Walser zu Wehrmachts-Deserteuren: "Nie wieder im Gleichschritt!"
Grüne fordern bei Gedenkveranstaltung in Kagran "Netzwerk von Gedenkorten"
Wien (OTS) - "Nächstes Jahr muss diese Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz stattfinden. Dort sollte dann das erste Denkmal für Wehrmachts-Deserteure in Österreich stehen", sagte heute der Grüne Nationalrat Harald Walser bei der Gedenkveranstaltung des Personenkomitees "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" auf dem Gelände des Militärschießplatzes in Wien-Kagran. Die Veranstaltung fand bereits zum 11. Mal an dieser ehemaligen Hinrichtungsstätte von Wehrmacht, SS und Polizei statt.
Dennoch muss der Gedenkort in Kagran erhalten bleiben und Teil eines Netzwerkes von Gedenkorten für die Opfer der Militärjustiz in Österreich werden: "Hier in Kagran starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtssoldaten und Zivilisten im Kugelhagel von Exekutionskommandos", betonte Walser und erinnerte an andere Orte in Wien wie den Loquai-Platz oder die Hohenstaufengasse, wo in der NS-Zeit viele Todesurteile ausgesprochen wurden: "Es ist nicht zu akzeptieren, dass an vielen dieser Orte bis heute nichts an ihre ursprüngliche Bestimmung erinnert!"
Abschließend bedankte sich Walser bei den Verantwortlichen der Stadt, namentlich bei Bürgermeister Michael Häupl, Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Klubobmann David Ellensohn für die energischen Schritte bei der Verwirklichung des im Regierungsübereinkommen festgeschriebenen Projekts "Deserteursdenkmal" der rot-grünen Stadtregierung.
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