• 03.10.2012, 14:50:40
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Kooperation - ein Kinderspiel? Fachtagung der JugendamtspsychologInnen

Fachtagung österreichischer JugendamtspsychologInnen vom 4. bis 5. Oktober 2012 im Wiener Rathaus widmet sich dem Thema multiprofessioneller Zusammenarbeit

Utl.: Fachtagung österreichischer JugendamtspsychologInnen vom 4.
bis 5. Oktober 2012 im Wiener Rathaus widmet sich dem Thema
multiprofessioneller Zusammenarbeit=

Wien (OTS) - JugendamtspsychologInnen aus ganz Österreich treffen in
den nächsten Tagen zu ihrer jährlichen Fachtagung im Wiener Rathaus
ein, die am 4. Oktober um 9:15 Uhr eröffnet wird. Die diesjährige
Tagung widmet sich der Relevanz von Formen der Kooperation in der
Jugendhilfe. Gesellschaftliche Veränderungen haben zu neuen
Anforderungen geführt, die den Ausbau der Kooperation mit weiteren
PartnerInnen und die Entwicklung neuer Konzepte im Rahmen der
vorhandenen Ressourcen erforderlich machen.
Die soziale Wirklichkeit ist für viele häufig durch Konkurrenz und
Selektion der "Stärkeren" geprägt. Psychosoziale Probleme treten in
diesem Zusammenhang nicht selten durch Überforderung aufgrund der
rasant steigenden gesellschaftlichen Komplexität auf und erfordern
zur effektiven und effizienten Hilfeplangestaltung für Familien die
Erweiterung der Kooperation zwischen allen beteiligten Partnern. Dazu
sind neue Vernetzungsabläufe im Rahmen der vorhandenen Ressourcen zu
finden.
Um die individuelle Hilfestellung für Kinder und deren Familien zu
verbessern, stellt sich für die Praktiker die Frage, welche
institutionellen und organisatorischen Voraussetzungen für die
Vergrößerung der Kooperationskontexte notwendig sind.

Prof. Dr. Andreas Diekmann, ETH Zürich, erläutert das Thema
Kooperation im Humanverhalten anhand von neuen theoretischen Ansätzen
in den Sozialwissenschaften und aktuellen empirischen Befunden. Damit
instituts-übergreifende Kooperationsbeziehungen positiv wirksam
werden können, bedarf es einer zielgruppen- und
bereichsübergreifenden Sichtweise aller Beteiligten, wiederholte
Interaktion zwischen den PartnerInnen, Vertrauen zueinander,
Übereinstimmung in wesentlichen Fachfragen und gemeinsame Erfolge.

Univ.-Prof. Dr. Hans Förstl, TU München, spricht über Theory of
Mind oder "In welchem geistigen Zustand sind Sie eigentlich?" Für den
Begriff Theory of Mind gibt es immer noch keine gelungene deutsche
Übersetzung. Die Notwendigkeit, den Begriff und das Konzept Theory of
Mind umfassend zu erläutern, liegt also auf der Hand. Von Evolution
zur Soziobiologie, von Kommunikation bis Selbstbewusstsein, von
Willensfreiheit bis Ideologie - hier wird erläutert, diskutiert, in
neuen Zusammenhängen betrachtet und über den Tellerrand geblickt.

Prof. Dr. Albert Lenz, Paderborn, referiert über Kooperation und
Empowerment im Zusammenhang mit familienorientierten Interventionen
bei psychisch kranken Eltern und ihren Kindern. Auf der Grundlage der
Ergebnisse aus der Resilienz- und Bewältigungsforschung wurde ein
multimodales familienzentriertes Präventions- und
Interventionsprogramm entwickelt, das darauf abzielt, protektive
Faktoren bei Kindern und ihren Familien zu fördern. Damit Prävention
gelingen kann, ist es von zentraler Bedeutung, dass verschiedene
Einrichtungen und Hilfesysteme eng miteinander kooperieren und
funktionale Vernetzungsstrukturen zwischen Hilfesystemen entstehen.
Dr. Mike Seckinger, Deutsches Jugendinstitut e.V. Über welche
Ressourcen verfügt die Jugendhilfe? Wie verteilen sich diese auf die
einzelnen Arbeitsfelder? Welche Erfolge sind festzustellen? Dr. Mike
Seckinger vom Deutschen Jugendinstitut findet Antworten auf diese und
andere Fragen und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der
Jugendhilfeforschung.

Dipl.-Psych. Klaus ter Horst, Bad Bentheim, beschäftigt sich in
seinem Vortrag mit Notwendigkeiten, Chancen und Grenzen der
multiprofessionellen Kooperation aus der Sicht eines Praktikers.
Schon die interne Kooperation in einer Organisation bei immer
komplexer werdenden Fällen ist eine schwierige Aufgabe. Es sind die
unterschiedlichen Erwartungen an eine zieldienliche Kooperation aller
Beteiligten (Eltern, Kinder, Auftraggeber, handelnden ExpertInnen und
Institutionen), die die Zusammenarbeit manchmal erschweren und eine
Herausforderung darstellen. Modelle einer gelingenden Kooperation im
Eylarduswerk werden vorgestellt.

59. Fachtagung der österreichischen JugendamtspsychologInnen
Kooperation ein Kinderspiel? Multiprofessionalität in der Jugendhilfe
4. bis 5. Oktober 2012
Ort: Wiener Rathaus

MedienvertreterInnen sind herzlich willkommen und haben die
Möglichkeit Interviews mit den Vortragenden zu führen.

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