Industrie: Quersubventionierung der Krankenkassen durch Unfallversicherung jetzt beenden
IV-GS Neumayer: Konsolidierungserfolg der Krankenkassen in hohem Ausmaß von der Wirtschaft getragen - Kostenwahrheit bei Unfallversicherung jetzt realisieren
Wien (OTS/PdI) - "Der Konsolidierungserfolg der Krankenkassen ist zu einem großen Teil der Wirtschaft zu verdanken", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer heute, Freitag, anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Gebarungszahlen der Krankenversicherung, die für das abgelaufene Jahr 2012 einen Überschuss von 138 Mio. Euro ausweisen. Die positive Gebarungsentwicklung ist das Ergebnis des konsequenten Konsolidierungskurses der Krankenversicherung der vergangenen Jahre. "Die Krankenkasse muss aber auch in anderen Bereichen konsequent weiter Effizienzsteigerungen bei Verwaltung und eigenen Einrichtungen der Sozialversicherung heben", betonte Neumayer. Der Verwaltungsaufwand der Krankenversicherung ist 2012 um 5 Prozent gestiegen. "Die im Rahmen der neuen 15a-Vereinbarung zu einem gemeinsamen Zielsteuerungssystem-Gesundheit angestrebten Reformschritte müssen nunmehr konsequent umgesetzt und tatsächlich mit Leben gefüllt werden, um ihre positive Wirkung entfalten zu können", so Neumayer.
"Zudem erfolgt seit Jahren eine Quersubventionierung der Krankenversicherung durch die Unfallversicherung (AUVA), welche von der Wirtschaft finanziert wird", betonte der IV-Generalsekretär. Trotz deutlich gesunkener Arbeitsunfallzahlen leiste die AUVA eine seit Jahren kontinuierlich steigende Pauschalzahlung an die Krankenversicherung für die Behandlung von Arbeitsunfällen durch diese. "Die massiv überhöhte und verfassungsrechtlich bedenkliche Pauschalzahlung spiegelt in keiner Weise die tatsächlichen Verhältnisse wider", unterstrich Neumayer. Weiters würden auf Kosten der Arbeitgeber in den Einrichtungen der AUVA zum ganz überwiegenden Teil (89 Prozent) Freizeitunfälle behandelt, obwohl dies grundsätzlich Aufgabe der Krankenversicherung sei. Die AUVA wird dadurch im Ausmaß von rund 330 Mio. Euro belastet.
"Die vorhandenen Überschüsse der Krankenversicherung dürfen nicht sofort wieder mit vollen Händen ausgeben werden", warnte Neumayer. "Auch angesichts des Gebarungserfolges der Krankenversicherung muss nunmehr die Quersubventionierung der Krankenkassen durch die AUVA beendet und Kostenwahrheit realisiert werden." Gleichzeitig gilt es, an der Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung unseres Gesundheitswesens weiter zu arbeiten und die Krankenversicherungsbeiträge gezielt für evidenzbasierte Innovation und Gesundheitsförderung für die Patientinnen und Patienten einzusetzen.
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