Greenpeace-Check: Kaum empfehlenswerte Chips und Kartoffelsnacks
Nur 11 von 33 untersuchten Produkten ökologisch "Gut", keines "Hervorragend"
Wien (OTS) - Nur 11 von 33 Chips- und Kartoffelsnack-Produkte schneiden laut heute veröffentlichtem Greenpeace-Marktcheck als ökologisch "Gut", kein einziges Produkt als "Hervorragend" ab. Der Greenpeace-Einkaufsratgeber marktcheck.at (www.marktcheck.at) hat zum zweiten Mal Chips- und Kartoffelsnack-Produkte unter die Lupe genommen und nach den Kriterien Ökologie (Inhaltsstoffe, Transport, Gentechnik, Verpackung, Palmöl) und Tierschutz beurteilt. Im Vergleich zum Greenpeace Chips-Check im Jahr 2010 schneiden einige Produkte zwar besser ab, liegen aber noch weit unter den ökologischen Möglichkeiten, wie Konsumentensprecherin Claudia Sprinz kritisiert:
"Es ist schon erstaunlich, dass wir derzeit im heimischen Handel keine Chips oder Kartoffelsnacks finden, deren Kauf wir in jeglicher Hinsicht empfehlen können. Nachdem klassische gesalzene Chips zumeist nur aus Kartoffeln, Öl und Salz bestehen, sollte es eigentlich keine Schwierigkeit sein, ein Bio-Produkt in Österreich herzustellen."
Besonders negativ aufgefallen, sind sogenannte "Stapelchips" in der Dose. So enthalten die bei Penny erhältlichen "Mr. Potato Crisps Original Flavor", die "Potato Crisps Original" und die "Potato Crisps Paprika" von Spar, die "Pringles Xtreme Cheese & Chilli" sowie die "Pringles Hot & Spicy" den problematischen Geschmacksverstärker Natriumglutamat. Bei all diesen Produkten ist als Zutat auch sogenanntes "pflanzliches Öl" enthalten. "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass sich dahinter Palmöl verbirgt, das zur Zerstörung des indonesischen Urwaldes beiträgt", so Sprinz. Hinzu kommt, dass der Verpackungsaufwand im Vergleich zu frittierten Kartoffelscheiben wesentlich höher ist.
Die meisten Punkteabzüge gibt es in der Kategorie "Transport". Bis auf zwei Produkte mussten alle abgewertet werden, weil der Transportaufwand unverhältnismäßig hoch oder die Transparenz der Firmen mangelhaft sind. Besonders negativ fiel der Transportaufwand der "Spar Potato Crisps Original" und der "Spar Potato Crisps Paprika" auf. Sie bestehen aus deutschen Kartoffelflocken, die zur Verarbeitung nach Malaysia und wieder zurück nach Österreich transportiert werden. Sie erhielten daher bei den Transportkriterien nur ein "Ungenügend".
Sprinz plädiert für ein Umdenken: "Derzeit können Konsumentinnen und Konsumenten, die auf Knabber-Spaß nicht verzichten wollen, nur zwischen konventionellen Produkten aus Österreich oder nicht regional produzierten Bio-Chips wählen. Dabei würden in Österreich hergestellte Bio-Chips, die regional produzierte Zutaten enthalten und deren Verpackung nicht unnötig aufwändig ist, vermutlich ökologisch 'Hervorragend' abschneiden."
Weiterführende Informationen sowie Link zur Produktliste finden Sie unter: http://marktcheck.greenpeace.at/chipscheck
Rückfragen & Kontakt:
Claudia Sprinz
Greenpeace Konsumentensprecherin
Tel.: +43 (0)664 612 67 31
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Greenpeace Pressesprecherin
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