- 03.10.2012, 11:12:40
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Frauenberger, Bayr, Linemayr-Wagner und Fiala: "Mein Körper, meine Entscheidung!"
Für das Selbstbestimmungsrecht der Frau, gegen Hetze radikaler AbtreibungsgegnerInnen!
Utl.: Für das Selbstbestimmungsrecht der Frau, gegen Hetze radikaler
AbtreibungsgegnerInnen!=
Wien (OTS/SPW) - Im Vorfeld des Welt-Gebets-Kongresses von Human Life
International (HLI) stellen die Stadt Wien, die Wiener SPÖ Frauen,
Gynmed und die ÖGF fest, dass das Selbstbestimmungsrecht der Frauen
über ihren Körper ein zentraler Grundsatz ist, der nicht angetastet
werden darf. "Wir stehen auf der Seite der Frauen. Denn an der
Fristenlösung und dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen darf nicht
gerüttelt wird!", betonen Frauenberger, Bayr, Linemayr-Wagner und
Fiala unisono am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz.****
Frauenberger: Brauchen bundesweite Lösung für Schutzzonen vor
Kliniken
"Als Wiener Frauenstadträtin ist es meine Aufgabe sicherzustellen,
dass jede Frau selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden kann. Das
beginnt damit, dass wir ein Beratungsangebot zur Verfügung stellen,
wo Frauen tatsächlich objektiv beraten werden und religiöse oder
ideologische Einstellungen keine Rolle spielen. Denn zentral für
meine politische Arbeit ist das Wohlbefinden der Frauen. Außerdem
müssen wir Frauen den offenen und unbehinderten Weg zu einer
medizinischen Einrichtung ermöglichen. Dass ein
Schwangerschaftsabbruch in öffentlichen Spitälern durchgeführt werden
kann, ist nicht in jedem Bundesland selbstverständlich",
unterstreicht die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.
Es müsse daher auch gewährleistet sein, dass Frauen medizinische
Einrichtungen, die Abbrüche vornehmen, unbehindert betreten können.
"Psychische und physische Barrieren militanter AbtreibungsgegnerInnen
stellen für Rat suchende Frauen eine unzumutbare Belastung dar.
Deshalb brauchen wir endlich eine bundesweite Lösung für Schutzzonen
vor Kliniken", so Frauenberger.
Bayr: Rechte Langzeitaffäre mit radikalen AbtreibungsgegnerInnen
SPÖ-Nationalrätin Petra Bayr zeigt die Verbindungen zwischen Teilen
der konservativen politischen Rechten und radikalen
AbtreibungsgegnerInnen in Österreich auf. "Es ist erschreckend, wie
nah sich die politische Rechte und fundamentale KatholikInnen in
Österreich stehen. Da gibt es etwa Ewald Stadler, der radikale
Abtreibungsgegner vor Gericht verteidigt hat - ohne Erfolg. Die
Verhandlung führte zu Schuldsprüchen wegen Stalkings bei allen vier
Angeklagten." Auch die ÖVP Wien hat ihre Einstellung zum Thema
Schwangerschaftsabbruch bewiesen, als sie 2005 Gudrun Kugler-Lang auf
die Liste für die Gemeinderatswahl stellte: "Damit hat die ÖVP Wien
klar gezeigt, dass sie fundamentale AbtreibungsgegnerInnen in ihren
Reihen duldet. Das ist einfach frauenverachtend. Das
Selbstbestimmungsrecht von Frauen ist unbedingt zu wahren", so Bayr.
Als Bereichssprecherin für globale Entwicklung stellt Bayr fest, dass
etwa die Hälfte aller weltweiten Abtreibungen unsicher vorgenommen
wird: 98 Prozent aller unsicheren Abtreibungen passieren in den so
genannten Entwicklungsländern. 29 von 1.000 Frauen im Alter von 15
bis 49 haben in Afrika haben einen Abbruch. In Europa, wo die Gesetze
liberaler sind, mehr Aufklärungsarbeit betrieben wird und der Zugang
zu Verhütungsmittel besser ist, haben nur 12 pro 1.000 Frauen im
reproduktiven Alter einen Abbruch. Weltweit ist 215 Millionen Frauen
der Zugang zu effektiven Verhütungsmittel verwehrt, obwohl sie dies
gerne hätten.
Linemayr-Wagner: Ungleicher Zugang zu Familienplanung für Frauen und
Männer
Nach wie vor herrschen großes Unwissen und große Unsicherheit bei
Jugendlichen über Fragen zu Verhütung, der Vermeidung von ungewollten
Schwangerschaften sowie sexuell übertragbaren Infektionen. "Häufig
geht dies einher mit einer Unsicherheit und einem Unwissen gegenüber
dem eigenen Körper und der sich entwickelnden Sexualität. Eltern,
Lehrerinnen und Lehrer stehen dieser Unsicherheit von Jugendlichen
häufig rat- und sprachlos gegenüber. Daher ist es dringend notwendig,
Sexualerziehung für unsere Kinder als ständigen Begleiter während der
Schullaufbahn und auch schon in der Kindergartenzeit einzuführen",
betont Drin Claudia Linemayr-Wagner, Präsidentin der österreichischen
Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF).
Fiala: Verhütung und Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein!
"Während wir in Österreich noch nicht einmal Verhütung auf
Krankenschein haben und Frauen auch einen Schwangerschaftsabbruch
selbst bezahlen müssen, ist die Diskussion im Rest von Westeuropa
seit vielen Jahren bereits viel weiter", erklärt der ärztliche Leiter
des Gynmed Ambulatoriums, DDr. Christian Fiala. So werden
beispielsweise in Frankreich demnächst die Kosten für einen Abbruch
vollständig von der Krankenkasse übernommen. (Bisher wurden 70-80%
bezahlt, bzw. nur für Sozialhilfeempfängerinnen die vollen Kosten).
"Es wäre wichtig, dass wir in Österreich auch endlich anerkennen,
dass Verhütung und Abbruch kein Luxus sind, sondern eine medizinische
Basisversorgung. Entsprechend sollten die Kosten, wie im übrigen
West-Europa auch von der Krankenkassa übernommen werden", fordert
Fiala.
Schwangerschaftsabbruch in Wien
Der Wiener Krankenanstaltenverbund bietet einen
Schwangerschaftsabbruch als ambulante Leistung an:
-) Ein Beratungsgespräch ist Voraussetzung zur Durchführung eines
Schwangerschaftsabbruches in einem Krankenhaus der Stadt Wien.
-) Neben der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung
bieten die Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd kostenlos
Information sowie psychosoziale Beratung an. Dieses Beratungsgespräch
ist kostenlos und anonym.
-) Um einen Zuschuss von der MA 40 zu bekommen, ist ein
Beratungsgespräch in der Regionalstelle des Jugendamtes oder im
Eltern-Kind-Zentrum erforderlich (Ein Zuschuss wird nur für den 1.
Schwangerschaftsabbruch gewährt.)
-) Ambulanter Schwangerschaftsabbruch in den gynäkologischen
Ambulanzen folgender Spitäler: Sozialmedizinisches Zentrum Süd -
Kaiser-Franz-Josef Spital, Krankenhaus Hietzing, Krankenanstalt
Rudolfstiftung, Wilhelminenspital, Semmelweis-Frauenklinik der
Krankenanstalt Rudolfstiftung, für KFA-Versicherte: Krankenhaus Hera
-) Private Beratung/Behandlung: Pro:woman Ambulatorium, Woman &
Health, Gynmed, VenusMed, Frauen.Gesundheit.Nussdorf.
(Schluss) nk
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