Leitl: "Die Attraktivität der österreichischen GmbH wird gestärkt"
Entwurf schafft ein modernes Gesellschaftsrecht und hilft Unternehmen durch Reduzierung von Gründungskosten und administrative Vereinfachungen
Wien (OTS/PWK174) - "Die Erleichterung der Gründung und des Betriebes einer GmbH in Österreich sind mir seit Jahren ein wichtiges Anliegen. Mit dem vorliegenden Entwurf werden wesentliche Forderungen der Wirtschaft im Bereich des Gesellschaftsrechtes umgesetzt", begrüßt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den nunmehr vorliegenden Entwurf einer GmbH-Gesetz-Novelle. "Die Senkung des Mindeststammkapitals auf 10.000 Euro ist eine sinnvolle und wesentliche Erleichterung insbesondere für Unternehmensgründer. Gleichzeitig wird damit aber auch eine erforderliche Seriositätsschwelle beibehalten, weil Unternehmer dadurch veranlasst werden, eigenes Kapital im Unternehmen einzusetzen. Leichtfertige oder unüberlegte Gründungen können dadurch verhindert werden."
Durch die Reduzierung der am Stammkapital anknüpfenden Gründungskosten und der Abschaffung der Gründungsveröffentlichung im Amtsblatt zur Wiener Zeitung bei Neugründungen wird der administrative und finanzielle Aufwand gesenkt. Für besonders einfache Gründungen können darüber hinaus weitere Begünstigungen in Frage kommen. Die geplante Stärkung des Gläubigerschutzes im Insolvenzrecht trägt zudem dazu bei, auch bei den Geschäftspartnern und Gläubigern der neuen GmbH für mehr Vertrauen zu sorgen.
Die Reform ist die passende Antwort auf den internationalen Wettbewerb, da beispielsweise Großbritannien und vor allem Deutschland Gesellschaftsgründungen praktisch ohne Stammkapital zulassen. "Studien belegen, dass Österreich bei Gründungen nicht gerade zu den Besten gehört. Die Kosten sind vergleichsweise hoch und eine Gründung dauert noch immer zu lange. Durch die vorgeschlagene Reform schaffen wir ein auch im internationalen Vergleich modernes Gesellschaftsrecht. Österreich wird in den internationalen Standort-Rankings Platz gut machen können und vom Nachzügler in die europäische Normalität aufrücken", so Leitl.
Die GmbH-Reform sei darüber hinaus ein wichtiges Instrument, um den zuletzt rückläufigen Gründungszahlen bei der österreichischen GmbH zu begegnen. "Durch die vorgeschlagene Reform erwarten wir hier eine klare Trendumkehr. Es wird in Zukunft einfacher und günstiger, diese moderne und attraktive Unternehmensform zu gründen", betont Leitl.
Der WKÖ-Präsident dankt abschließend dem Bundeskanzleramt für das "wichtige Signal in Bezug auf die verringerten Veröffentlichungspflichten in der Wiener Zeitung", den Anwälten und Notaren, "weil sie anstatt auf alte Gebühren auf neue und innovative Dienstleistungen setzen" und der Finanzministerin, "die nur scheinbar niedrigere Einnahmen erhalten wird". Wegen der zu erwartenden Steigerungen bei den GmbH-Gründungen werde letztlich mehr Geld in die Staatskassen fließen, so Leitl. (SR)
Rückfragen & Kontakt:
Abteilung für Rechtspolitik
Dr. Claudia Rosenmayr-Klemenz
Telefon: +43 (0)5 90 900 3215
Fax: +43 (0)5 90 900 243
E-Mail: Claudia.Rosenmayr-Klemenz@wko.at