- 01.12.2011, 13:22:34
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Österreichs Patientenanwälte tagen in Kärnten
LHStv. Kaiser eröffnete Tagung der Arge Österreichsicher Patientenanwälte - Ja zu ELGA-Einführung - Forderung nach Einrichtung einer unabhängigen Behindertenanwaltschaft
Klagenfurt (OTS/LPD) - Zum dritten Mal findet dieser Tage die
Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer
Patientenanwälte in Kärnten statt. Eröffnet wurde die Tagung heute,
Donnerstag, mit einer Pressekonferenz am Klinikum Klagenfurt an der
Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser, Kärntens
Patientenanwalt Erwin Kalbhenn und der Sprecher der ARGE, der
Niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger teilnahmen.
Die Tagung selbst findet heute, Freitag und Samstag am Klinikum
Klagenfurt bzw. im Hotel Sandwirth statt. Diskutiert werden aktuelle
gesundheitspolitische Themen und ihre Auswirkungen auf Patienten. Im
Mittelpunkt stehen unter anderen Themen wie das geplante neue Gesetz
zum Schutz Minderjähriger bei Schönheits-Operationen, der Umgang mit
der UNO-Konvention für Rechte von Menschen mit Behinderung, die
Zukunft von E-Medikation und die derzeit heiß diskutierte
elektronische Gesundheitsakte ELGA, zahnärztliche Schlichtungsstellen
oder die Rezeptgebührenobergrenze.
"Kärnten ist in Österreich aber auch darüber hinaus Vorreiter und
Vorbild, was die Vertretung der Rechte der Patienten betrifft",
betonte Kaiser. Das gehe auf die Gründung der ersten
Patientenanwaltschaft Österreichs in Kärnten im Jahr 1990 zurück und
ziehe sich bis heute durch. Bemerkenswert sei der Rückgang der
Patientenbeschwerden. "In den Krankenhäusern des Landes werden
jährlich rund 180.000 Patienten stationär aufgenommen. "Obwohl es
2010 nur 263 Beschwerdefälle in den Krankenhäusern gab, ist für mich
jeder mögliche Fall einer zu viel", so Kaiser. Ziel müsse es sein,
ein Fehlervermeidungssystem so weiter zu entwickeln, dass die Zahl
von Behandlungsfehlern und Beschwerden weiter zurückgehe.
Neben einem entsprechend auszubauenden Fehlerdokumentationssystem
sei laut Kaiser auch die geplante elektronische Gesundheitsakte ein
Instrument für mehr Sicherheit. "Um Österreich in Gesundheitsfragen
vorwärts zu bringen, stellt die Einführung von ELGA einen wichtigen
Beitrag dar, insbesondere auch zur Vermeidung falscher Medikationen
und zur Erhöhung der modernen Kommunikation", meinte Kaiser. ELGA
ermögliche eine rasche und umfassende Dateninformation über Patienten
und trage entscheidend zur Beseitigung von Doppelgleisigkeiten bei,
so Kaiser weiter. Befürwortet wird die ELGA-Einführung auch von
ARGE-Sprecher Gerald Bachinger, der die Pionierarbeit der Kärntner
Patientenanwaltschaft hervorhob und Kärnten als "gutes Land für
Patientenrechte" bezeichnete.
Im Rahmen der Pressekonferenz forderte Kaiser gemeinsam m
it dem Kärntner Patientenanwalt Erwin Kalbhenn neuerlich die längst
fällige und gesetzlich vorgesehene Installierung eines Pflegeanwaltes
als unabhängige, weisungsfreie Dienststelle. Angesichts der aktuellen
Spardiskussion warnte Kaiser eindringlich vor in diesen Diskussionen
von Vertretern des Neoliberalismus in den Mittelpunkt gestellten
Sparabsichten in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit.
"Hier braucht es ein kluges Vorgehen, aber keine unüberlegten und
undifferenzierten Schnellschüsse", so Kaiser.
I N F O: Die ARGE der österreichischen Patientenanwälte wurde im
Jahr 2000 gegründet. Seither ist Gerald Bachinger,
niederösterreichischer Patienten- und Pflegeanwalt, Sprecher dieser
Arbeitsgemeinschaft, Stellvertreter sind Renate Skledar (Steiermark)
und Erwin Kalbhenn (Kärnten). Anlässlich der Tagung werden
Informationen ausgetauscht, versucht, auf unbürokratische Weise eine
Art Harmonisierung der Grundlagen und Kompetenzen aller
österreichischen Patientenanwaltschaften zu schaffen, Memoranden bzw.
Resolutionen in relevanten gesundheitspolitischen Fragen abgestimmt
und regelmäßig ein bis zwei hochkarätige Referenten, auch zur
Fortbildung der österreichischen Patientenanwälte eingeladen.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-10201
http://www.ktn.gv.at
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