Glawischnig zu 75 Jahre "Anschluss": Erinnerung an Opfer lebendig halten
Bund soll Errichtung des Deserteursdenkmals unterstützen Bund soll Errichtung des Deserteursdenkmals unterstützen
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Wien (OTS) - Heute jährt sich zum 75. Mal der "Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland. Damit begann das dunkelste Kapitel Österreichs im vergangenen 20. Jahrhundert: Die Vernichtung der europäischen Juden, die Errichtung einer vollkommen gleichgeschalteten Diktatur. Der Weg endete an den Pforten von Auschwitz. "Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an jene Menschen aufrecht zu erhalten, die Opfer der Tötungsmaschinerie der Nazis wurden und jener zu Gedenken, die den Mut hatten, Widerstand zu leisten", sagt Eva Glawischnig, Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen. "Die Erinnerung an die grausame Vergangenheit gebietet aber auch entschieden gegen den heute stattfindendenen Rassismus und Rechtsextremismus vorzugehen."
Um die Erinnerung aufrecht zu erhalten, fordert Glawischnig konkrete Schritte: "Auf dem Wiener Ballhausplatz soll ein Denkmal für die Deserteure der deutschen Wehrmacht errichtet werden. Allerdings reicht das von der Stadt Wien zur Verfügung gestellte Geld bei weitem nicht aus: Die fixierten 220.000 Euro sind zu wenig. Es bräuchte 500.000 Euro für die Errichtung des Denkmals". Zum Vergleich:
Deutschland hat für ein Denkmal für homosexuelle NS-Opfer 800.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Außerdem wollen die Grünen mehr Förderung für GedenkdienerInnen. Derzeit wird der Dienst in ausländischen Holocaust-Gedenkstätten nur gefördert, wenn er von Burschen anstatt des Zivildienstes geleistet wird. Das hat zur Folge, dass seit September 2012 keine Frauen mehr den Gedenkdienst in Yad Vashem bei Jerusalem oder an anderen Holocaust-Erinnerungsstätten absolvieren.
Und schließlich: Die Gedenkstätte Persmanhof ist das einzige Museum in Kärnten, das der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gewidmet ist. "Bis heute erhält das Museum von der Republik Österreich keine Basisfinanzierung. Das führt zu sehr eingeschränkten Öffnungszeiten nur am Wochenende und dazu, dass es nur eine ehrenamtliche museumspädagogische Vermittlungsarbeit und Museumsführungen gibt. Dabei wäre das Interesse groß. Eine Basisfinanzierung für das Museum am Persmanhof ist überfällig", fordert Glawischnig.
*** In Absatz 2 wurde irrtümlich "Heldenplatz" statt "Ballhausplatz" als Standort des Deserteursdenkmals geschrieben."
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