Küberl: ORF soll nicht länger "Steuerpackesel" sein
Caritas-Präsident und kirchlicher Vertreter im ORF-Stiftungsrat: ORF-Gebühren und diverse Kulturabgaben gehören entflochten -Mehreinnahmen für Qualitätsoffensive" verwenden, Lob für ORF-Religionsprogramme
Wien, 16.12.11 (KAP) Für eine Gebührenreform im ORF hat sich der kirchliche Vertreter im ORF-Stiftungsrat, Caritas-Präsident Franz Küberl, ausgesprochen: Nach dem jetzigen Modell sind die Gebühren für die "größte Medienorgel des Landes" verknüpft mit diversen Kulturabgaben des Bundes und der Länder, die noch dazu je nach Landesgesetz unterschiedlich hoch ausfallen. Im Sinne von mehr Fairness und Transparenz sollten diese Abgaben, die rund ein Fünftel der ORF-Gebühren ausmachen, getrennt eingehoben werden, so Küberl in einem "Kathpress"-Gespräch am Freitag. Der ORF solle nicht länger "Steuerpackesel" sein.
Küberl äußerte sich im Anschluss an die jüngste Sitzung des ORF-Stiftungsrates, bei der eine Gebührenerhöhung um sieben Prozent ab Juni 2012 beschlossen wurde - mit 27 Pro- und drei Gegenstimmen. Er selbst habe für die Erhöhung gestimmt, teilte Küberl mit, weil es dem ORF wie allen Medien gehe: "Produzieren wird nicht billiger." Aber auch in Bezug auf künftig notwendige Gebührenerhöhungen hat der Caritas-Chef einen Verbesserungsvorschlag: Statt wie zuletzt alle vier bis fünf Jahre einen "großen Sprung" zu deutlich höheren Tarifen zu machen hielte er es für besser, alle ein bis zwei Jahre "moderate" Erhöhungen vorzunehmen.
Die ORF-Mehreinnahmen im kommenden Jahr sollen für eine Qualitätsoffensive" bei den Programmen verwendet werden, forderte Küberl. Wobei er den kontinuierlichen Bemühungen um qualitativ hochwertige Angebote in Fernsehen, Radio und Internet Anerkennung zollte; gerade der Start von ORF III im Herbst sei ein positiver Schritt gewesen.
Besonderes Lob zollte der Kirchenvertreter den "hervorragenden" Religionsprogrammen des ORF - vom "Flaggschiff" im TV, dem Magazin "kreuz&quer" über den "Quotenhit" "Feierabend" bis hin zu den "exzellenten" Radiogottesdiensten. Entwicklung und Qualität der ORF-Religion würden stimmen, zeigte sich Küberl "sehr zufrieden".
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