- 29.04.2013, 15:17:49
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GLOBAL 2000: Mehrheit der EU-Staaten für Bienenschutz - Berlakovich stimmte dagegen
Europäisches Teilverbot für Neonicotinoide lässt Bienen hoffen
Utl.: Europäisches Teilverbot für Neonicotinoide lässt Bienen hoffen =
Wien (OTS) - Im Berufungsausschuss in Brüssel bekannte sich heute
eine Mehrheit von 15 der europäischen Staaten zu dem von der
EU-Kommission vorgeschlagenen, auf zwei Jahre befristete Teilverbot
bienengiftiger Neonicotinoide. Österreich zählte allerdings zu jenen
acht Ländern, die gegen ein Verbot der bienengiftigen Pestizide
stimmten und damit das Zustandekommen einer qualifizierte Mehrheit
von 74% der Stimmen verhinderten. Daher entscheidet nun die
Kommission. Diese hatte bis zuletzt Entschlossenheit demonstriert,
die Anwendung der drei Neonicotinoide Imidacloprid, Clothianidin und
Thiamethoxam auf Mais, Raps, Sonnenblume und Baumwolle für zumindest
zwei Jahre auszusetzen.
"Fast zwei Jahrzehnte nach den ersten in Frankreich festgestellten
Bienenschäden durch Neonicotinoide ist das von der EU-Kommission
angestrebte Teilverbot der Neonicotinoide ein historischer und
wichtiger Schritt zur Rettung der Bienen in Europa", freut sich Dr.
Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000. "Sogar Deutschland,
die Heimat des Chemieriesen Bayer CropScience, der rund eine
Milliarde Jahresumsatz durch Neonicotinoide macht, hat inzwischen die
Notwendigkeit eines Neonic-Verbots zum Schutz der Bienen erkannt und
nach Stimmenthaltung im ersten Wahlgang zu einem "Ja" gefunden. Umso
beschämender ist deshalb das NEIN des österreichischen
Landwirtschaftsministers Berlakovich. Dass für diesen die Maximierung
von Erträgen und kurzfristige wirtschaftliche Vorteile durch
Monokulturen wichtiger sind als das Überleben der Bienen und die
Artenvielfalt, wirft ein desaströses Licht auf ihn als Umweltminister
und stellt auch seiner Landwirtschaftspolitik ein negatives Zeugnis
aus." GLOBAL 2000 fordert daher aufgrund seines Verhaltens in der
Bienenproblematik den Rücktritt des Ministers.
Eine spannende Fortsetzung findet das Kapitel Bienenschutz und
Neoncotinoide demnächst im österreichischen Parlament. Anträge der
Grünen, der FPÖ und des BZÖ, die in den kommenden Wochen zur
Abstimmung kommen, sehen Neonicotinoid-Verbote vor, die zum Teil weit
über das heute in Brüssel abgestimmte befristete Teilverbot
hinausgehen. Zuletzt hatten sich Vertreter aller Parlamentsfraktionen
mit Ausnahme der ÖVP in der Öffentlichkeit für den Schutz der Bienen
und der Artenvielfalt durch umfassende Verbote von Neonicotinoiden
ausgesprochen. "Österreich steht also vor der einmaligen Chance,
trotz der Blockadehaltung von Landwirtschaftsminister Berlakovich
europäischer Vorreiter im Bienenschutz zu werden. GLOBAL 2000
appelliert daher an alle Parteien, aus Verantwortung für unsere
Kinder und Enkelkinder, ein generelles österreichweites Verbot der
bienengiftigen Neonicotinoide zu beschließen", betont Burtscher
abschließend.
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