- 17.01.2013, 08:49:48
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Heinisch-Hosek: Berufsheer und freiwilliges Soziales Jahr eröffnen Frauen neue Chancen
Bundesheer im Sinn von Freiwilligkeit, Professionalisierung und Chancengleichheit - Wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, System weiterzuführen, das nicht nachhaltig ist
Utl.: Bundesheer im Sinn von Freiwilligkeit, Professionalisierung
und Chancengleichheit - Wirtschaftlich nicht nachvollziehbar,
System weiterzuführen, das nicht nachhaltig ist =
Wien (OTS/SK) - Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten in
Österreich sind Frauen. Sie können somit bei der Volksbefragung am
20. Jänner wesentlich mitentscheiden, ob die Wehrpflicht und der
Zivildienst abgeschafft und im Gegenzug ein Profiheer und ein
bezahltes, freiwilliges Soziales Jahr eingeführt werden. Das betonte
SPÖ-Klubobmann Josef Cap in seinem Begrüßungsstatement zur
Podiumsdiskussion "Profiheer und Soziales Jahr: Mehr Chancen für
Frauen". Der SPÖ-Parlamentsklub lud gestern, Mittwoch, gemeinsam mit
dem Renner-Institut ein, die Position der Frauen in der Wehrdebatte
zu diskutieren. "Berufsheer und freiwilliges Soziales Jahr eröffnen
Frauen neue Chancen. Die Volksbefragung am 20. Jänner ist somit eine
wichtige Weichenstellung für Österreich", betonte Frauenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek. ****
"Das Österreichische Bundesheer stellt nach wie vor eine klassische
Männerdomäne dar", sagte Heinisch-Hosek. Mit dem Wegfall der
Wehrpflicht und der Umstellung auf ein Profiheer ließe sich das
allerdings ändern, wie internationale Beispiele zeigen. Die
Frauenministerin ist überzeugt, so den Frauenanteil von derzeit
lediglich zwei Prozent bei den Kadereinheiten auf bis zu 15 Prozent
anheben zu können. Das entspricht etwa dem Frauenanteil bei der
Polizei.
Am 20. Jänner bietet sich die Chance, den Zwangsdienst abzuschaffen
und das Bundesheer, aber auch den Sozial- und Gesundheitsbereich, für
Frauen weiter zu öffnen. Hiervon würden beide Seiten profitieren,
"denn immer, wenn Berufe für Frauen zugänglich gemacht wurden, kam es
zu Verbesserungen der Arbeitsweisen", so die Frauenministerin. "Wir
wollen beides: Wir wollen für Männer und für Frauen Karriere beim
Heer ermöglichen. Und wir wollen auch, dass ein freiwilliges Soziales
Jahr für Männer und Frauen attraktiv ist", betonte Heinisch-Hosek.
Mit der breiten Anrechenbarkeit für nachfolgende berufliche
Perspektiven und einer fairen Bezahlung sei dies gewährleistet.
Otto Pendl, SPÖ-Nationalratsabgeordneter und Vizepräsident des
Arbeiter-Samariter-Bundes Österreich betonte, dass die SPÖ für eine
Modernisierung des Bundesheeres im Sinne von Freiwilligkeit,
Professionalisierung, gerechter Bezahlung und Chancengleichheit
eintrete. "Überhaupt wurde die Diskussion bisher falsch geführt. Bei
der Volksbefragung geht es um eine Militärfrage, um die
Sicherheitspolitik und deren Anpassung an die heutige Zeit", betonte
Pendl. "Sowohl Militär als auch der Sozialbereich können mit den
Modellen von Minister Darabos und Minister Hundstorfer fit gemacht
werden für zukünftige Aufgaben und Frauen und Männern adäquate
Berufschancen mit entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten bieten."
Auch Gudrun Biffl, Wirtschaftswissenschafterin und
Arbeitsmarktexpertin an der Donau-Universität Krems, wies auf die
Schwächen des bestehenden Wehrsystems hin: "Es ist wirtschaftlich
nicht nachvollziehbar, ein System weiterzuführen, das nicht
nachhaltig ist." Die Podiumsdiskussion wurde von der Journalistin
Martina Mader moderiert und fand im Palais Epstein statt. (Schluss)
mis/bj
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