• 15.03.2012, 11:38:56
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VSStÖ: Frauen dürfen bei EMS-Test nicht länger diskriminiert werden

Neuregelung durch geschlechtsspezifische Auswertung der Testergebnisse nach Jahren zumindest erster Schritt

Wien (OTS) - "Der VSStÖ begrüßt die Entscheidung der Medizinischen
Universität Wien, künftig die EMS-Testergebnisse
geschlechtsspezifisch auszuwerten. Das ist zumindest ein erster
Schritt in die richtige Richtung, auch wenn das an der Tatsache
nichts ändert, dass der EMS-Test nichts über die Eignung zum Arzt
oder Ärztin aussagt. Sechs Jahre Diskriminierung von Frauen bei der
Aufnahme zum Medizinstudium sind genug! Es ist längst an der Zeit,
etwas dagegen zu unternehmen", so Mirijam Müller, Bundesvorsitzende
des Verband sozialistischer Student_innen (VSStÖ) und selbst
Studentin und Studierendenvertreterin an der Medizinischen
Universität Wien.

"Die niedrigen Frauenquoten unter den Studienanfänger_innen der
letzten Jahre ist erschreckend. Es ist völlig inakzeptabel, dass bei
56% weiblichen Bewerberinnen nur 43% durch den EMS-Test zugelassen
werden. Die geschlechtsspezifische Auswertung kann einen Beitrag dazu
leisten, der strukturellen Diskriminierung von Frauen im
Medizinstudium endlich ein Ende zu setzen. Von einer Diskriminierung
der Männer kann dabei keine Rede sein, wie Teile der
Studierendenvertretung der MUW in einer Presseaussendung darstellten.
Derartige Behauptungen zeugen von Unwissenheit und Ignoranz gegenüber
der immer noch strukturellen Diskriminierung von Frauen in fast allen
Lebensbereichen", erklärt Mirijam Müller, Bundesvorsitzende des
VSStÖ.

"Die Neuregelung ändert nichts daran, dass der VSStÖ
Zugangsbeschränkungen strikt ablehnt. Vor allem die Tatsache, dass
gerade sozial schlechter gestellte Studierende durch die
Aufnahmeprüfungen aus dem Studium gedrängt werden, ist für uns
inakzeptabel und zeigt, dass nur ein offener Hochschulzugang soziale
Gleichheit im Bildungssystem gewährleisten kann. Seit der Einführung
der Aufnahmeprüfungen ist der Anteil sozial schwächerer Studierender
im Medizinstudium stark gesunken und mit nun nur mehr 10% deutlich
unterrepräsentiert. Eine weitere Art der strukturellen
Diskriminierung, die weder von Universitäten noch von der Regierung
weiter geduldet werden darf", fordert Müller abschließend.

Rückfragehinweis:

Verband sozialitischer Student_innen
   Susannika Glötzl
   Pressesprecherin
   Tel.: +43 676 385 8813
   mailto:susannika.gloetzl@vsstoe.at
   http://www.vsstoe.at

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