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WKÖ: Burn On statt Burn Out - Tipps für Unternehmen zum Umgang mit Burn Out

Früherkennung ist erster Schritt zur erfolgreichen Prävention - WIFI und proFITNESS setzen Initiativen für Gesundheitsförderung in Betrieben

Wien (OTS/PWK441) - Burnout, das so genannte
Erschöpfungssyndrom, war gestern Abend Thema der Informationsveranstaltung "Burn On statt Burn Out" in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bei der Experten darüber referierten, was Unternehmer tun können, um sich oder ihre Mitarbeiter vor dem Burnout zu bewahren.

Monika Elsik, stv. Institutsleiterin von WIFI-Österreich, wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, dass "sich das WIFI ganz bewusst dieses Themas angenommen hat, weil es für Unternehmen wichtig ist, sich auch mit Burnout-Prävention auseinander zu setzen. Wir wollen Unternehmerinnen und Unternehmer dabei unterstützen, sich und ihre Mitarbeiter vor dem Burn Out zu bewahren." Das WIFI wird in diesem Zusammenhang im Sommer einen Leitfaden zum Thema mit dem Titel "BURN ON statt BURN OUT - Leben und Arbeiten in Balance" herausgeben, der schon jetzt bestellt werden kann. Neben den gesundheitlichen Folgen des Erschöpfungssyndroms für den Einzelnen müsse auch der Kostenaspekt beachtet werden. Elsik: "Die 'Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz' schätzt die volkswirtschaftlichen Folgekosten des Burnout-Syndroms in der EU auf rund 20 Milliarden Euro jährlich."

Gesunde Mitarbeiter- gesundes Unternehmen

"Österreichs Betriebe brauchen engagierte und motivierte Mitarbeiter, die darauf brennen Leistung zu bringen, dabei aber auf ihre Gesundheit nicht vergessen und nicht ausbrennen. Denn nur mit gesunden Mitarbeitern kann ein Betrieb produktiv und erfolgreich sein", sagte Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit der WKÖ.
Arbeit ist ein sinnstiftender und gesundheitserhaltender Faktor, was sich schon dadurch zeigt, dass Arbeitslose 2,5- mal mehr Krankenstandstage als Beschäftigte aufweisen.
Mit der Initiative proFITNESS: Gesunde Mitarbeiter- gesundes Unternehmen will die WKÖ Mitarbeiter und Unternehmer unterstützen, um gesund im Arbeitsleben zu bleiben. Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um Betriebe auf ihrem Weg zu einem gesünderen Unternehmen nachhaltig mit vielen Angeboten und Informationen zu unterstützen. Herzstück von "proFITNESS" ist der "Marktplatz" auf dem Gesundheitsportalwww.profitnessaustria.at: Hier können KMU schnell und unkompliziert nachsehen, welche gesundheitsfördernden Angebote ganz in ihrer Nähe angeboten werden.

Frauen von Burn Out besonders betroffen

Die Ärztin und Unternehmerin Martina Leibovici-Mühlberger, die sich seit 25 Jahren mit dem Phänomen Burn Out beschäftigt, betonte in ihrem Vortrag, dass "Burn Out oft maskiert hinter psychosomatischen Erkrankungen oder Organerkrankungen auftritt und unbedingt in die Hände eines erfahrenen Diagnostikers gehört." Leibovici-Mühlberger skizzierte den typischen Krankheitsverlauf von Burn Out, beginnend mit "dem Zwang, sich zu beweisen, und verstärktem Einsatz im Job bei gleichzeitiger Vernachlässigung eigener Bedürfnisse verbunden mit Unausgeschlafenheit, Energiemangel und der Aufgabe von Hobbies sowie der Vernachlässigung privater Kontakte und beginnenden Beziehungsproblemen." Nach dieser "Eingangsphase" folgen Hoffnungslosigkeit, Vereinsamung, Entfremdung, Angstzustände, Depression und zuletzt die völlige Burnout-Erschöpfung mit Suizidgedanken. Internationalen Studien zufolge sind zwischen 25% und 50% der erwachsenen Bevölkerung in den Industrienationen Burn Out gefährdet. Besonders Frauen seien zunehmend davon betroffen. Leibovici-Mühlberger rät vorbeugend zu einem gezielten Stressmanagement, um die ersten Vorzeichen eines Burn Out selbst zu erkennen. Wichtig sei etwa Ordnung zu halten, Ziele zu setzen, Aufgaben planen, Zeitfresser zu eliminieren und 'Nein sagen' lernen. Um bei Mitarbeitern vorbeugend eingreifen zu können, seien Mitarbeitergespräche ein erster Schritt, begleitet von gesundheitsfördernden Maßnahmen für die Angestellten im Betrieb.

WIFI setzt Schwerpunkt zur Burn Out Prävention

Gerade im Frühstadium sei es wichtig, Anzeichen der Erschöpfung zu erkennen und gegenzusteuern. "Besonders für Unternehmer ist es aber nicht leicht, rechtzeitig Maßnahmen zu setzen, um präventiv zu wirken. Deswegen hat das WIFI Unternehmerservice nun Augenmerk auf das Thema im Hinblick auf Unternehmen gerichtet", erklärt Michael Landertshammer, Institutsleiter des WIFI Österreich. Gemeinsam mit dem Ko-Veranstalter proFITNESS: Gesunde Mitarbeiter- Gesundes Unternehmen will das WIFI vor allem kleine und mittlere Betriebe bei der Gesundheitsförderung mit konkreten Angeboten und Informationen unterstützen. (BS)

Rückfragen & Kontakt:

Team Unternehmerservice (UNS)
Mag. Claudia Scarimbolo
Telefon: +43 (0)5 90 900 3647
E-Mail: claudia.scarimbolo@wko.at
Internet: http://www.unternehmerservice.at

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