• 31.01.2012, 13:47:22
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VÖZ-Präsident Gasser: "Werbung ist unverzichtbares Instrument professioneller Kommunikation und wichtiger Treibstoff für Medien"

Gemeinsames Plädoyer von Medien- und Werbewirtschaft für Wichtigkeit öffentlicher Kommunikation

Wien (OTS) - Neue Chancen für die öffentliche Kommunikation durch
das im Juli in Kraft tretende Medientransparenzgesetz standen im
Mittelpunkt der gestrigen Veranstaltung des Verbandes
Österreichischer Zeitungen (VÖZ) in Zusammenarbeit mit dem
Fachverband Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer
Österreich. Hochkarätige Vertreter der Medien- und Werbewirtschaft
hielten ein gemeinsames Plädoyer für die Wichtigkeit und
Notwendigkeit öffentlicher Kommunikation und Kampagnen.

Qualität und Professionalität müssen bei der Vergabe von
Werbekampagnen und Inseraten öffentlicher Institutionen im
Vordergrundstehen. Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang
die zu erlassenen Entwürfe, die von der Bundesregierung und den
Landesregierungen in den kommenden Wochen beschlossen werden. Dabei
wurde unter anderem ein "Kopfwerbe-Verbot" für Politiker diskutiert,
das jedoch über das Ziel hinaus schießen würde: "Das Kopfwerbe-Verbot
geht in dieser Absolutheit sehr weit. Die Abbildung von Amtsträgern
kann durchaus auch Sachinformation sein. Zum Beispiel bei der
Ankündigung von Bürgersprechstunden", so VÖZ-Präsident Hans Gasser.
Sicher sei, dass der Ideenreichtum der Kreativwirtschaft bei der
Gestaltungöffentlicher Aufträge mehr gefordert sein wird. Darüber
hinaus betonte Gasser die Bedeutung der Werbewirtschaft: "Werbung ist
ein unverzichtbares Instrument professioneller Kommunikation und
wichtiger Treibstoff für die Medien"

Alois Schober (CEO von Young & Rubicam) bezeichnete das
Auswahlverfahren und das mangelnde Verständnis der Auftraggeber als
größte Probleme der kommerziellen öffentlichen Kommunikation:
"Manchmal habe ich den Eindruck, dass hier Schraubeneinkäufer mit dem
Entwicklungslabor von McLaren Mercedes reden." Laut Schober benötigt
jedes Ministerium und jede Organisation wie Kammern oder NGOs
professionelle Brandings, Marketing und Kommunikation. "Die
Webauftritte mancher Organisationen sind oft im Grenzbereich des
Peinlichen. Auch die Social Media-Blamagen der letzten Vergangenheit
sind nicht überraschend." Schober fordert einen professionellen
Umgang mit öffentlichen Mitteln und eine Überarbeitung der
Auswahlverfahren in Richtung Professionalität und Fairness: "Es gibt
genügend gute Agenturen, die das bedienen können. Man muss uns nur
lassen."

Rudi Kobza (CEO von LOWE GGK) attestierte der heimischen
öffentlichen, kommerziellen Kommunikation bzw. dem Kampagnenbereich
im internationalen Vergleich einen sehr geringen Anteil. "Im
Vergleich mit Großbritannien wirbt Österreichs öffentlicher Bereich
sehr verhalten." So beträgt der Anteil des öffentlichen Sektors am
Gesamtwerbemarkt in Großbritannien mehr als fünf Prozent und in
Österreich gerade einmal 2,95 Prozent. "Wenn wir erkennen, dass
Meinungen und Verhalten zum Wohle des Einzelnen positiv verändert
werden können, ist es die Aufgabe einer verantwortungsvollen
Gesellschaft, öffentlich zu wichtigen Themen zu kommunizieren und
Bewusstsein zu schaffen", so Kobza.

Hannes Böcker (Managing Director Creative von DDB Tribal)
präsentierte eine Vielzahl von Best Practice Beispielen aus der
ganzen Welt, unter anderem aus Berlin, Singapur, New York oder Paris.
"Aus Wien konnte ich kein Beispiel mitnehmen. Denn was die
öffentliche Kommunikation angeht, befinden wir uns hier noch im
Dornröschenschlaf", appellierte Böcker an potentielle Auftraggeber,
kommerzielle Kommunikationsmaßnahmen zu forcieren.

Mariusz Jan Demner (Geschäftsführender Gesellschafter von Demner,
Merlicek & Bergmann) unterstrich abschließend das gemeinsame Plädoyer
von Medien- und Werbewirtschaft: "Die Bundesregierung hat nicht nur
das Recht, sondern die Pflicht, die Bevölkerung zu informieren. Es
ist heute selbstverständlich, dass für die Verdichtung komplexer
Inhalte die Hilfe der Werbung herangezogen wird. Die Politik muss
Massen erreichen und bewegen, unter anderem auch mit Hilfe der
Werbung in Massenmedien. Die Diskussion in welchen Medien geschaltet
wird, überlagert ein wirkliches Problem: nämlich wofür das Geld
ausgegeben wird. Viele Inserate von Regierungsstellen gleichen
schlecht gestalteten Textwüsten im krampfhaften Versuch,
pseudoredaktionelle Auftritte zu simulieren. Diese Geldverschwendung
führt erst zur Diskussion über die Auswahl der Medien. Diesen
Inseraten muss man die Wirkung absprechen. Daher stellt sich die
Frage nach dem 'Warum' und 'Wo' der Schaltung. Die öffentliche Hand
wäre gut beraten, für wichtige Kommunikationsanliegen mehr
professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen."

Rückfragehinweis:

Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ)
   Mag. Andreas Csar
   Tel.: +43 1 533 79 79 - 419
   Mobil: +43 664 33 29 419
   Email: andreas.csar@voez.at
   www.voez.at

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