Fernwärme senkt Ausstoß von Feinstaub
Mit dem halbherzigen Vorgehen gegen Feinstaub haben die zuständigen Minister ein Mahnschreiben der EU provoziert, obwohl Fernwärme Konzepte zur Feinstaubreduktion bietet.
Wien (OTS) - Wien, im Mai 2013. - "Die Sorge der EU in Sachen Feinstaub ist begründet", sagt Wolfgang Dopf, Bereichssprecher Wärme im Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) und Vorstandsdirektor der Linz AG. Denn es besteht in Österreich nach wie vor großer Handlungsbedarf, um die Feinstaubbelastung zu senken. Hauptverursacher von Staubemissionen sind in Österreich laut aktuellem Bericht des Lebensministeriums (IG-L-Bericht 2009-2011) der Verkehr, die Industrie und bei Kleinverbrauchern technisch veraltete beziehungsweise überdimensionierte Kohle- oder Holzfeuerungen und der falsche Betrieb dieser Öfen. Die Umstellung von alten Einzelfeuerungsanlagen auf Fernwärme hat sich als sehr effektive und nachhaltige Maßnahme zur Senkung der Feinstaubbelastung herausgestellt.
Anbindung an Fernwärme verbessert die Luftqualität
Laut aktuellem IG-L-Bericht haben Grenzwertüberschreitungen in Österreich eine abnehmende Tendenz. Im Sektor Kleinverbraucher konnten die Feinstaub-Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2011 um 35 Prozent reduziert werden. Diese Entwicklung hängt laut Bericht auch mit der fortschreitenden Anbindung an das öffentliche Fernwärmenetz zusammen. Viele Städte, wie etwa Salzburg, Wien, Wels, Linz haben in den vergangenen Jahren Fernwärmeoffensiven gestartet oder in den verstärkten Fernwärme-Ausbau investiert. So hat sich die Zahl der Wohnungen mit Fernwärmeanschluss in Österreich von 226.000 im Jahr 1990 auf 806.000 im vergangenen Jahr nahezu vervierfacht. "Fernwärme hat somit einen sehr wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten geleistet. Es bedarf aber weiterer Anstrengungen", sagt Dopf. Für die Zielperiode von 2018 bis 2020 müssen die Emissionen von Luftschadstoffen um weitere 15 Prozent gesenkt werden.
Umstieg auf umweltfreundliche Fernwärme
Unternehmen der Branche propagieren seit Jahren den Umstieg auf Fernwärme - vor allem in Ballungsräumen. Dopf: "Die großen Anlagen können die Primärenergieträger hocheffizient in Wärme umwandeln." Schließlich kamen im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre mehr als 70 Prozent der Wärmeerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Damit können gleichzeitig Elektrizität und Wärme ressourcenschonend erzeugt werden. Biomasse, Geothermie, industrielle Abwärme oder Sonnenenergie können ebenfalls hocheffizient zur Wärmeversorgung genützt werden. Feinstaub landet außerdem bei großen Anlagen im Filterkuchen - und nicht in der Luft. Dopf: "Mit dem Umstieg auf Fernwärme wird Feinstaub vermieden."
Günstige Fernwärme
Das Forcieren von Fernwärme hat nicht nur bei der öffentlichen Hand positive Effekte. Insbesondere private Haushalte in den Ballungsräumen sind Nutznießer der konstanten Preise, der hohen Energieeffizienz, der geringeren Treibhausgase und von weniger Feinstaub.
Der Ausbau der Fernwärmenetze ist zu Recht eines der vorrangigen Ziele des EU-Energieeffizienzplans. Die Interessensvertretung fordert auch schon seit Jahren die volle Dotierung der gesetzlich vorgesehenen Fördertöpfe für den Ausbau der Fernwärmenetze. Bis Ende 2012 wurden von den bis zu 240 möglichen Fördermillionen nur etwas mehr als zehn Millionen Euro an Förderwerber ausbezahlt. Dopf abschließend: "Förderungen und ein weiterer Ausbau der Fernwärme wären ein konstruktives, positives und richtiges Signal, um den Ausstoß von Staubemissionen in Österreich weiter einzudämmen."
Über den Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) ist die unabhängige gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Gas- und Wärmewirtschaft. Als diese nimmt der FGW bei den Themen Globalisierung, Marktliberalisierung und Versorgung eine wichtige Stellung ein.
Darüber hinaus kommt den im FGW vertretenen Branchen in Umweltschutz- und Klimafragen besondere Bedeutung zu. Mit der Bereitstellung der umweltfreundlichen Energieformen Erdgas, Biogas, Fernwärme und Fernkälte sind die FGW-Mitgliedsunternehmen dazu prädestiniert, eine Schlüsselposition bei der Bewältigung anstehender Probleme auf diesem Gebiet einzunehmen.
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