Schwangerschaftsabbruch: Stalking-Urteil im Grazer "Kampfbeter"-Prozess bestätigt
Gynmed-Leiter Fiala: Richtungsweisendes Urteil und Meilenstein für die Selbstbestimmung der Frau.
Graz/Wien (OTS) - Das Urteil im Stalking Prozess gegen Dietmar Fischer, Anführer einer Gruppierung von Abtreibungs-Gegnern christlicher Fundamentalisten (HLI), wurde heute vom OLG Graz bestätigt. Er war erstinstanzlich wegen fortgesetzter Belästigung von Abtreibungs-Patientinnen zu einer Geldstrafe von 7.200 EUR verurteilt worden. Seine Erfüllungsgehilfen vor Ort müssen zwischen 450 - 840 EUR bezahlen. Ein Grazer Gynäkologe, vor dessen Praxis die Übergriffe stattfanden, hatte Anzeige erstattet, nachdem die fanatischen Abtreibungsgegner eine Wohnung über seiner Ordination erworben hatten. Seitdem waren der Arzt, sein Personal und auch die Patientinnen dauernden Übergriffen ausgesetzt gewesen. Nun bestätigt das OLG Graz die Verurteilungen.
"Gehsteigberatung" ist in Wirklichkeit Psychoterror
In Wien hatte es bereits vor sieben Jahren ein ähnliches Urteil gegeben. Damals hatte das OLG Wien im Prozess von Human Life International gegen eine Journalistin befunden, dass die sogenannte "Gehsteigberatung" in Wahrheit Psychoterror gegen Frauen ist. Laut einer von Gynmed durchgeführten Befragung empfinden Frauen diese sogenannten "Beratungen" als Übergriff in ihr Privatleben (97% der Befragten). In keiner Weise sind diese hilfreich für die Entscheidung oder Verarbeitung des Abbruchs (88,2% der Befragten).
Lösung: Schutzzone nach französischem Vorbild
DDr. Christian Fiala, Leiter des Gynmed-Ambulatoriums, begrüßt das richtungsweisende Urteil: "Es ist ein Meilenstein für die Selbstbestimmung der Frauen. 2010 wurde für den Raum Wien das Wegweiserecht für diese religiösen Fundamentalisten eingeführt, die Patientinnen psychisch und physisch belästigen. Zu fordern ist nun eine Schutzzone nach französischem Vorbild für ganz Österreich, damit derartige Missstände, die im ganzen Bundesgebiet grassieren, endlich unterbunden werden", so der Arzt. In Frankreich ist Psychoterror vor gynäkologischen Kliniken seit über zehn Jahren gesetzlich verboten. Personen, die in Frankreich Frauen belästigen, müssen mit Haft- oder hohen Geldstrafen rechnen. Die Übergriffe auf Frauen durch "Kampfbeter" haben seitdem schlagartig aufgehört.
Über Gynmed:
Das Wiener Gynmed Ambulatorium wurde 2003 vom Gynäkologen DDr. Christian Fiala gegründet. Im Jahr 2005 wurde die Gynmed Ambulanz am Universitätsklinikum Salzburg eröffnet. Gynmed setzt sich für eine Verbesserung der Verhütung und Behandlung von ungewollt schwangeren Frauen ein. Es zählt heute zu den modernsten Ambulatorien für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung in Europa. Christian Fiala leitet auch das Wiener Verhütungsmuseum, das 2010 mit dem Kenneth Hudson Museumspreis ausgezeichnet wurde und jedes Jahr von hunderten Schulklassen besucht wird. Es leistet für viele Schulen einen unverzichtbaren Beitrag zur Sexualaufklärung.
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