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Auer: Bürger am Land dürfen bei Post-Diensten nicht Draufzahler sein

1. "Figl-Gespräch" über Zustellservice, Postpartner und geringe Vergütungen

Wien (OTS) - "In den vergangenen Jahren haben einige Länder und Gemeinden zig Millionen Euro zugeschossen, um Poststrukturen zu erhalten. Es bleibt der Eindruck, dass der ländliche Bereich bei den Postdiensten der Draufzahler ist", mit diesen Worten begrüßte Bauernbund-Präsident Jakob Auer gestern den Generaldirektor der Österreichischen Post, Georg Pölzl, zu einer kontroversiellen Diskussionsveranstaltung im ÖVP-Agrarklub. Auer räumte Verständnis für Strukturanpassungen und Veränderungen ein, drängte aber auf verbesserten Service und mehr Flexibilität bei der Zustellung. Dass etwa Todesanzeigen erst nach dem Begräbnis zugestellt werden, weil sie wie Werbebotschaften behandelt werden, sei "inakzeptabel". Besonderes Augenmerk wünscht sich Auer zudem für die Landbriefträger.

Service durch Postpartner verbessert, Fluktuation normal

Schlagzeilen über die Post sind in der letzten Zeit überwiegend mit dem Wort "Schließung" verbunden. Trotzdem hat sich für Post-Chef Pölzl die Serviceleistung durch verlängerte Öffnungszeiten der Postpartner wesentlich verbessert. Wie Pölzl vor den knapp 30 Diskussionsteilnehmern, überwiegend Parlamentarier, sowie Vertreter von Boku und Gemeindebund, einräumte, werde der Restrukturierungsprozess fortgeführt: "Jährlich bauen wir 600 bis 800 Mitarbeiter ab, von den derzeit rund 600 Postämtern werden weitere 100 geschlossen", will der Generaldirektor trotz einem Minus von jährlich rund 5% beim Briefgeschäft mit Zuwächsen bei Paket und Ausland auf Erfolgskurs bleiben.

Auch bei der Vergütung der Postpartner, die gerade im ländlichen Raum für die Postämter eingesprungen sind, sieht Pölzl, der seit 2009 Chef der Post ist, keinen Handlungsbedarf. Derzeit kümmern sich rund 1.000 Postpartner, überwiegend Lebensmittelgeschäfte, um die Versorgung mit Post-Diensten. "Die Post-Partner kommen sehr gut an, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Die Vergütung für sie wird laufend angepasst. Es gibt Fix- und variable Vergütungen", sieht der Manager ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Dass jährlich 50 bis 80 der Post-Partner, offenbar weil es sich nicht rechnet, wieder aufgeben, bezeichnet er als normale Fluktuation. Auch an der Qualität der Zustellung ließ der Postgeneral nicht rütteln: "Partezettel werden garantiert innerhalb der nächsten zwei Tage überbracht. Der Servicelevel bei der Zustellung unadressierter Werbung oder Gratiszeitungen orientiert sich am EU-Standard."

Mit den "Figl-Gesprächen" startet der Bauernbund eine neue Veranstaltungsserie, bei der unter thematischer Koordination von Bundesrat Georg Keuschnigg Themen des ländlichen Raumes thematisiert und zugleich Lösungen aufgezeigt werden sollen.
(Schluss)

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