• 29.04.2013, 14:39:16
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  • OTS0198 OTW0198

Wie entwickelt sich die Belastung durch Luftschadstoffe?

Aktueller Bericht über Feinstaub, Schwefel- und Stickoxid liegt vor

Utl.: Aktueller Bericht über Feinstaub, Schwefel- und Stickoxid
liegt vor =

Wien (PK) - Der aktuelle Bericht über den Schutz vor schädlichen
Immissionen aus der Luft beschreibt die Entwicklung der Emissionen
von Luftschadstoffen in Österreich (III-411 d.B.). Der Umweltminister
informiert über die Belastung durch die im Immissionsschutzgesetz
Luft geregelten Schadstoffe sowie über den Erfolg getroffener
Maßnahmen. Grenz-, Ziel- und Alarmwerte bestehen für Schwefeldioxid
(SO2), Feinstaub (PM10), Kohlenstoffmonoxid (CO), Stickstoffdioxid
(NO2), Stickstoffoxide (NOx), Benzol, Blei, Arsen, Cadmium, Nickel
und Benzo(a)pyren. Bei Feinstaub (PM2,5) gilt auch ein
verpflichtendes nationales Ziel für die Expositionsreduktion. Darüber
hinaus bestehen Grenzwerte für Staub-Depositionen sowie für Blei und
Cadmium im Staubniederschlag.

Grenzwertüberschreitungen bei Feinstaub mit abnehmender Tendenz

Bei Feinstaub (PM10) traten zwischen 2009 und 2011 in weiten Teilen
des Bundesgebietes an bis zu 57% (2011) der Messstellen
Überschreitungen des Tagesmittelwerts auf. Nicht überschritten wurde
im Berichtszeitraum der Grenzwert für das Jahresmittel. Die PM10-
Emissionen in Österreich sind von 1990 bis 2011 um 13%
zurückgegangen, vor allem in der Industrie und bei Kleinverbrauchern.
Für das kommende Jahrzehnt erwarten die Autoren des Berichts keine
großen weiteren Reduktionen der nationalen Gesamtemissionen, wohl
aber Emissionsminderungen in Osteuropa, die sich positiv auf die
Schadstoffbelastung, vor allem in Ostösterreich auswirken werden,
erfährt der Leser des Berichts.

Der Zielwert für Feinstaub PM2,5 und der ab 2015 geltende Grenzwert
(25 µg/m³) wurde 2009 bis 2011 an allen Messstellen in Österreich
eingehalten. Der Indikator für die durchschnittliche Exposition (AEI,
Mittelwert in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck) betrug im
Berichtszeitraum 17,8 µg/m³ und lag damit unter dem Grenzwert von 20
µg/m³. Für die Zielperiode 2018-2020, in der ein AEI von 15,1 µg/m³
erreicht werden soll, ergibt sich noch ein Reduktionsbedarf von 15%.

Uneinheitliche Entwicklung und Prognosen bei Stickoxiden

Bei Stickstoffdioxid (NO2) traten in den Jahren 2009-2011
Überschreitungen der Grenzwerte vorwiegend in Großstädten und in der
Nähe stark befahrener Straßen auf. An 15% aller Messstellen wurde der
Grenzwert für den Jahresmittelwert überschritten. Der langjährige
Trend ist uneinheitlich. In den Jahren vor 2000 hatten die
Immissionen durch NO2 an verkehrsnahen Standorten bereits abgenommen,
stiegen zwischen 2000 und 2006 wieder an und gingen nach 2006 wieder
zurück, bei NOx stark, bei NO2 leicht. Für die nationalen NOx-
Emissionen wird ein weiterer Emissionsrückgang prognostiziert, der
davon abhängt, ob die neuesten EURO-Abgasgrenzwerte auch im
Realbetrieb die erwarteten Wirkungen zeigen. Wegen des steigenden
Anteils von NO2 im KFZ-Abgas werden die NO2-Immissionen nicht im
gleichen Ausmaß wie die NOx-Emissionen abnehmen.

Schwefelbelastungen seit 1990 um 75 % ...

Bei SO2 traten Überschreitungen der Grenzwerte in den Jahren 2009-
2011 sehr selten und nur in der Nähe einzelner Industriebetriebe auf.
Die SO2-Belastung ging in den letzten 20 Jahren in Österreich
deutlich zurück, wozu Emissionsminderungen in Österreich und in den
östlichen Nachbarstaaten beigetragen haben. Die österreichische
Luftschadstoffinventur weist von 1990 bis 2011 einen Rückgang der
SO2-Emissionen um 75% auf. Dazu haben Entschwefelungsanlagen bei
Kraftwerken und in der Industrie, Beschränkungen des Schwefelgehalts
in Brenn- und Kraftstoffen und die verstärkte Nutzung schwefelarmer
Energieträger beigetragen. Künftig ist nur noch mit geringen
Rückgängen der nationalen Emissionen zu rechnen.

... und bei Kohlenmonoxid um mehr als die Hälfte reduziert

Der Grenzwert für CO wurde 2010 und 2011 nur in Leoben/Donawitz
überschritten. An den anderen Messstellen liegen die Konzentrationen
deutlich unter dem Grenzwert. Die Belastung zeigt an fast allen
Messstellen abnehmende Tendenz. Die Emissionen Österreichs sind seit
1990 um 58% gesunken, wozu alle Sektoren beigetragen haben. Für die
kommenden Jahre rechnen die Experten des Bundesumweltamts mit einem
weiteren Emissionsrückgang.

Bei den Grenzwerten für Benzol und Blei in der Luft traten keine
Überschreitungen auf; die gemessenen Konzentrationen nehmen
tendenziell ab. Die österreichischen Emissionen von Blei sind seit
1990 um 93% gesunken.

Der Zielwert für Benzo(a)pyren wurde in den Jahren 2009 bis 2011 nur
an wenigen Messstellen überschritten. Die Hauptquelle für
Benzo(a)pyren ist die Holzverbrennung in Einzelöfen. Die Belastungen
zeigen laut Bericht keinen Trend.

Die Zielwerte für Arsen, Cadmium und Nickel in PM10 wurden in den
Jahren 2009 bis 2011 überall eingehalten. Leicht erhöhte Belastungen
mit tendenziell abnehmendem Trend treten an einzelnen
Industriestandorten auf.

In den Jahren 2009-2011 wurden die Grenzwerte für den
Staubniederschlag und für Blei im Staubniederschlag im Nahbereich
einiger industrieller Emittenten (Donawitz, Brixlegg) überschritten,
in Arnoldstein auch der Grenzwert für Cadmium im Staubniederschlag.

Die Landeshauptleute haben zur Einhaltung der Luftschadstoff-
Grenzwerte (in der Praxis insbesondere für PM10 und NO2) viele
verschiedene Maßnahmen gesetzt (Geschwindigkeitsbegrenzungen,
Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot, Fahrverbote für ältere LKW,
Verbot von Heizöl leicht und bestimmter Streumittel, Ausbau des
öffentlichen Verkehrs sowie Emissionsminderungen in Bauwirtschaft und
Industrie. Die detaillierte Beurteilung der Wirksamkeit dieser
Maßnahmen ist schwierig, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf
Autobahnen haben zu einer klaren Verminderung der Schadstoffbelastung
geführt, liest man im Immissionsschutzbericht Luft. (Schluss) fru

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