- 06.11.2012, 13:16:20
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Pensionsversicherungsanstalt "Telekardiologie - ein neuer Weg zurück"
Wien (OTS) - Die medizinische Rehabilitation gewinnt zunehmend an
Bedeutung. Die Pensionsversicherungsanstalt beschreitet dabei in
vielen Bereichen neue Wege, um einerseits die Qualitätstandards
laufend zu erhöhen und andererseits den Menschen nach Erkrankungen
bessere Möglichkeiten zu bieten, wieder gesund, leistungsfähig und
aktiv zu werden. Im Bereich der Rehabilitation nach Herzinfarkten
wurde dazu von der Pensionsversicherungsanstalt in der
Sonderkrankenanstalt-RZ Großgmain die Pilot-Studie "Rehabilitation
bei koronarer Herzerkrankung mit anschließendem telemedizinisch
überwachtem Trainingsprogramm", kurz "TRIC" (TeleRehabilitation In
Coronary Artery Disease), gestartet. Die an der Studie teilnehmenden
Patienten und Patientinnen erleben dabei eine völlig neue
Therapieform: eine sehr kurze stationäre Rehabilitation und danach
ein 10-wöchiges Fortsetzungsprogramm im gewohnten privaten
Lebensumfeld - begleitet mittels Telemetrie. Die Studie soll zeigen,
ob die medizinischen Ergebnisse der Telereha-Patienten und
Patientinnen besser sind als jene, die eine traditionelle vierwöchige
stationäre Rehabilitation absolvieren.
Hoher Stellenwert der Rehabilitation in der
Pensionsversicherungsanstalt
"Die steigende Bedeutung der medizinischen und beruflichen
Rehabilitation wird heute von niemandem mehr in Frage gestellt. Umso
wichtiger ist es auf diesen Gebieten innovative Entwicklungen zu
ermöglichen und zu fördern" sagt Manfred Felix, Obmann der
Pensionsversicherungsanstalt und ergänzt: "Die
Pensionsversicherungsanstalt übernimmt hierbei mit ihren eigenen
Rehabilitationskliniken eine wichtige Vorreiterrolle. Die möglichst
frühzeitige Reintegration der Patientinnen und Patienten in ihr
berufliches und gesellschaftliches Leben ist immer das vorrangige
Ziel. Am Beispiel dieses Pilotprojektes lässt sich dies besonders gut
darstellen."
"Doppelter Nutzen" der Rehabilitations-Einrichtungen
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bezeichnet die
Rehabilitationsmedizin neben der Prävention und der Akutmedizin als
"dritte Säule, auf der das Gesundheitswesen basiert. Die
Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück in ein
aktives und selbstbestimmtes Leben. Innovationen auf diesem Gebiet
bringen Vorteile für die Menschen", so Burgstaller.
Die Landeshauptfrau verweist auf einen "doppelten Nutzen": "Der
gesundheitspolitische Nutzen der Rehabilitation ist enorm, Salzburg
hat daher in den vergangenen Jahren bewusst und gezielt den Ausbau
der Reha-Einrichtungen vorangetrieben. Bestehende, bewährte
Einrichtungen wurden durch neue Einrichtungen bedarfsgerecht und im
Rahmen eines langfristigen Gesamtkonzeptes ergänzt", sagt
Burgstaller. "Neben dem gesundheitlichen Aspekt haben wir in Salzburg
dabei immer auch den Arbeitsmarkt-Effekt im Auge gehabt.
Arbeitsplätze in der Rehabilitation sind Arbeitsplätze mit Zukunft",
ergänzt Burgstaller. Im Rahmen einer gezielten Reha-Offensive wurde
seit dem Jahr 2010 das Reha-Angebot in Salzburg um fünf weitere
Einrichtungen ergänzt und erweitert.
"Mit den Standorten St. Veit, Hallein und Oberndorf ist auch der
Schritt in die Regionen gelungen, das ist konsequent im Sinne der
Gesundheitspolitik", ist die Landeshauptfrau überzeugt. Sie verweist
auf die rund 260 fixen Arbeitsplätze und über 180 Reha-Betten an den
Standorten, die in den Regionen eine echten Wertschöpfungsfaktor
darstellen. "So eine Reha-Einrichtung schafft neben den
qualifizierten Arbeitsplätzen für Fachkräfte auch Möglichkeiten für
Lieferanten, Handwerker und Zulieferbetriebe in unmittelbarere Nähe.
Das ist für die gesamte Region ein entscheidender Wohlstands- und
Zukunftsfaktor", ist die Landeshauptfrau überzeugt.
"Die Pensionsversicherungsanstalt mit ihren drei Salzburger
Standorten Bad Hofgastein, Großgmain und Saalfelden ist ein
kompetenter Partner in diesem Feld. Mit insgesamt 438 Betten und 442
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beweist sie hohe medizinische
Kompetenz und zeichnet sich durch ihre Anstrengungen aus, die
Qualitätsstandards immer weiter zu erhöhen", hebt Landeshauptfrau
Burgstaller hervor und betont die Bedeutung von kompetenten Partner
im Gesundheitswesen.
Kardiologische Rehabilitation
Ziel der kardiologischen Rehabilitation ist es, Patientinnen und
Patienten nach einem Herzinfarkt wieder in die Gesellschaft zu
reintegrieren, beruflich zu rehabilitieren und
krankheitsverursachende Risikofaktoren (Blutfette, Rauchen,
Bewegungsmangel, hoher Blutdruck) nachhaltig zu beeinflussen. Im
Rahmen einer stationären Rehabilitation werden diese nach einem
akuten Ereignis in einem Zentrum vier Wochen standardisiert
rehabilitiert. "Während durch eine entsprechende Ernährung,
Lebensstilmodifikation und Bewegungsprogramme eindrucksvolle
Ergebnisse in der Reduktion der Risikofaktoren (Gewicht, Blutdruck,
Blutfette) erreicht werden, gelingt es häufig nicht, diesen primär
erzielten Erfolg nachhaltig aufrecht zu erhalten", stellt Primar Dr.
Johann Altenberger fest. "Zur weiteren Optimierung des
Rehabilitationserfolges braucht es darüber hinaus Innovationen, die
am Problem der mangelnden Nachhaltigkeit ansetzen. Es sollte
gelingen, Lebensstilmodifikationen in den Alltag zu integrieren und
somit in die eigenen vier Wände zu transferieren", ist Primar Dr.
Altenberger überzeugt.
Pilotstudie TRIC
Ein moderner und innovativer Ansatz der Rehabilitation wird in
einer durch die Ethikkommission Salzburg und den einstimmigen
Beschluss des Vorstandes der Pensionsversicherungsanstalt genehmigten
Studie zur Rehabilitation bei koronarer Herzkrankheit in der SKA-RZ
Großgmain seit November 2011 getestet. Die sogenannte TRIC-Studie
(TeleRehabilitation In Coronary Artery Disease) wird in zwei Gruppen,
nämlich mit einer Interventionsgruppe (TeleReha-Gruppe) und in einer
Kontrollgruppe geführt. Es werden 150 Patientinnen und Patienten
(jeweils 75 pro Gruppe) in fünfzehn Monaten eingeschlossen werden.
Berufstätige Patientinnen und Patienten zwischen 20 und 55 Jahren
mit einer koronaren Herzerkrankung mit oder ohne unkomplizierten
Herzinfarkt nehmen in der TeleReha-Gruppe bei einem stationären
Aufenthalt von nur zwei Wochen an einem standardisierten Schulungs-
und Trainingsprogramm teil. Danach führen sie zu Hause ein
telemedizinisch überwachtes Bewegungstraining über einen Zeitraum von
10 Wochen durch und erleben dabei eine völlig neue Therapieform.
Ziele der Studie - Prüfung der Durchführbarkeit, Nutzen für
ALLE
Die Studie soll zeigen, ob die medizinischen Ergebnisse der
Patientinnen und Patienten der TeleReha-Gruppe besser sind als jene,
die eine traditionell vierwöchige stationäre Rehabilitation
absolvieren. Dabei wird auch eine Kosten-Nutzen- Rechnung
aufgestellt. "Als Sozialversicherungsträger ist uns der sorgsame
Umgang mit jenen Mitteln, welche uns von unseren Versicherten
überantwortet werden, ein selbstverständliches Anliegen", erklärt
Generaldirektor-Stellvertreterin Gabriele Eichhorn und führt weiter
aus: "Umso erfreulicher ist es, wenn medizinische Konzepte wie im
vorliegenden Fall letztlich nicht nur den volkswirtschaftlichen,
sondern auch den betriebswirtschaftlichen Erfordernissen entsprechen.
Alleine schon die Verringerung der stationären Aufenthaltsdauer auf
die Hälfte und die frühere Rückkehr in das gewohnte soziale Umfeld
sind hier besonders hervorzuheben."
Sonderkrankenanstalt - Rehabilitationszentrum Großgmain
Die SKA-RZ Großgmain ist eine von 16 Eigenen Einrichtungen der
Pensionsversicherungsanstalt, die stationäre Maßnahmen der
Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge anbieten. Insgesamt liegen im
Bundesland Salzburg 3 und in Oberösterreich 4 Rehabilitationszentren
der Pensionsversicherungsanstalt. Obmann-Stellvertreter Peter Lehner
weist in diesem Zusammenhang - neben der Wichtigkeit der
Rehabilitation für die Versicherten, Pensionistinnen und Pensionisten
selbst - auf die Bedeutung der Eigenen Einrichtungen der
Pensionsversicherungsanstalt für die regionale Wirtschaft hin: "In
der SKA-RZ Großgmain allein sind insgesamt rund 200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt, wodurch neben dem Aufenthalt der
Patientinnen und Patienten und deren Besucher vor Ort eine nicht
unbedeutende Wertschöpfung erfolgt." Besonders freut ihn, dass an
diesem Pilotprojekt insbesondere Menschen aus Oberösterreich und
Salzburg teilnehmen und davon profitieren.
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