75 Jahre "Anschluss": Start des "Universum History"-Zweiteilers "Hitlers Museum"
Teil 1 "Der Raubzug für den Führer" am 15. März im ORF
Wien (OTS) - Mit dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 nimmt Adolf Hitler ein irrwitziges persönliches Projekt in Angriff: Linz soll zur Kunstmetropole werden - mit einem "Führermuseum" im Zentrum. Der Zweite Weltkrieg eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, in den eroberten Gebieten die wertvollsten Kunstschätze der Alten Welt zu erbeuten -wie die "Mona Lisa" oder den "Genter Altar". Im Rahmen des umfassenden ORF-Programmangebots zum 75. Jahrestag des "Anschlusses" beleuchtet "Universum History" am Freitag, dem 15. und 22. März 2013, jeweils um 22.40 Uhr in ORF 2 in der zweiteiligen Dokumentation "Hitlers Museum" diesen gigantischen Raubzug für Hitlers Museum in Linz. Der Zweiteiler von Jan N. Lorenzen und Hannes Schuler rekonstruiert die Geschichte des NS-Kunstraubes mit hochwertigen Reenactments, kaum gezeigtem Archivmaterial und ausführlichen Zeitzeugeninterviews.
Angesichts von Terror und politischer Verfolgung ist es ein wenig beachtetes Kapitel in der Geschichte des "Anschlusses": Linz soll nach der Eingliederung von Hitlers Heimat ins Deutsche Reich nicht nur Sitz der Hermann-Göring-Werke und Mittelpunkt von Deportationen und Vernichtungsaktionen werden, sondern auch Kulturhauptstadt. Adolf Hitler lässt minutiöse Pläne zur Umgestaltung der Stadt erstellen; im Zentrum das "Führermuseum", das alle anderen berühmten Kunstsammlungen der Welt in den Schatten stellen sollte. Äußerlich als repräsentativer Neubau und im Inneren mit den wertvollsten Kunstschätzen der Welt bestückt, sollte Hitlers Museum von Deutschlands Größe und der Minderwertigkeit aller anderen Nationen zeugen.
Die Mittel zur Verwirklichung dieses Traumes: Plündern und Stehlen. Zu Kriegsbeginn am 1. September 1939 schwärmen im Gefolge der deutschen Wehrmacht auch nationalsozialistische "Kunst-Kommandos" zum Beutezug aus. Auf der Suche nach Schätzen für Hitlers Museum ist keine Sammlung vor ihnen sicher. Ein Kunstraub unvergleichlichen Ausmaßes beginnt. Viele Menschen müssen sich mit Kunstwerken ihr Leben erkaufen. Zurück bleiben leere Museen, Kirchen und Schlösser, die - wenn sie nicht einfach niedergebrannt wurden - verwüstet wurden.
Die meisten Museen versuchten noch vor Kriegsbeginn mithilfe der Bevölkerung die wertvollsten Kunstwerke und wichtigsten Nationalheiligtümer vor Hitlers Schergen in Sicherheit zu bringen. Schlösser, Bauernhöfe und Scheunen irgendwo in der Provinz dienten als Verstecke.
Der erste Teil dieses Dokumentarzweiteilers zeigt die irrwitzigen "Reisewege" der Kunstwerke quer durch Europa anhand eindrucksvoller Beispiele: von der "Mona Lisa" bis hin zum "Genter Altar". Nicht nur die NS-Einsatzkommandos plünderten die besetzten Länder, auch die führenden Nazigrößen selbst ließen mitgehen, was wert- und prachtvoll ist. Nie zuvor wurden so viele Kunstschätze gestohlen, geplündert und verschoben wie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs: mehr als 16 Millionen Gemälde, Grafiken, Plastiken und Skulpturen wurden im Laufe der Kriegsjahre gestohlen oder vernichtet.