• 08.06.2011, 13:37:57
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AK Kärnten fordert rasche Maßnahmen gegen Preistreiber

Günther Goach: Rohstoff-Spekulationen unterbinden

Klagenfurt (OTS) - "Endlich den Preistreibern einen Riegel
vorschieben", fordert der Kärntner Arbeiterkammer-Präsident Günther
Goach angesichts der hohen April-Inflation von 3,3 Prozent. Vor allem
die Kosten für das tägliche Leben sind extrem nach oben geschnellt.
Gleichzeitig müssen die Arbeitnehmer reale Einkommensverluste in Kauf
nehmen.

"Es ist höchste Zeit, gegen diese Entwicklung anzukämpfen und
wieder gerechte Verhältnisse bei Preisen, Einkommen und Steuern
herzustellen", fordert Goach und kritisiert, dass Spekulanten an den
Börsen maßgeblich für die Preisanstiege verantwortlich seien.

Dass Spekulation Rohstoffpreise verteuert, bestätigt auch eine
aktuelle, im Auftrag der Bundesarbeitskammer verfasste Studie der
UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung. Laut dieser Studie
lag der Spekulationsanteil bei Öl vor der Krise im Jahr 2008 bereits
bei 20 bis 25 Prozent, beim Getreidepreis machte er rund 10 Prozent
aus.

Ein Viertel der Gesamtinflation geht auf die Verteuerung bei
Mineralölprodukten zurück. Allein der Preisanstieg bei Treibstoffen
treibt die Inflation um ein Fünftel nach oben. Ein zusätzlicher
starker Preisauftrieb - über 15 Prozent - geht von den Lebensmitteln
aus.

Bei Lebensmitteln müssen die Österreicher außerdem für ein- und
dasselbe Produkt viel tiefer in die Tasche greifen als Konsumenten in
Deutschland. Der Preisunterschied beträgt durchschnittlich 16
Prozent, ergab ein aktueller AK-Preistest. Einzelne Waren sind bei
uns sogar bis zu 121 Prozent teurer als im Nachbarland.

Die Wohnkosten steigen seit längerem überproportional und etragen
derzeit bei privaten Mietwohnungen 7,75 Euro pro Quadratmeter.

Die Einkommen der Arbeitnehmer halten mit dieser rasanten
Preisentwicklung nicht mit. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut werden
die Löhne und Gehälter heuer real sogar um 0,3 Prozent schrumpfen.

Die Preisschraube darf sich nicht weiterdrehen, sagt die AK und
fordert von der Bundesregierung rasch folgende Maßnahmen gegen die
Teuerung:

Preissteigerungen kontrollieren: Steigen die Preise für
Grundnahrungsmittel, muss der Wirtschaftsminister prüfen, ob es für
die Verteuerung rechtfertigende Gründe gibt.

Keine Lebensmittel in den Tank: Der Einsatz von Agrar-Rohstoffen
zur Erzeugung von Agro-Treibstoffen ("Bio-Sprit") muss abgestellt
werden. Es darf zu keiner weiteren Erhöhung der Beimischung kommen.

Spekulationen unterbinden: Die Regierung muss sich auf EU-Ebene
für Maßnahmen gegen Spekulationen auf den Rohstoffmärkten, und für
eine Finanztransaktionssteuer einsetzen.

Berufspendler entlasten: Die erfolgte Erhöhung der Mineralölsteuer
auf Treibstoff muss zurückgenommen werden. Das Land Kärnten muss den
Fahrtkostenzuschuss für Pendler erhöhen.

Vermögen besteuern, Lohnsteuer senken: Arbeitnehmer und
Konsumenten tragen einen Großteil der Steuerlast und bringen zwei
Drittel der gesamten Steuereinnahmen des Staates auf. Eine Entlastung
der Arbeitseinkommen ist dringend notwendig. Gleichzeitig muss eine
Vermögenssteuer eingeführt werden.

Rückfragehinweis:
Arbeiterkammer Kärnten
Mag. Christa Maurer, Kommunikation
Tel.: 050 477-2401, Fax: 050 477-2400
mailto:c.maurer@akktn.at
http://kaernten.arbeiterkammer.at

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