- 18.07.2011, 11:46:42
- /
- OTS0070 OTW0070
Schultes: Stöger verursacht Importabhängigkeit bei Schweinefleisch
Reformen des Tierschutzgesetzes bringen unüberwindbare Hürden für die Landwirte
Wien (OTS) - Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer
NÖ, traf den Obmann der NÖ Jungbauernschaft Johannes Deix zu einem
Gespräch zur angespannten Situation rund um die Ferkelproduktion und
die aktuelle Tierschutzdebatte. Deix hat mit seiner Jungbauernschaft
bereits mehrfach auch mit Protestaktionen auf die verantwortungslose
Vorgangsweise von Gesundheitsminister Alois Stöger hingewiesen. Hart
kritisiert Schultes den "Schlamassel", den der Minister in seiner
Tierschutz-Inkompetenz angerichtet hat: "Unter völliger Missachtung
der Konsumenteninteressen versucht Stöger eine Tierschutzverordnung
durchzusetzen, die eine wettbewerbsfähige Ferkelproduktion in
Österreich nicht mehr zulässt. Verstärkte Ferkelimporte,
Tiertransporte und Haltungsbedingungen, die sich der österreichischen
Kontrolle entziehen, sind die logische Folge. Seit Vorlage des
Entwurfes ist die Investitionstätigkeit im Schweinestallbau völlig
zum Erliegen gekommen", klagt Schultes.
Als Folge des geltenden Tierschutzgesetzes läuft seit 2005 eine
Übergangsfrist bis 2013 zur Anpassung der Haltungsbedingungen an das
geltende Recht. Zwei Drittel der Produktion konnte durch umfangreiche
Investitionen umgestellt werden. "Kleinere Betriebe haben die
Investition noch vor sich und haben die Projekte wegen der durch
Stöger geschaffenen Rechtsunsicherheit gestoppt. Nach Vorhaltungen
der Volksanwaltschaft hat der Gesundheitsminister mit einem völlig
überzogenen Änderungsvorschlag für die Haltungsvorschriften in
Schweineställen reagiert. Gerade errichtete Ställe müssten umgebaut
werden, bevor die durch die letzte Gesetzesänderung entstandenen
Kosten erwirtschaftet werden konnten", betont der
Landwirtschaftskammerpräsident. "Neue Ställe würden Kosten
verursachen, die deutlich über jenen der benachbarten
Produktionsländer liegen. In eine unwirtschaftliche Produktion kann
nicht investiert werden, die Nachbarländer würden mit ihren Ferkeln
unsere Mäster beliefern und auf Dauer auch die Fleischlieferung
erhöhen", so Schultes weiter.
Schultes und Deix verlangen eine Besinnung auf die Interessen der
österreichischen Fleischkunden. "Veganer und 'Pseudotierschützer'
seien wohl nicht der Maßstab für die Interessen der österreichischen
Schweinefleischkonsumenten. Um das Mobbying der Tierschützer
loszuwerden, ist Stöger entschlossen, die österreichische
Selbstversorgung aufzugeben und die Schweinebranche mit ihren vor-
und nachgelagerten Wertschöpfungsbereichen in Österreich zu opfern.
Ferkel von irgendwo oder Fleisch ungewisser Herkunft sind ihm
lieber", bedauert Schultes die aktuelle Situation.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Mag. Wolfgang Wisek, Pressesprecher Landwirtschaftskammer Niederösterreich
05 0259 29301, 0664/60 259 29301, wolfgang.wisek@lk-noe.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AIM






