• 18.07.2011, 11:14:05
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Salzburg AG: "Dampf aus" in der Stadt Salzburg: Heißwasser macht Fernwärme noch umweltfreundlicher

Salzburg (OTS) -

- Dampfnetzumstellung bringt Brennstoff- und CO2-Einsparung von
65.000 Tonnen pro Jahr
- Volle Nutzung industrieller Abwärme und alternativer
Energieträger möglich
- Projekt nach sieben Jahren abgeschlossen

Bürgermeister Dr. Heinz Schaden und Salzburg AG-Vorstand Dr. Arno
Gasteiger feierten heute, den 18. Juli 2011, die Fertigstellung der
Dampfnetzumstellung in der Stadt Salzburg. Seit dem Jahr 2004
modernisiert die Salzburg AG, gemeinsam mit der Salzburg Netz GmbH,
das bis zu 50 Jahre alte Fernwärmenetz grundlegend und stellt das
Netz vollständig von Dampf- auf Heißwasserbetrieb um. So können die
Salzburger langfristig sicher, preiswert und ökologisch sinnvoll mit
Fernwärme versorgt und zukünftig auch Abwärme aus Industriebetrieben
für die Wärmeversorgung genutzt werden.

Allein durch die Absenkung der Betriebstemperatur im Fernwärmenetz
von 200 Grad C bei Dampf auf 100 Grad C heißes Wasser werden jährlich
mehr als 65.000 Tonnen CO2 eingespart und wertvoller
Brennstoffeinsatz vermieden.

Dr. Heinz Schaden, Bürgermeister der Stadt Salzburg: "Über
Energieeffizienz wird heutzutage viel geredet. Die
Dampfnetzumstellung ist ein gelungenes Beispiel für die effiziente
Nutzung vorhandener, bisher ungenutzter Energie. Vor sieben Jahren
wurde begonnen, die Infrastruktur zu modernisieren. Mit Abschluss der
Dampfnetzumstellung kann Abwärme von der Industrie für die
Wärmeversorgung verwendet werden. Der Betrieb mit Heißwasser ist
nicht nur umweltfreundlicher, sondern sichert auch die
Fernwärmeversorgung für Jahrzehnte."

Dr. Arno Gasteiger, Vorstand der Salzburg AG ergänzt:
"Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit erforderten eine
Modernisierung des Fernwärmenetzes. Die Umstellung auf Heißwasser als
Trägermedium bildet die Basis für die Einspeisung von
Alternativenergie, wie beispielsweise industrielle Abwärme, Wärme aus
Biomasse oder Kraftwärmekopplungsanlagen. Dabei profitieren nicht nur
die Umwelt, sondern auch unsere Kunden, da die Abhängigkeit von
fossilen Brennstoffen deutlich minimiert wird und die Preisstabilität
und die Versorgungssicherheit für unsere Kunden steigt."

Dampfnetzumstellung nach sieben Jahren abgeschlossen

Im Zuge der Dampfnetzumstellung wurden seit 2004 von der Salzburg
AG insgesamt rund 1.100 Fernwärmübergabestationen bei den
Heizzentralen der Kunden, 900 Verteilschächte und 65 Kilometer
Fernwärmeleitungen im ehemaligen Dampfnetz sowie die
Wärmeauskopplungsanlagen an den bestehenden Kraftwerken HKW Nord (mit
120 Megawatt) und HKW Mitte (mit 192 Megawatt) neu errichtet.

Michael Perkmann, Projektleiter bei der Salzburg AG über den
Umstellungsprozess: "Von der Dampfnetzumstellung waren insgesamt neun
Stadtteile betroffen. In den Sommermonaten der letzten Jahre wurden
Woche für Woche straßenzugweise die Leitungen entleert,
Fernwärme-Schächte und Kundenanlagen außer Betrieb gesetzt, die
Anlagen umgebaut und nach der jeweiligen Umstellwoche mit Heißwasser
in Betrieb genommen. Nur durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit der Stadt Salzburg konnte der Umstellungsprozess so reibungslos
und schnell durchgeführt werden. Ein großer Dank gilt auch den
Anrainern".

Herzstück: Die zentrale Umformerstation im Heizkraftwerk "Mitte"

Das Fernwärme-Netz der Stadt Salzburg wird vorrangig durch zwei
Heizkraftwerke versorgt. Herzstück der Modernisierung ist das
Heizkraftwerk "Mitte" in der Stadt Salzburg. Hier wurde 2005 ein
Kernstück des Netzumbaues auf die neue Technik realisiert. In den
Räumlichkeiten eines aufgelassenen Schweröltanks wurde im Gebäude des
modernen Heizkraftwerkes eine Wärmetauscherstation mit 192 MW (Dampf
auf Heißwasser) installierter Leistung zur Auskopplung von
Heißwasser-Wärme in das Fernwärmenetz errichtet.

Abwärme aus Industriebetrieben spart fossile Brennstoffe, Feinstaub
und CO2

Die Umstellung auf Heißwasser als Trägermedium und die
Temperaturabsenkung auf 100 Grad C ermöglicht die Nutzung
industrieller Abwärme. Dabei werden bestehende Energiequellen
genutzt, ohne dabei zusätzliche Ressourcen zu verbrauchen. Lokal
anfallende Wärme aus Industrieprozessen zu übernehmen und in einem
Ballungsraum sinnvoll zu verteilen spart fossile Brennstoffe,
Feinstaub und CO2. Durch eine Verbindung der Fernwärmenetze von
Hallein, Salzburg und Wals-Siezenheim und dem Netz der
Schwarzenbergkaserne sowie der Rainerkaserne untereinander sowie mit
mehreren industriellen Abwärmequellen wurde die erste große
Energieregion im Land Salzburg geschaffen.

Daten und Fakten zur Dampfnetzumstellung:

Antragsteller/Bauherr: Salzburg AG
Fördergeber: Umweltförderung Bund
Projektdauer: 2004 - 2011
Ergebnisse:
- Temperaturabsenkung von 200 Grad C auf 95 Grad C
- Möglichkeit der Einspeisung von Abwärme aus industriellen
Prozessen sowie Biomasse
- Einsparung 65.000 t CO2/Jahr
- Entfall LKW Öltransporte Nord/Mitte durch neue Pipelineverbindung
Investitionsvolumen: 30 Mio Euro
Betroffene Stadtteile: Altstadt, Lehen, Mülln, Schallmoos, Itzling,
Elisabethvorstadt, Froschheim, Neustadt-Andräviertel, Liefering
Technisch:
umgestellte Kunden: 1.100 Kunden - Heizzentralen
umgebauter Anschlusswert: 150 Megawatt Heizleistung
umgestellte Netztrassenlänge: 66 km
umgebaute Schachtanlagen: 855 Stk.

Rückfragehinweis:
sowie Bilder zum Download:
Manuela Pichler, Tel. +43/662/8884-2802, pr@salzburg-ag.at, www.salzburg-ag.at/presse

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