NÖ Budget: Erwachsene in Musikschule bekommen nur Förderung für Oboe, Fagott, Tuba und Zither
Grüne/Weiderbauer: Neue "Sinnlos-Regelung" vermiest Menschen Spaß am Musizieren
St. Pölten (OTS) - Die NÖ Landesregierung hat ohne Einbeziehung von Betroffenen oder ExpertInnen mit Erfahrung aus der Praxis und trotz massiver Proteste sowohl der MusikschulleiterInnen und -lehrerInnen, als auch erwachsener MusikschülerInnen und wichtiger Kultur-Institutionen wie der Universität und des Österreichischen Musikrats äußerst kurzfristig und spät (nach dem Ende der Anmeldefristen in den meisten Musikschulen, Anm.) eine sehr einschneidende, umstrittene und unausgegorene Regelung im NÖ Musikschulplan ohne jegliche Übergangsfristen oder -bestimmungen beschlossen.
"Erwachsene über 19 Jahren haben damit keine Chance auf Förderung mehr - außer sie lernen Oboe, Fagott, Tuba, Kontrabass, E-Bass oder Zither. Welchem Kopf ist dieser Blödsinn entsprungen", machte Bildungssprecher Emmerich Weiderbauer seinem Ärger in der jüngsten Budgetsitzung des NÖ Landtags Luft.
Er forderte per Antrag, dass diese "Sinnlos-Regelung" sofort aufgehoben wird. "Die Landesregierung sollte es den Schulerhaltern und MusikschulleiterInnen selbst überlassen eine gewisse Ausgewogenheit in der Alters- und Fächerstruktur ihrer Musikschule herzustellen und somit eine angemessene Erwachsenenquote zu gewährleisten. Überdies sind die Ausnahmeregelungen in der derzeitigen Form dürftig. Finanziell schwächere Menschen sind so derzeit gezwungen auf den Unterricht in der Musikschule zu verzichten - außer sie lernen Instrumente, die der ÖVP gefallen", so Weiderbauer.
Das ließ die ÖVP kalt. Der Grüne Antrag wurde von ÖVP und SPÖ abgelehnt, die ÖVP bleibt bei der "Sinnlos-Regelung". "Beton in Sachen Bildung - was anderes können wir von der ÖVP nicht erwarten. Und die angeblichen Sozialdemokraten sollen sich schämen. Bezahlen müssen das wieder die Bürger und BürgerInnen", kommentiert der Grüne Abgeordnete Emmerich Weiderbauer abschließend.
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