- 29.08.2011, 13:28:33
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Zweiter Akt für "KulturlotsInnen": Verstärktes Team ebnet weiterhin Zugang zu Kultur
Evaluationsbericht: Kunst-Vermittlung künftig auch für ArbeiterInnen und Lehrlinge
Wien (OTS) - "Das 2009 ins Leben gerufene
Kulturvermittlungsprojekt der `KulturlotsInnen` hat überaus
eindrucksvoll bewiesen, wie man Kultur einem breiten Publikum näher
bringen kann. Über 10.000 ArbeitnehmerInnen - die Belegschaft aus 77
Betrieben - wurden von den Lotsinnen in Kooperation mit den
BetriebsrätInnen für das Wiener Kulturangebot interessiert",so Wiens
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
"Der Erfolg der Initiative basiert auch auf den gut ausgewählten
Programmen: So besuchten beispielsweise PolizistInnen eine
Vorstellung von `Kottan ermittelt` im Rabenhof oder die Statistik
Austria war zu Gast bei der Festwochenproduktion `100 Prozent Wien`,
bei der ihre errechneten Daten künstlerisch verarbeitet wurden", so
Mailath.
Das Pilotprojekt "KulturlotsInnen" wurde im Frühjahr 2009 vom Verband
Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) ins Leben gerufen
und wird von der Stadt Wien (MA 7) kofinanziert. Ziel ist es,
ArbeiternehmerInnen stärker für das kulturelle Leben Wiens zu
interessieren und durch ein stark ausgebautes Vermittlungsangebot
Zugang zu Kunst und Kultur schaffen. So soll eine aktive Beteiligung
am Wiener Kunst- und Kulturleben und eine Stärkung der
Demokratisierung des Zuganges zur Kultur unterstützt werden. Ebenso
wird durch die Initiative das Klima in den Betrieben verbessert.
Verstärktes Team und Ausweitung des Projekts
Eine externe Evaluation wurde im Mai 2011 für das Projekt
"KulturlotsInnen" fertig gestellt. Die Evaluierung zog Bilanz auf
quantitativer und qualitativer Basis und gab Empfehlungen. Das
Projekt stellt laut Evaluierung nicht nur aufgrund seines
hochrelevanten und innovativen Konzepts, sondern auch durch die
hervorragende Umsetzung ein Beispiel für "Best Practice" dar.
Es wurde eine Erweiterung der Angebote im Bereich Musik und die
Erschließung neuer Zielgruppen, wie z.B. ArbeiterInnen mit geringem
Bildungsniveau, Lehrlinge und migrantische ArbeitnehmerInnen,
empfohlen.
Auch der empfohlenen personellen Aufstockung wurde nachgekommen: Seit
Mitte Juni 2011 gibt es daher ein neues Team, welches aus drei
Lotsinnen (bisher zwei) und einer administrativen Mitarbeiterin
besteht.
Das neue Team besteht aus den drei Kulturlotsinnen Mag.a Ulli Fuchs,
Mag.a Sandra Trimmel und Mag.a Sabine Forstner-Widter und Mag.a
Magdalena Winkler übernimmt die administrative Unterstützung. Dadurch
wird eine Erweiterung in den Bereichen Musik und Literatur forciert
(Bisher lagen die Schwerpunkte auf den Bereichen Theater und
Ausstellungen).
Auch werden ab Herbst 2011 neue Zielgruppen erschlossen und ein
stärkeres Eindringen in das Arbeitermilieu forciert. Auch Lehrlinge
und ArbeitnehmerInnen mit migrantischem Hintergrund sollen nun
verstärkt angesprochen und in das Projekt eingebunden werden. Das
einzigartige Konzept des Projekts, TeilnehmerInnen in Gruppen über
Betriebe oder Arbeitsstätten zu akquirieren und maßgeschneiderte
Kulturangebote mit niederschwelligem Vermittlungscharakter
anzubieten, ist äußert erfolgreich und effektiv.
Sabine Letz, die Geschäftsführerin des VÖGB, bringt das Anliegen der
Kulturlotsinnen auf den Punkt: "Die Kulturlotsinnen sind ein
unverzichtbarer Bestandteil der Wiener Kulturarbeit geworden. Wir
haben damit bewiesen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht
nur stark am Wiener Kunst- und Kulturangebot interessiert sind,
sondern auch eine für Kulturinstitutionen bereichernde Zielgruppe
darstellen. Damit sind wir unserer gewerkschaftlichen Forderung
`Kunst und Kultur für alle` ein großes Stück nähergekommen."
Was bisher geschah
Etwa 10.000 Personen oder die Belegschaften von 77 Betrieben nahmen
seit Projektstart im April 2009 das KulturlotsInnenangebot in
Anspruch. 54 Kulturinstitutionen waren bisher involviert. Fast 500
Veranstaltungen wurden seit Projektstart besucht. Die Homepage
www.kulturlotsinnen.at freut sich monatlich über 600 unterschiedliche
BesucherInnen.
Auch entstand aus einer von den Kulturlotsinnen initiierten
Workshop-Reihe im Theater Spielraum eine eigenständige Theatergruppe,
"Die Sternschnuppen".
Die maßgeschneiderten Kunst- und Kulturangebote für Betriebe sowie
die persönliche Beratung erreichen auch wenig kulturaffine Personen
und führen diese an Kunst und Kultur heran. Bei etwa 60 % der
TeilnehmerInnen handelt es sich um Personen mit vormals geringer
Teilhabe am Wiener Kunst- und Kulturleben. Diese gaben zu fast 100%
an, durch die Projektteilnahme dazu angeregt worden zu sein.
Auch für die Kulturbetriebe bedeutet dieses Projekt eine
Win-win-Situation:
Sie können neues Publikum erschließen, das für sie sonst schwer
erreichbar wäre.
"Von Beginn an, waren sämtliche Wiener Kulturinstitutionen von der
Projektidee begeistert und gewährten uns Ermäßigungen bzw. - was sich
als noch größerer Anreiz herausstellte - spezielle Extras, die man
als `normaler` Besucher/ als `normale` Besucherin nicht erhält, wie
Führungen hinter die Kulissen, meet and greet mit SchauspielerInnen
und RegisseurInnen", so Kristina Zoufaly, Kulturlotsin in Karenz.
Die WienerInnen werden aber nicht nur zum Kulturkonsum gelotst,
sondern können in einem zweiten Schritt auch selbst aktiv werden:
Workshops für Belegschaften in verschiedensten Bereichen
(Stimmbildung, Trommeln, Malen, Dialektdichtung etc) werden
angeboten.
Rückfragehinweis:
Mag. Daniel Benyes Mediensprecher des Stadtrates für Kultur und Wissenschaft Friedrich Schmidt-Platz 5, 1082 Wien Tel.: 01/4000 81192 mailto:daniel.benyes@wien.gv.at http://www.mailath.at www.facebook.com/andi.mailath
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