Jungbauernschaft präsentiert Wahlprogramm zur Nationalratswahl
Obmann Kast: Starke Ansagen für eine junge Landwirtschaft
Wien (OTS) - In einer Sitzung des erweiterten Bundesvorstandes der Österreichischen Jungbauernschaft - Bauernbund Jugend wurde das Wahlprogramm zur kommenden Nationalratswahl verabschiedet. "Wir haben es in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Funktionären der Jungbauernschaft aus allen Bundesländern, erarbeitet und anschließend in unseren Gremien intensiv diskutiert", so Stefan Kast, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft - Bauernbund Jugend, der auch gleichzeitig Leiter dieser Arbeitsgruppe war.
Das Wahlprogramm ist in acht Bereiche gegliedert: Steuern und Eigentum, Bildung, Lebensmittel, Starthilfe für junge Landwirte, Betriebsentwicklung, Energie, junge Frauen am Land sowie Landwirtschaft und Gesellschaft. "Die große Bandbreite an Themen zeigt auch das große und schwierige Umfeld, in dem sich junge Bäuerinnen und Bauern heute bewegen", so Bundesobmann Kast.
Die Eckpunkte des Wahlprogrammes: "Wer junge Landwirtschaft haben will, muss sie auch unterstützen" - Bereiche Steuern, Bildung und Lebensmittel
In diesem umfangreichen Dokument formuliert die österreichische Bauernbund-Jugend zahlreiche Forderungen für eine intensivere und zielgerichtete Förderung der jungen Hofübernehmer. Unter dem Slogan "Wir lassen uns unsere Betriebe nicht wegbesteuern" wird etwa eine steuerfreie Übernahme des ersten eigenen landwirtschaftlichen Hofes gefordert. Im Bereich Bildung werden mehr Ausbildungsplätze für landwirtschaftliche Facharbeiter zur Absolvierung der Matura verlangt. Ebenfalls sind laut der Jungbauernschaft Veränderungen im Bereich der landwirtschaftlichen Fachschulen vonnöten, so soll die 9. Schulstufe in der Fachschule nicht als Polyersatz "abgesessen" werden.
Die Eckpunkte des Wahlprogrammes: "Der Landwirt als Lebensmittelproduzent für alle"
Im Lebensmittelbereich wird es als notwendig angesehen, dass öffentliche Einrichtungen wie etwa Schulküchen und Krankenhäuser noch stärker auf heimische und regionale Lebensmittel setzen. Im Bereich der Niederlassungsprämie werden von der Jungbauernschaft einige Nachbesserungen gefordert: So muss das verpflichtende Betriebskonzept unbedingt verbessert und weiterentwickelt werden. Des Weiteren soll es für junge Hofübernehmer einen Bildungsgutschein für das LFI in der Höhe von EUR 500,- geben.
Die Eckpunkte des Wahlprogrammes: "Leistung fördern. Mut belohnen"
"Der landwirtschaftliche Betrieb ist im ländlichen Raum der Motor der regionalen Wirtschaft. Daher ist ein weiterer Ausbau der Investitionsförderung als sinnvolles Subventionsinstrument dringend notwendig. Gerade junge Landwirte wollen in der Zeit vor beziehungsweise in den Monaten und Jahren nach der Betriebsübernahme neue Betriebszweige ergreifen oder die bestehenden durch Umbaumaßnahmen optimieren", so Kast. Konkret fordert die Jungbauernschaft höhere Fördersätze für Jungübernehmer in den ersten fünf Jahren ab Betriebsübernahme. Laut geltendem EU-Recht sind diese bis zu einer Höhe von 40% möglich. Damit einhergehend sind auch günstigere AIK-Zinssätze für junge Bäuerinnen und Bauern im Wahlprogramm festgelegt.
Die Eckpunkte des Wahlprogrammes: "Der Landwirt als Energiewirt. Die Energieproduktion gehört wieder in bäuerliche Hände"
Der Energie-Sektor umfasst zwei Facetten: Einerseits als Idealvorstellung den energieautarken Bauernhof, andererseits die bäuerliche Energieproduktion. Hier braucht es in den nächsten Jahren verstärkt Anreize, damit junge Landwirte die Produktion von Energie aus erneuerbaren Rohstoffen forcieren. So soll es nach Wunsch der Jungbauernschaft möglich sein, dass alle Junglandwirte etwa höhere Einspeisetarife für den Strom aus ihren Photovoltaikanlagen bekommen.
Auch enthält das Wahlprogramm Ideen für junge Bäuerinnen beziehungsweise junge Frauen in den ländlichen Regionen: "Die Bäuerin ist mit ihren vielfältigen Aufgaben das Multitalent schlechthin, diese müssen noch stärker unterstützt werden. Um junge Frauen im ländlichen Raum halten zu können, braucht es qualifizierte Arbeitsplätze, mehr Kinderbetreuungseinrichtungen, verbesserte kulturelle Angebote sowie eine verstärkte Einbindung in die Politik und Vereine", so Kast.
Die Eckpunkte des Wahlprogrammes: "Unser Ziel: Jedes Kind soll einmal in seiner Schulzeit auf einem Bauernhof gewesen sein" -Landwirtschaft für die Gesellschaft begreifbar machen
Das Thema Landwirtschaft und Gesellschaft sieht die Jungbauernschaft als eine der größten Herausforderungen in der Zukunft an. Mit der zunehmenden Urbanisierung geht für viele Menschen die Beziehung Lebensmittel-Landwirtschaft verloren. Daher wird es als notwendig angesehen, dass jedes Kind im Laufe der Schulzeit zumindest einmal auf einem Bauernhof gewesen sein muss. Ebenfalls sind dringend Adaptierungen in der Lehrerausbildung sowie in den Schulbüchern nötig. "Wir müssen den Kindern von klein auf ein realistisches und modernes Bild der heimischen Landwirtschaft vermitteln. Das dort enthaltene verstaubte Image unserer Bauern ist längst überholt", fordert Kast abschließend.
Zur Organisation
Die Österreichische Jungbauernschaft - Bauernbund Jugend vertritt über 45.000 junge Bäuerinnen und Bauern im ländlichen Raum und nimmt eine Gestaltungsfunktion im Bereich der heimischen Agrarpolitik ein. Mit zahlreichen Aktivitäten, sowohl intern als auch öffentlichkeitswirksam nach außen hin, versucht sie die Entwicklung der österreichischen Landwirtschaft positiv zu beeinflussen und zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Images beizutragen. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt:
Österreichischen Jungbauernschaft - Bauernbund Jugend
Ing. Mag. David Süß
Brucknerstraße 6/3, A-1040 Wien
Tel.: +43 1 505 81 73-23, E-Mail: d.suess@bauernbund.at, www.jungbauern.at