• 01.06.2012, 10:39:17
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Kaske: Älteren Beschäftigten eine Chance geben

Bonus-Malus-System einführen, Behindertenausgleichstaxe anheben

Wien (OTS/ÖGB) - "Es ist schön, dass die Zahl der Beschäftigten
steigt. Zugleich steigt auch die Arbeitslosigkeit laufend an, und
hier muss die Politik mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern. Das
betrifft insbesondere die Arbeitslosigkeit älterer ArbeitnehmerInnen
und von Menschen mit Behinderung", sagt vida-Vorsitzender und
ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske. Inklusive
SchulungsteilnehmerInnen waren im Mai 301.715 Menschen als arbeitslos
registriert. Das bedeutet eine Zunahme der Arbeitslosigkeit gegenüber
dem Mai des Vorjahres um 5,1 Prozent.

Kaske begrüßt, dass Menschen mit Behinderung, die einen Job suchen,
laut Sozialministerium nun in der Statistik besser erfasst werden.
"Positiv ist auch, dass seit Jahresbeginn vom Arbeitsmarktservice
zusätzliche Mittel für die Beschäftigungsförderung von Arbeitslosen
mit Behinderung aufgewendet werden. Zugleich sollte überlegt werden,
hier säumige Betriebe stärker in die Pflicht zu nehmen", sagt der
Gewerkschafter. Bei der Behindertenausgleichstaxe, die Betriebe
bezahlen müssen, die zu wenig Menschen mit Behinderung beschäftigen,
müsse geprüft werden, ob die mit Anfang 2011 erfolgte Anhebung für
Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten ausreichend gewesen sei.

Auch der überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von
Menschen über 50 dürfe nicht als unumkehrbar hingenommen werden. "Wir
brauchen einen Einstellungswandel bei den Betrieben. Wenn sie nicht
von sich aus für alternsgerechte Arbeitsplätze sorgen, muss man sie
mit den entsprechenden Maßnahmen dazu bringen", sagt Kaske. Er
fordert ein effizientes Bonus-Malus-System, das die Arbeitgeber zur
Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen veranlasst.

Auf nationaler und EU-Ebene verlangt der Gewerkschafter Investitionen
in gute öffentliche Dienstleistungen und in die Infrastruktur. "Statt
mit Sonderwirtschaftszonen Südeuropa in einen Steinzeit-Kapitalismus
zu treiben, braucht es kluge Investitions- und Konjunkturprogramme.
Darüber sollten sich Politiker und Ökonomen die Köpfe zerbrechen
statt die Beschäftigten in Südeuropa zu Freiwild für neoliberale
Experimente zu erklären", mahnt Kaske.

Rückfragehinweis:
vida-Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Martina Fassler
Tel: 0664/614 57 32
martina.fassler@vida.at
www.vida.at

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