• 24.10.2011, 19:11:06
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Euro-Verdruss. Kommentar von Walter Bau

Essen (ots) - Und nun das Ganze noch mal von vorn: Morgen wird der
Bundestag also erneut über den Euro-Rettungsschirm abstimmen. Die
Opposition hat sich durchgesetzt gegen die Koalition, die eine
Beratung im Haushaltsausschuss für ausreichend hielt. Lohnt der
Aufwand?

Zunächst: Seit der ersten Rettungsschirm-Abstimmung im Parlament vor
vier Wochen ist es noch schwieriger geworden, die komplexe Materie zu
durchdringen. Denn diesmal geht es auch um jenen ominösen
Hebel-Trick, der aus vielen Milliarden noch viel mehr Milliarden
machen soll. Selbst gewiefte Finanzexperten tun sich da schwer, den
Durchblick zu gewinnen.

Deshalb darf man getrost vermuten, dass morgen so mancher Abgeordnete
seine Hand heben wird für einen Plan, dessen Auswirkungen er nicht in
Gänze überschauen kann. Es ist das gleiche ungute Gefühl, das immer
mehr Bürger beschleicht und für Euro-Verdruss sorgt: dass nämlich
keiner wirklich weiß, was auf Steuerzahler und Sparer noch alles
zukommt. So gesehen spielt es keine große Rolle, ob da nun der
Haushaltsausschuss berät oder aber der komplette Bundestag.

Rückfragehinweis:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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