Leitl: SVA-Vorstand bringt erste Urbefragung auf den Weg
Klare Botschaft an die Politik: Plündern der Reserven muss ein Ende haben - SVA muss Reformschritte im Sinne der Versicherten finanzieren können
Wien (OTS) - Mit voller Unterstützung aller vertretenen Fraktionen hat der Vorstand der SVA (Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft) in der gestrigen Vorstandssitzung die Durchführung einer Urbefragung aller SVA-Versicherten auf den Weg gebracht. Die Vorarbeiten dafür sind bereits abgeschlossen und schon ab heute werden die Fragebögen an über eine halbe Million Versicherte versendet.
Für Christoph Leitl, Obmann der SVA, ist die Urbefragung ein bahnbrechender Schritt und auch ein klarer Umsetzungsauftrag - sowohl für die SVA als auch für die Politik: "Die SVA ist mitten in einem großen Reformprozess und konnte schon einige wichtige Verbesserungen für unsere Versicherten durchsetzen. Bei den kommenden Reformschritten, sollen nun alle mitbestimmen können, welche Schwerpunkte die SVA in den Verhandlungen mit dem Sozialministerium vorrangig umsetzen soll." Wie soll die soziale Absicherung künftig aussehen? Welche neuen Serviceleistungen muss eine moderne Sozialversicherung bieten? Die SVA greift die heißen Eisen für die Zukunft der Sozialversicherung an: Wie soll die Beitragsleistung erfolgen? Wie soll es mit Selbstbehalten weitergehen? Und: Soll es eine stärkere Umverteilung zwischen geringen und höheren Einkommen geben oder soll die einkommensorientierte Beitragsgestaltung beibehalten werden?
Leitl in aller Deutlichkeit: "Die heimischen Unternehmer tragen eine hohe Verantwortung für sich und den Wirtschaftsstandort, sind aber was die soziale Absicherung betrifft in manchen Bereichen schlechter gestellt als unselbständig Erwerbstätige. Durch die budgetären Eingriffe des Gesetzgebers ist zudem eine nachhaltige Leistungssicherung für unsere Versicherten gefährdet. Während die Gebietskrankenkassen mit 1 Milliarde Euro subventioniert wurden, hat man der SVA in die Taschen gegriffen und 135 Mio. Euro entzogen. Dieses Plündern unserer Reserven muss ein Ende haben! Die SVA wirtschaftet seit Jahrzehnten verantwortungsvoll und wird jetzt dafür bestraft, indem man sich bei den Tüchtigen bedient, um die defizitären Sorgenkinder zu stützen." Hier sei das Ende der Fahnenstange erreicht. "Soziale Verantwortung heißt auch, dass die SVA schuldenfrei und sauber wirtschaften kann. Die Versicherten müssen sich auf uns verlassen können. Wir dürfen als Sozialversicherung nicht in Legislaturperioden denken - auf uns müssen sich Generationen verlassen können."
"Seit 8 Jahren ist die SVA in einem Reformprozess und konnte dabei bereits 8 konkrete Forderungen gegenüber der Politik durchsetzen. Wir konnten dabei auch Paradigmenwechsel für das gesamte Gesundheitswesen einleiten - etwa die Abkehr von der reinen Reparaturmedizin und mehr Prävention unter Einbindung der Versicherten. Diesen Weg von der Krankenkasse zur Gesundheitsversicherung wollen wir mit den nächsten Schritten fortsetzen", so Peter McDonald, stv. SVA-Obmann, ergänzend. Und weiter: "Die SVA kann jedoch nur besser auf die Wünsche der Versicherten eingehen, wenn das enge gesetzliche Korsett, in dem wir gefangen sind, gelockert wird. Deshalb wollen wir mit der Urbefragung eine breite demokratische Legitimation herbeiführen. So sammeln wir die Kraft, um mit Gesundheits- und Sozialministerium zu verhandeln und die Interessen unserer Versicherten durchzusetzen."
Ein weiterer wichtiger Teil der Urbefragung ist das Thema Servicequalität: "Die SVA ist auf dem Weg von der Behörde zum innovativen Dienstleister", erläutert Obmann-Stellvertreter Wilhelm Turecek. "Für uns ist deshalb sehr wichtig, gemeinsam mit unseren Versicherten ihre Erwartungen an uns abzuklären. Wir wollen erfragen, in welchen prioritären Dienstleistungsfeldern wir investieren sollen:
z.B. längere Öffnungszeiten, mehr Online-Services oder transparentere Beitragsvorschreibungen."
Unisono appellierte die gesamte SVA-Führung an die Versichertengemeinschaft: "Nur wer mitmacht, kann auch mitgestalten und etwas verändern. Es geht um nicht mehr als 3 Minuten, die über die Zukunft der sozialen Absicherung von Selbständigen mitentscheiden!"
Über eine halbe Million SVA-Versicherte haben die Möglichkeit, an der Urbefragung teilzunehmen. Der Fragebogen ist sehr konzentriert in 4 Themengruppen zusammengefasst und behandelt die Zukunftsthemen der SVA. Der Fragebogen kann bequem per Post, Fax oder eMail retourniert, persönlich in einer Landesstelle abgegeben oder über die SVA-Homepage (www.svagw.at) elektronisch ausgefüllt werden. Einsendeschluss ist der 30. September 2012, die Präsentation der Ergebnisse erfolgt dann Anfang Oktober.
SVA Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft
Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) ist der Sozialversicherungsträger für Österreichs Unternehmerinnen und Unternehmer. In ihrer Zuständigkeit für die gesetzliche Krankenversicherung der Selbständigen betreut die SVA rund 700.000 Anspruchsberechtigte (davon 340.000 Aktive, 130.000 Pensionisten und 230.000 Angehörige), in ihrer Zuständigkeit für die gesetzliche Pensionsversicherung 360.000 Anspruchsberechtigte (300.000 Gewerbetreibende und 60.000 Freiberufler).
Als modernes Dienstleistungsunternehmen setzt die SVA auf Kundennähe, effiziente, schlanke Verwaltung und Aktionen wie "Fit zu mehr Erfolg" und den einzigartigen "SVA Gesundheitshunderter", welche den Versicherten Motivation zur aktiven Prävention geben. Als erste Sozialversicherung legt die SVA den Fokus auf die Gesundheitsvorsorge und bietet mit der Gesundheitsversicherung "Selbständig Gesund" umfassende Vorsorgeleistungen an, die auf freiwilliger Basis beim Gesundbleiben oder -werden unterstützen.
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