch große Widerstände im konservativen Lager hervor und das, obwohl diese gesundheitspolitische Maßnahmen die Häufigkeit von Abbrüchen deutlich reduzieren würde.
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