- 22.05.2013, 13:28:46
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Vatikanische Finanzaufsicht legt ersten Jahresbericht vor
Ermittlung in sechs Fällen im Jahr 2012 infolge verdächtiger Transaktionen, zweimal wegen Geldwäsche
Utl.: Ermittlung in sechs Fällen im Jahr 2012 infolge verdächtiger
Transaktionen, zweimal wegen Geldwäsche =
Vatikanstadt, 22.05.13 (KAP) Die vatikanische Finanzaufsicht AIF hat
im Jahr 2012 in sechs Fällen wegen verdächtiger finanzieller
Transaktionen ermittelt, in zwei Fällen wegen des Verdachts auf
Geldwäsche. Das geht aus dem ersten Jahresbericht der Behörde
hervor, der am Mittwoch im Vatikan veröffentlicht wurde. In zwei
Fällen wurde demnach auch die vatikanische Staatsanwaltschaft
eingeschaltet. Aus dem Bericht ergibt sich zudem, dass im Jahr 2012
in 1.782 Fällen Bargeld oder Inhaberschecks in Höhe von mindestens
10.000 Euro aus dem Vatikan ausgeführt wurden. Eingeführt wurden im
gleichen Zeitraum 598 mal Beträge ab dieser Höhe. Seit April 2011
müssen der vatikanischen Finanzaufsicht alle Beträge von 10.000 Euro
an, die in Form von Bargeld oder Inhaberschecks ein- oder ausgeführt
werden, angezeigt werden.
Vorgestellt wurde das gut sechzig Seiten umfassende Dokument vom
AIF-Direktor Rene Brülhart. Der Schweizer Anwalt, der zuvor die
liechtensteinische Meldestelle zur Bekämpfung von Geldwäsche
leitete, ist seit November in der Führung der AIF. Präsident der
Behörde ist der italienische Kurienkardinal Attilio Nicora.
Gegründet war die "Autorita di Informazione Finanziaria" (AIF) im
Dezember 2010 von Papst Benedikt XVI. worden, um die Finanzgeschäfte
im Vatikan transparenter zu machen und internationalen Standards
anzupassen. Im April 2011 hatte die Behörde ihre Arbeit aufgenommen.
Vor allem die Vatikanbank IOR war wegen des Verdachts auf Geldwäsche
wiederholt in die Schlagzeilen geraten.
Die Daten zeigten, dass der Vatikan über ein effektives System zur
Meldung verdächtiger finanzieller Transaktionen verfüge, heißt es in
dem Bericht. Der Heilige Stuhl wolle im Kampf gegen Geldwäsche und
verdeckte Terrorismusfinanzierung ein "effizienter Partner" auf
globaler Ebene sein. "Die Statistiken und die Tendenz ab 2012 sind
ermutigend und machen deutlich, dass sich das System ständig
verbessert", betonte Brülhart. Das gehe auch auf eine engere
Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat, der Gendarmerie und der
Staatsanwaltschaft des Vatikans zurück. Zudem sei die internationale
Zusammenarbeit intensiviert worden. Freilich sei noch nicht alles
perfekt, räumte Brülhart ein, jedoch sei man "auf einem gutem Weg".
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