Schönborn: Kirche unterstützt Dialog von Flüchtlingen mit Behörde
Kardinal Schönborn: "Bin dankbar, dass die Vernunft gesiegt hat" - "Jetzt konkret und konstruktiv das österreichische Flüchtlingswesen verbessern"
Wien, 04.03.13 (KAP) Die Kirche erwartet einen konstruktiven Dialog zwischen Flüchtlingen und Behörden und wird diesen "mit Nachdruck unterstützen". Das betonte Kardinal Schönborn in einer schriftlichen Stellungnahme aus Rom am Montag, nachdem am Sonntag die friedliche Übersiedlung der Flüchtlinge von der Votivkirche in die neuen Quartiere im ehemaligen Servitenkloster stattgefunden hat. "Ich bin sehr froh darüber, dass am Ende die Vernunft gesiegt hat und danke allen, die dazu beigetragen haben", so der Wiener Erzbischof, der "namentlich Pfarrer Jo Farrugia und der Pfarrgemeinde der Votivkirche" Respekt zollte.
"Nun muss es darum gehen, konkret und konstruktiv das österreichische Flüchtlingswesen zu verbessern", unterstrich der Kardinal. Viel sei zwar schon getan worden, "aber noch immer erfahren Menschen, die fremd sind, verängstigt sind, verzweifelt sind, oft nicht den Respekt, den sie als unsere Brüder und Schwestern verdienen." Von daher würde es nicht erstaunen, wenn die Betroffenen aus ihrer Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht heraus in eine oft unnötig aggressive Offensive gehen. Dennoch: "Konfrontation und Aggression nützen niemandem", betonte der Kardinal, der die "große Hoffnung" äußerte, "dass der freiwillige Auszug aus der Votivkirche ein Weg in einen konstruktiveren Dialog zwischen Betroffenen und Behörden ist. Ist das der Fall, wird die Kirche ihn mit Nachdruck unterstützen."
Dabei sei der Kirche neben anderen Anliegen auch wichtig, genau zu schauen, ob die hiesige Einschätzung von Risken in Ländern wie Pakistan der Wirklichkeit entsprechen.
Mit Blick auf die am Montag begonnen Beratungen der Kardinäle vor dem Konklave, an denen Kardinal Schönborn teilnimmt, sagte er: "Ich bin auch sehr erleichtert und dankbar, dass ich mit einer großen Sorge weniger in diesen sehr verantwortungsvollen Prozess gehen kann. Mein Dankgebet und meine Fürbitte gelten heute allen Heimatlosen, darunter den Flüchtlingen in Österreich, und allen Menschen, die ihnen Gutes tun."
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