Alles gesagt ... (von Claudia Grabner)
Ausgabe 26. März 2013
Klagenfurt (OTS) - Im Namen der Dividendensteigerung, als Kniefall vor Aktionären, aus Eigennutz: Heimische Betriebe sorgen - um es sonntagsreden-sprachlich auszudrücken - für Effektivitätssteigerung. Weniger gespreizt: Sie ziehen die Daumenschraube an. Dafür bieten sich zwei Ansatzmöglichkeiten: Mitarbeiterstand und Lohnniveau. Dreht man an beiden Schrauben, führt das zum "fulminanten" Ergebnis, dass Österreichs Arbeitnehmer heute um 36 Prozent mehr leisten (müssen) als vor 20 Jahren - und das bei de facto sinkendem Nettorealeinkommen. Um es deutlich zu sagen: Die Produktivität jedes einzelnen Arbeitnehmers wird auf Kosten von Gesundheit, Psyche, Freizeit und damit Lebensqualität nach oben getrieben, während zeitgleich die Steigerung der Wertschöpfung am Gehaltszettel tunlichst ignoriert wird. Ignoriert wie der Ausgleich, den dieser Tage Sozialminister Hundstorfer eingefordert hat: Sechs Wochen Urlaub nach 25 Dienstjahren. Die reflexartige Antwort von Wirtschaft und Industrie? - Richtig: "Das rechnet sich nicht." Womit alles und viel mehr gesagt wäre.
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