- 01.12.2011, 09:59:32
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Studie: 79% sehen Österreichs Natur vom Klimawandel bedroht
8 von 10 Österreichern fürchten Auswirkungen des Klimawandels auf die österreichische Natur - Bundesforste setzen erste Maßnahmen
Wien/Purkersdorf (OTS) - 79% der Bevölkerung oder 8 von 10
Österreichern sehen Österreichs Natur durch den weltweiten
Klimawandel bedroht. Dies ergab eine von den Österreichischen
Bundesforsten (ÖBf) in Auftrag gegebene Studie (Quelle: Integral,
n=1.006), die seit 10 Jahren regelmäßig durchgeführt wird. Damit
werden die Folgen des Klimawandels heute kritischer eingeschätzt als
zuvor, bei der letzten großen Umfrage 2007 waren es noch 7 von 10
Österreichern oder 69%. Nur 17% antworten auf die Frage "Glauben Sie,
dass der Klimawandel die österreichische Natur bedroht?" mit "Nein",
4% mit "Weiß nicht". Am kritischsten sind die Tiroler und
Vorarlberger mit jeweils 90%, gefolgt von Kärnten (87%) und dem
Burgenland (84%). "Wir leben von und mit der Natur", so Georg
Erlacher, Vorstandssprecher der Bundesforste. "Kein anderes
österreichisches Großunternehmen ist vom Klimawandel so betroffen wie
die Bundesforste. Seit Jahren bereits beobachten wir Veränderungen
und reagieren darauf."
Klimamuffel Österreich?
So sehr die Befragten Österreichs Natur bedroht sehen, so mäßig
ist die Bereitschaft, alte Gewohnheiten zu ändern und selbst
Ressourcen schonende Maßnahmen zu ergreifen. Immerhin 65% geben an,
Dusche statt Wannenbad zu wählen, um Trinkwasser zu sparen. 54% haben
bauliche Maßnahmen gesetzt, um Energie zu sparen. Auf den Einkauf von
lokalen Produkten ohne lange Transportwege achten 48%, besonders
vorbildlich sind die Vorarlberger mit 67%, Wien belegt mit 35% den
letzten Platz. Die Bereitschaft, auf Urlaubsreisen mit dem Flugzeug
zu verzichten, ist gering und liegt bei 36%, Schlusslicht ist
wiederum Wien mit 22%. Und nur knapp ein Drittel der österreichischen
Bevölkerung (32%) gibt an, die öffentlichen Verkehrsmittel bzw.
Fußweg für ihre täglichen Wege zu nützen. Insgesamt ist ein leichtes
Ost-West-Gefälle festzustellen, dass dem Westen Österreichs ein
besseres "Klimazeugnis" ausstellt als dem Osten des Landes.
Trockenstress und Wetterextreme
Erste Auswirkungen des Klimawandels auf Österreichs Wälder mussten
die Bundesforste bereits feststellen. "Wir beschäftigen uns schon
seit einigen Jahre mit der Frage: "Wie klimafit sind Österreichs
Wälder"?", erklärt Bundesforste-Vorstand Erlacher. "Die durch die
Klimaerwärmung stärker werdende Trockenheit bereitet speziell der
Fichte, der wichtigsten Baumart Österreichs, Stress - in der
Fachsprache auch "Trockenstress" genannt. In niedrigeren Lagen wird
es für die Fichte immer schwieriger, ideale Wuchsbedingungen
vorzufinden, ihre natürliche "Grenze" verschiebt sich in höhere
Lagen." Zudem wurden häufiger auftretende Wetterextreme festgestellt,
insbesondere Stürme, die bereits zu starken Windwürfen geführt haben.
"Wir hatten seit rund zehn Jahren kein "Normaljahr" mehr", so
Erlacher. Sowohl Windwürfe als auch die zunehmende Trockenheit
begünstigen die Lebensbedingungen für den Borkenkäfer, den
bedeutendsten österreichischen Baumschädling. Er kann sich unter
günstigen Umständen rasant ausbreiten und dringt klimabedingt
mittlerweile auch in hohe, ehemals "sichere" Lagen - bis zur
Baumgrenze - vor.
Wälder an Klimawandel anpassen
Durchschnittlich 124 Jahre wird ein Baum alt, bis er aus einem
Wald der Bundesforste geerntet wird. "Wir entscheiden heute", sagt
Erlacher, "ob und welche Bäume unsere Enkel und Urenkel ernten
werden. Die Auswirkungen des Klimawandels in 100 Jahren müssen wir
bereits jetzt berücksichtigen". Anhand von Klimamodellen werden
Wachstums- und Klimaszenarien für das nächste Jahrhundert entworfen
und danach entschieden, welche Baumarten gepflanzt werden. "Wir
setzen bereits heute verstärkt Lärchen, da diese aufgrund ihres
Wurzelsystems sturmsicherer und trockenresistenter sind. Es ist
unsere Aufgabe und Verantwortung", so Erlacher abschließend,
"Österreichs Natur nachhaltig zu nützen, zu schützen und für die
nächsten Generationen zu erhalten."
Download Infografik unter www.bundesforste.at
Rückfragehinweis:
Österreichische Bundesforste
Pia Buchner, Unternehmenskommunikation
Tel.: 02231-600-2123
mailto: pia.buchner@bundesforste.at
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