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Frauenberger: Sprache ist die halbe Miete

Wiens Integrationsstadträtin präsentierte beim Team Talk das Wiener Integrationskonzept und Zukunftspläne

Wien (OTS/SPW) - Sie trage "keine rosarote Brille", es sei jedoch klar fest zu stellen, dass Wien in den letzten Jahren in der Integrationspolitik sehr viel weitergebracht hat. Welche Leitlinien hinter dem Wiener Integrationskonzept stehen, welche Ziele Wien für die Zukunft formuliert hat und welche Begleitmaßnahmen die Stadt setzt - auf all das ging die Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger Dienstag Abend bei einem Team-Talk ein. Moderiert wurde die Veranstaltung des "Team für Wien" im Wiener Ringturm von Markus Pohanka. "Für Populismus und das Schüren von Vorurteilen, dafür bin ich nicht zu haben", stellte Frauenberger nachdrücklich klar.****

Jährlich wandern nach Wien 9.000 Menschen zu. Bei dieser Zahl handle es sich um eine Vorgabe des Bundes, worauf die Stadt keine Einflussnahme habe, informierte Frauenberger. Die vielfältigen Potenziale dieser NeuzuwanderInnen müssten auf jeden Fall als Chance begriffen werden. So sprach sie etwa an, dass rund 60 Prozent über sehr gute Qualifikationen - solche, die über den Facharbeiterabschluss hinausgehen - verfügen. In diesem Zusammenhang machte Frauenberger darauf aufmerksam, dass Wien "mitreden" möchte, unter welchen Bedingungen und Kriterien ZuwanderInnen hierher kommen. Dafür wurde auch die Wiener Zuwandererkommission geschaffen. Denn die Stadt wolle den Wettbewerb um die besten Hände und die besten Köpfe gewinnen.

Das Wiener Integrationskonzept ist "ein zutiefst politisches Konzept in ihrem Ursprung", so Frauenberger, die auf die sozialdemokratische Handschrift verwies. Zuwanderung solle demzufolge klar und transparent geregelt werden. Es gehe darum, respektvoll zusammen zu leben, dieselbe Sprache zu sprechen und das alles mit einer unmissverständlichen Haltung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Dem Integrationskonzept selbst liegen klare Leitlinien zu Grunde. Sinngemäß geht es darum, Integration aktiv zu gestalten und konkrete Lösungen anzubieten. Sachlichkeit steht stets im Vordergrund. Schlüssel zur Integration ist die deutsche Sprache, wobei alle hier lebenden Menschen die gleiche Chance haben müssen, diese auch zu lernen. Außerdem bekennt sich Wien zur Vielfalt, was auch heißt, dass alle eine Chance auf sozialen Aufstieg haben müssen. Außerdem geht es um Gleichstellung, Partizipation, die Einhaltung der Menschenrechte und der Frauenrechte und um eine Trennung von Religion und Staat.

Frauenberger ging weiters auf die integrationsbegleitenden Maßnahmen der Stadt ein. So hole Wien NeuzuwanderInnen ab dem ersten Tag ab. Im Rahmen von Start Wien gibt es ein Startcoaching, den Bildungspass mit Modulen wie etwa der Arbeitsplatzberatung und bei Absolvierung zudem einen 300 Euro-Sprachgutschein, denn: "Sprache ist die halbe Miete", betonte Frauenberger. Deutschkurse selbst müssen zielgruppenorientiert, leistbar und leicht erreichbar sein. Das biete Wien auch mit speziellen Kursen u.a. für ältere Männer, Jugendliche oder Mütter (Mama lernt Deutsch). Außerdem gibt es Fachdeutschkurse zur Qualifizierung. Start Wien wird von 90 Prozent aller NeuzuwanderInnen besucht, insgesamt 11.000 Menschen besuchen jährlich die Sprachkurse der Stadt.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt sind arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. So gehe es darum, die zugewanderten Menschen in den Arbeitsprozess einzugliedern. Wien leiste hierfür intensive Beratungstätigkeit, beispielsweise Qualifizierungs- und Nostrifikationsberatung. Auch das Nachholen von Schulabschlüssen sei ein besonders wichtiges Thema, um jungen Menschen Perspektiven zu geben. Weiters sei die Messbarkeit der Integration wesentlich.

Als "größte Herausforderung für unsere Gesellschaft" bezeichnete die Integrationsstadträtin das "Zusammenleben". Sie sprach dabei das erfolgreiche Projekt "Sei dabei" an und kündigte für 2012 ein großes Dialogprojekt an, an dessen Ende eine "Charta für gutes Zusammenleben" stehen wird. Ob Schulklassen, Sportvereine, BewohnerInnen in Gemeinde- oder Genossenschaftsbauten - sie alle sollen sich einbringen können. Das Ziel sei klar, nämlich "ein besseres Klima, wo Fremdenfeindlichkeit keinen Platz hat". Abschließend betonte Frauenberger: "Es braucht jede einzelne und jeden einzelnen von uns, damit das Zusammenleben gut funktioniert." (Schluss) ah

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