Hundstorfer zu Dezemberdaten: Weiterhin steigende Arbeitslosigkeit und steigende Beschäftigung
Solide Ausgangslage für das Jahr 2013
Wien (OTS/BMASK) - "Im Jahr 2012 hat der österreichische Arbeitsmarkt zahlreiche positive aber auch problematische Seiten gezeigt. Trotz schwacher internationaler Wirtschaftsdaten ist in unserem Land die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um weitere 44.000 angestiegen. Mit 3,47 Millionen unselbständig Beschäftigten hat es noch nie zuvor so viele Arbeitsplätze gegeben", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Mittwoch. Ende Dezember 2012 beträgt die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen 322.981 und liegt damit um 18.228 bzw. +6,0 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Zusätzlich nehmen 62.457 Personen ein Schulungsangebot des AMS war, das bedeutet eine Zunahme um 6.627 bzw. 11,9 Prozent. "Österreich hat eine solide Ausgangssituation für das kommende Jahr - so steigt insbesondere nach wie vor die Beschäftigung - Ende Dezember um rund 30.000 - und auch für 2013 prognostizieren die Forschungsinstitute, trotz der nur allmählichen Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes, weitere Beschäftigungszuwächse", unterstrich Hundstorfer.****
Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme bei den internationalen Handelspartnern hat der Zuwachs an Exporten im Jahresvergleich lediglich +0,8 Prozent betragen. Dennoch ist die Zahl der Beschäftigten in der von den Exporten besonders abhängigen Warenproduktion um weitere 10.000 angestiegen. Zusätzlich verzeichneten der Handel und der Tourismus im Gesamtjahr 2012 jahresdurchschnittliche Beschäftigungszuwächse von jeweils 7.000 und in der Informations- und Kommunikationsbranche hat der Anstieg 4.000 betragen.
"Österreich hat 2012 innerhalb der Industriestaaten eine herausragende und international beachtete Arbeitsmarktperformance gezeigt - mit aktuell 4,3 Prozent ist die Arbeitslosigkeit mit Abstand die geringste in der Europäischen Union", sagte der Sozialminister. Die weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der längere Verbleib von älteren Arbeitskräften am Arbeitsmarkt hat im abgelaufenen Jahr zu einem jahresdurchschnittlichen Anstieg des Arbeitskräfteangebots von rund 58.000 geführt und trotz der Zunahme der Arbeitsplätze ist die Zahl der jahresdurchschnittlichen Arbeitssuchenden um 13.941 auf 260.643 angestiegen.
Von Seiten der Wirtschaftsforscher kommen wieder vorsichtig positive Signale - nach deren Einschätzungen wurde in der zweiten Jahreshälfte 2012 das Konjunkturtief durchschritten. Allerdings sind zum Jahresende die Folgen dieser schwachen Quartale für den Arbeitsmarkt deutlich zu spüren.
Der frühe Wintereinbruch und die niedrigen Temperaturen in der ersten Dezemberhälfte haben die Bauwirtschaft getroffen. Mit +3.944 (+7,0 Prozent) ist mehr als ein Fünftel der steigenden Arbeitslosigkeit auf diesen Bereich zurückzuführen. In der konjunkturanfälligen Arbeitskräfteüberlassung steigt die Zahl der vorgemerkten Personen um 2.733 bzw. +8,0 Prozent und in der Warenproduktion sind um 1.657 bzw. +5,7 Prozent mehr Arbeitssuchende gemeldet. Aber auch im Tourismus und im Handel nimmt gegenwärtig die Arbeitslosigkeit um 1.996 (+7,1 Prozent) bzw. um 1.142 (+2,8 Prozent) zu.
Die Männerarbeitslosigkeit steigt mit +6,8 Prozent stärker als die Frauenarbeitslosigkeit (+4,6 Prozent), demografisch bedingt steigt die Arbeitslosigkeit bei Älteren (+9,3 Prozent) stärker als bei Jugendlichen (+3,2 Prozent). Der starke Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen ist dadurch bedingt, dass diese nun vom Arbeitsmarktservice nachhaltige und längere Schulungen erhalten, um bessere Jobchancen zu erhalten.
Bei den Arbeitsmarkteinsteigern im Alter von 15-19 Jahren ist die Arbeitslosigkeit mit -2,7 Prozent rückläufig. "Für die Jugendlichen gilt es auch im kommenden Jahr, den Übergang vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt möglichst reibungslos zu gestalten. Deswegen werden neben der erfolgreichen Ausbildungsgarantie Programme wie Jugend- und Lehrlingscoaching auch 2013 weiter vorangetrieben", betonte Hundstorfer. Je schlechter die Qualifikation, desto höher sei auch das Risiko arbeitslos zu werden.
Angesichts der ebenso demografisch bedingten Alterung der Erwerbsbevölkerung gilt es aber auch die Unterstützung für ältere Arbeitskräfte weiter auszubauen. Die kürzlich beschlossene Reform der Invaliditätspension sowie das Präventionsprogramm fit2work soll den Menschen einen längeren Verbleib am Arbeitsmarkt ermöglichen. Das kürzlich in Begutachtung gegangene Fachkräftepaket mit dem Fachkräftestipendium und der Bildungsteilzeit bringt mehr Qualifikation und Jobchancen. (Schluss)
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