- 04.06.2013, 09:48:01
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WK Kärnten: Kassasturz ist Startschuss für zeitgemäße Wirtschafts- und Budgetpolitik
Wirtschaft mahnt einen harten Reformkurs ein, der vor "wohlerworbenen Rechten" und politischen Tabus nicht haltmachen darf.
Utl.: Wirtschaft mahnt einen harten Reformkurs ein, der vor
"wohlerworbenen Rechten" und politischen Tabus nicht
haltmachen darf. =
Klagenfurt (OTS) - Der lange erwartete und heute veröffentlichte
Kassasturz des Landes ist für Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher
der Startschuss für eine Budget- und Wirtschaftspolitik des Landes,
die gleichermaßen sparsam wie zeitgemäß sein muss. Dabei gelte es,
vor allem die in Kärnten extrem ausgeprägte öffentliche Verwaltung
auf den Österreich-Durchschnitt zurückzuführen und dabei auch vor
heiklen Themen nicht zurückzuscheuen, betonte Pacher: "Kärnten hat
die meisten und teuersten öffentlich Bediensteten, zu teure Spitäler
und eine enorme Kostendynamik im Sozialbereich - dort ist der Hebel
für eine Gesundung anzusetzen."
Laut dem Wirtschaftsbericht des Instituts für Höhere Studien (IHS)
Kärnten liegt der Anteil der Beschäftigten in der öffentlichen
Verwaltung in Kärnten mit 12,4 Prozent deutlich über dem
Österreichschnitt: Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol,
Vorarlberg und Wien haben zwischen 6,5 und 9,3 Prozent. Mit 2,1
Beamten je 100 Erwerbspersonen nimmt Kärnten den ersten Platz aller
Bundesländer ein. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die
durchschnittliche Veränderung der öffentlich Bediensteten in den
Jahren 2008 bis 2010 über dem Österreichschnitt liegt: Während es im
Burgenland, in Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg und
Wien rückläufige Beschäftigtenzahlen in der öffentlichen Verwaltung
gibt, steigen sie in Kärnten an.
Aber nicht nur bei der Anzahl, auch beim Einkommen sind die
öffentlich Bediensteten in Kärnten Spitze: Bei den Einkommen der
Vertragsbediensteten liegt Kärnten laut Einkommensbericht des
Bundesrechnungshofs mit durchschnittlich 24.250 Euro im Jahr auf
Platz 1 in Österreich. Damit hängen die Kärntner Vertragsbediensteten
ihre zweitgereihten Kollegen in Wien um mehr als 2.000 Euro beim
Jahreseinkommen ab. Bei den Beamten liegt Kärnten mit einem
Jahreseinkommen von 34.800 Euro immerhin am vierten Platz, hinter
Vorarlberg, Wien und der Steiermark. Zum Vergleich: Bei den
Privatangestellten wird Kärnten mit 22.500 Euro Netto-Jahreseinkommen
nur an vorletzter Stelle ausgewiesen. Pacher: "Kärnten sollte es sich
zum Ziel setzen, zum Bürokratiemusterland mit der schlanksten
Verwaltung in Österreich zu werden. Das hilft dem Landesbudget und
den unter der Verwaltung stöhnenden Unternehmern."
Die künftig notwendige Reform- und Sanierungspolitik dürfe sich
allerdings nicht von bisherigen Festlegungen wie Standort- und
Beschäftigungsgarantien, den immer wieder ins Spiel gebrachten
"wohlerworbenen Rechten" oder anderen bisherigen politischen Tabus
beirren lassen. Mögliche Einsparungen bei der Wirtschaftsförderung
sieht Pacher naturgemäß kritisch: "Die Politik sollte nicht
vergessen, wo die Arbeit und das Geld herkommen: Von erfolgreichen
Kärntner Unternehmern, die mittlerweile jeden zweiten Euro im Ausland
verdienen. Welcher Politiker glaubt, hier sparen zu können, schneidet
sich ins eigene Fleisch."
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