- 01.12.2011, 11:21:55
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Jarmer: Rente für Opfer der Contergan-Katastrophe ist ein Gebot der Stunde
Abwicklung der beschlossenen Einmalzahlung läuft schleppend
Wien (OTS) - In diesen Tagen ist es 50 Jahre her, dass das
Schlafmittel "Softenon" (weltweit bekannt unter dem Namen Contergan)
vom Markt genommen wurde. Die Zahl der durch dieses Medikament
behinderten ÖsterreicherInnen mit schwersten Missbildungen an
Gliedmaßen und inneren Organen ist bis heute nicht bekannt, da es in
Österreich keine zentrale Stelle zur Registrierung gab.
Die durch "Softenon" schwer behinderten Menschen wurden bis heute
nicht vom österreichischen Staat entschädigt. Nur wenige konnten um
eine geringe Rente der deutschen Contergan-Stiftung ansuchen, die
Information darüber war fast nicht vorhanden. Lediglich neun
Personen bekommen eine Rente aus Deutschland.
"Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Österreich keine
Entschädigung in Form einer staatlichen monatlichen Rente",
kritisiert die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer,
"angesichts des steigenden Alters der Betroffenen, der irreversiblen
Folgeschäden der Behinderung und drohender existentieller Notlagen
wäre dies jedoch dringend notwendig." Die Grünen bringen im heutigen
Gesundheitsausschuss einen diesbezüglichen Entschließungsantrag ein.
Zwar wurde im Parlament im Jahr 2010 eine Einmalzahlung von 2,8
Millionen Euro als humanitäre Geste beschlossen, mit Stand 30.11.2011
gibt es jedoch erst elf neue anerkannte Contergan-Geschädigte in
Österreich, obwohl sich bis zur Ausschlussfrist für Anmeldungen 66
Personen gemeldet haben. "Die lange und derzeit nicht absehbare Dauer
der Anerkennungsverfahren ist unverständlich und zutiefst
unmenschlich ", meint Jarmer.
Rückfragehinweis:
Die Grünen
Tel.: +43-1 40110-6697
mailto:presse@gruene.at
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